Teilnehmer:
1.- Sébastien Ogier, Volkswagen Motorsport
1. - Julien Ingrassia, Volkswagen Motorsport
2. - Dani Sordo, Hyundai Motorsport
2. - Marc Marti, Hyundai Motorsport
3. - Thierry Neuville, Hyundai Motorsport
3. - Nicolas Gilsoul, Hyundai Motorsport
Jost Capito, Volkswagen Motorsport
F:
Herzlich Willkommen zurück Sebastian auf dem obersten Platz auf dem Podium. Ihr ersten Sieg seit Schweden in diesem Jahr. Wie gut ist das Gefühl jetzt wieder auf dem mittleren Platz zu sitzen?
SO:
Ja. Es ist großartig, wirklich großartig. Ich glaube, dass werde ich in den kommenden Tagen genießen, in den kommenden Wochen. Leider fahren wir nicht nach China, so habe ich ausreichend Zeit dies zu genießen und ich werde es tun, denn es ist kein Geheimnis, dass ich in dieser Saison eine schwierige Zeit hatte und hier ist wirklich ein guter Platz, denn es ist die Heim-Rallye von unserem Team, die letzte Rallye von Jost. Wir haben ihm versprochen unser Bestes zu geben und das hier gut zu beenden. Das passt zu diesen vier gemeinsamen Jahren. Wir hatten so viel Erfolg, so dass wir es auf diese Weise beenden mussten.
F:
Das ist ein besonderer Sieg für Sie und ich bin sicher, so ist es auch für Jost, aber es war ein spannender Kampf. Da waren Sie, da war Andreas Mikkelsen, Thierry, Dani - da waren so viele in dieser engen Gruppe. Es muss ein gutes Gefühl gewesen sein, in diesem Kampf zu bestehen.
SO:
Genau. Größer als die Freude über den Sieg, war die Freude beim Kampf mit den drei anderen Jungs. Der Kampf war intensiv, fast das ganze Wochenende über, ausgenommen Baumholder, dort machten wir den Unterschied, aber der Rest der Prüfungen war sehr eng. Ich glaube das wollen die Zuschauer auch während einer Rallye sehen. Wir haben es genossen und ich bin sicher, dass viele Zuschauer es genossen haben, das über das ganze Wochenende zu sehen. Ich habe viel Nachrichten von Freunden bekommen, die meinten: "Es ist so eine cooles Rennen, ich mag das, macht weiter so." Ein weiterer Beweis dafür, dass es besser ist, wenn wir nicht unter zu verschiedenen Bedingungen kämpfen können.
F:
Es war spannend zu beobachten, denn es schien, dass jeder kleine Fehler machte. Die Reifenwahl am Wochenende war schwierig, besonders gestern, aber gestern Nachmittag schien, dass alles für Sie zusammenkam.
SO:
Ja, es war eine echte Rallye Deutschland mit echtem deutschen Wetter. Es war extrem schwer die richtige Reifenwahl zu treffen. Meistens haben wir einen guten Kompromiss gefunden, aber nie wirklich die richtige Wahl. Aber am wichtigsten war, dass wir eine Lösung hatten, mit der wir mit gutem Speed fahren konnten. Wie im letzten Jahr, und wie wir schon vor dem Start besprochen haben, der Unterschied passiert auf der Panzerplatte. Meistens passiert es dort. Es ist so beanspruchend für die Reifen. Es scheint eine meiner Stärken zu sein, die Reifen dort etwas besser verwalten zu können als meine Gegner. Wenn man sich den Speed zum Ende hin anschaut, war es dort wo ich den Unterschied gemacht habe und das war definitiv wichtig, denn so konnte ich es heute etwas entspannter beenden, zudem ich es heute Morgen etwas verschlafen hatte. Als ich heute Morgen Danis Zeit auf der ersten Prüfung gesehen hatte, habe ich Julien etwas angelogen, dass es okay sei, denn es war sicherlich mehr als ich wollte.
F:
Nun zu Ihrem Beifahrer Julien Ingrassia. Ich glaube Sie haben mir in Portugal auf der Pressekonferenz nach der Veranstaltung erzählt, dass ihr Großmutter sehr enttäuscht von Ihnen ist, weil sie solange keine Rallye mehr gewonnen haben. Ich bin richtig froh, dass Sie jetzt heimfahren und ihr erzählen können, dass Sie endlich wieder gewonnen haben. Wie fühlen Sie sich am Ende der Rallye?
JI:.
Ich bin froh, wieder mit ihr zu sprechen, denn sie hat seit sechs Monaten nicht mehr mit mir gesprochen. Eigentlich hatte ich mir eine Liste gemacht, worüber ich mit Ihnen sprechen wollte, aber Sie haben über meine Großmutter gesprochen und sie ist nicht auf meiner Liste... Gut, zuerst möchte ich sagen, dass ich froh darüber bin, dass Stéphane und Gabain soweit okay sind nach diesem schweren Unfall. Für Gabain werden es ein paar schwierige Monate, aber ich bin froh, dass sie okay sind. Ich habe das Wochenende mit Andreas, dem Beifahrer von Mikkelsen, begonnen, der ein oranges T-Shirt anhatte und mit meinem Kopf mit Hasenohren als Aufdruck - ich war also das Ziel. Er hat versucht mich zu treffen... Ich möchte mich bei unseren Schotterspionen bedanken, denn es war sehr schwer, die richtigen Reifen auszuwählen, so wie Seb sagte, aber es gab uns auch das Vertrauen in unseren Aufschrieb, um zu attackieren und auf der Strecke zu bleiben. Wieder ein toller Job. Auch ein kleiner Gedanke an Jari-Matti, denn ich weiß nicht, ob Sie gesehen haben, dass wir beim letzten Service einen Kuchen für Jost als Geschenk hatten und Jari-Matti revanchierte sich, und drückte ihm den Kuchen ins Gesicht, aber so heftig, dass ich dachten die Nase wären gebrochen. Aber was Jari-Matti nicht wusste, dass Jost noch in seinem Job ist und ich habe gehört Jari-Matti ist gefeuert ist. Jost herzlichen Dank, es waren schöne vier Jahre mit Dir. Ich möchte etwas singen, aber besser nicht.
F:
Wow Dani, was für eine letzte WP. Der zweite Platz mit nur einer Zehntelsekunde Vorsprung - die kleinste mögliche Einheit. Das muss sehr befriedigend gewesen sein. Wie ging Ihnen durch den Kopf, als Sie die Zeit sahen?
DS:
Ich war ein bisschen traurig, weil Thierry schnell war. Nein, um ehrlich zu sein, war ich happy. Die ganze Woche war toll, wir haben um das Podium gekämpft. Schlussendlich haben wir heute stark begonnen und konnten den zweite Position erobern. Aber Thierry blieb nah dran. Vielleicht hätte ich ein wenig mehr pushen müssen, weil er eine wirklich gute WP hatte - er war schnell. Am Ende war es eine Zehntel und eine Position.
F:
Es war unglaublich spannend zu beobachten. Sind Sie Ihr absolutes Maximum gefahren? Waren Sie am Limit?
DS:
Ich habe versucht, mein Bestes zu tun. Vielleicht haben wir ein wenig Zeit am Anfang eingebüßt, weil es holprig war und wir vom Morgen noch Aufhängungsprobleme hatte. Ich wollte nichts kaputt machen, aber, natürlich habe ich mein Bestes gegeben.
F:
Sprechen wir ein bisschen mehr im Allgemeinen über das Wochenende und Ihre Leistung. Gestern sahen wir, dass Sie wirklich alles versucht haben, um in den Podiumsbereich zu gelangen. Sie waren immer nah dran, dann gab es wieder ein wenig Zeitverlust. Wie schätzen Sie Ihre Leistung an diesem Wochenende ein?
DS:
Ja, ich war glücklich. Ich mag es ein bisschen mehr, mit Sébastien zu kämpfen. Er hat das mit den Reifen wirklich gut hinbekommen gestern und konnte sich etwas Abstand verschaffen. Aber mit Thierry und mit Andreas war es auch ein schöner Kampf. Ich gebe mein Bestes. An der ein oder anderen Stelle haben wir das mit den Reifen nicht so gut gemacht, aber vor dem Problem standen wir alle. Vielleicht war es auch am ersten und zweiten Tag noch etwas schwieriger mit den Streckenbedingungen. Es war dreckig an einigen Stellen, aber am Ende haben wir den zweiten Platz.
F:
Marc, auch für die Beifahrer war es eine arbeitsintensive Rallye. Viele Infos für Sie von den Schotterspionen, wie hat das für Sie an diesem Wochenende alle geklappt? War es eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Schotterspionen?
MM:
Ja, natürlich ist es sehr wichtig, da einen guten Draht zu haben. Wir haben ein sehr gutes Team mit Pablo und Keke, die wir lange und sehr gut kennen. Auf dieser Rallye kam es viel darauf an, das das Vertrauen stimmt. Denn das ist eine wirklich schwierige Rallye mit Bedingungen, die sich permanent ändern. Wir wissen die Informationen zu schätzen, sie halten uns auf dem Laufenden und stärken unser Selbstvertrauen, so schnell zu fahren, wie wir können.
F:
Sie sind der Mann, der zuerst die Zeit erfährt, wenn die WP gefahren ist. Was haben Sie gedacht, als Sie Ihre Zeit sahen und wussten, dass Sie mit einer Zehntelsekunde Vorsprung auf den zweiten Platz kommen?
MM:
Natürlich, es war wirklich toll. Vor drei Jahren haben wir in Monte Carlo durch ein Zehntel einen vierten Platz gegen Thierry und Nicolas verloren. Als Fahrer weiß man nie, aber ich bin wirklich sehr zufrieden über Danis Konstanz während der gesamten Rallye. Wir fuhren so schnell wir konnten, aber waren dabei auch noch vorsichtig. Ich denke, wir haben keine Fehler gemacht und wir sind sehr zufrieden mit diesem zweiten Platz.
F:
Kommen wir zu Thierry Neuville. Sie sind auf dem Podium, ein tolles Ergebnis. Ich denke, Sie sind auch ein wenig erkältet, muss am deutschen Wetter liegen. Auf der letzten WP sahen wir alle Ihre Enttäuschung, als Dani ankam. Um nur eine Zehntelsekunde den zweiten Platz verpasst. Wie enttäuschend war das für Sie? Wie frustrierend, und wussten Sie, wo die Zehntelsekunde lag?
TN:
Ich denke, jeder konnte das Wort hören, das ich in diesem Moment schrie. Denn Nicolas kam zu mir und sagte: Diese Zeit kann er nicht schlagen. Falls doch, muss er schneller sein als wir. Und dann sah ich ihn, wie er auf die Ziellinie zufährt und dachte, alles ist okay, aber er war schneller. Wir waren nur enttäuscht. Ich habe wirklich alles versucht auf dieser WP. Ich wusste, dass es fast unmöglich sein würde 3 Sekunden herauszufahren, vor allem an diesem Wochenende und bei alle unseren Kämpfen. Irgendwie wusste ich, dass ich eine sehr gute WP hatte. Als ich die Zeit von Andreas sah, sagte ich, vielleicht ist es möglich. Und schließlich die Enttäuschung. Aber auf der anderen Seite ist es auch ein gutes Gefühl, weil es ein gutes Wochenende war. Ein paar Rallyes in Folge haben wir nun gute Ergebnisse. Immer knapp am Podium vorbei oder, wie hier, am zweiten Platz vorbei - aber wir sind zurück im Wettbewerb und das ist schön.
F:
Was war die größte Herausforderung da draußen an diesem Wochenende? Was war das schwierigste für Sie?
TN:
Ich weiß es nicht, aber es war das erste Mal, dass ich viele Fehler hier in Deutschland gemacht haben. Normalerweise mache ich nicht viele Fehler hier, ich kenne die WPs sehr gut und fühle mich wohl, aber dieses Wochenende waren es die Wetterbedingungen und manchmal habe ich zu sehr gepusht und hatte Übersteuern. Ich musste ein paar Mal eine weite Linie nehmen - dabei habe ich die meiste Zeit verloren. Andernfalls hätten wir um den Sieg gekämpft. Wir hatten auch Servolenkungsprobleme, durch die ich zehn Sekunden verlor. Aber es war ein gutes Wochenende für uns, es hätte schlimmer sein können. Also, um Ihre Frage zu beantworten, das Wetter war die größte Herausforderung und die Reifenwahl war dadurch nicht so einfach.
F:
Ich bin sicher, sich auf die Rallye zu fokussieren, ist schwierig, wenn alle Journalisten vor der Veranstaltung wissen wollen, wo man im nächsten Jahr fährt. Aber jetzt ist die Rallye vorbei und Sie können frei darüber reden, wenn Sie möchten - ohne den Druck.
TN:
Nein überhaupt nicht. Mit dem Weggang von Jost kommt ja auch ein neue Chef, vielleicht mag mich der ein bisschen mehr und bietet mir einen Platz an. Nein, das war ein Witz. Ich bin tatsächlich auf meine Rennen konzentriert, wie ich schon sagte. Für mich ist das wichtigste Ziel, wieder wettbewerbsfähig zu sein nach all der Mühe, die wir am Anfang des Jahres und am Ende des letzten Jahres gehabt hatten. Die Verhandlungen sind viel einfacher, wenn man wettbewerbsfähig ist. Also, ich bin offen für Angebote.
F:
Tatsächlich, warten Sie auf Angebote, sprechen Sie mit jemanden?
TN:
Ja, natürlich, mein Management arbeitet daran. Keine weiteren Informationen.
F:
Wann werden wir mehr erfahren?
TN:
Wir werden sehen.
F:
Nico, Gratulation. Wir sahen, die Spannung am Ende. Ich weiß, dass Sie den zweiten Platz verpasst haben, aber auf dem Podium zu stehen ist auch ein tolles Resultat, oder?
NG:
Ja sicher. Für mich war es ein sehr positives Wochenende. Es war ein intensiver Kampf von uns allen vieren mit Andreas und Anders. Es war so interessant, weil es so eng war. Es ist eine anspruchsvolle Rallye gewesen mit wechselhaftem Wetter und kniffligen Straßenverhältnisse. Wir waren sehr schnell, manchmal etwas zu schnell, aber am Ende sind wir zurück auf dem Podium, von daher bin ich sehr zufrieden.
F:
Es ist mehr Arbeit für euch, wenn Ihr Euch so intensiv mit den Schotterspionen austauschen müsst. Sie sind die stillen Helden. Sie müssen früh raus, um die Informationen zu Ihnen zu bringen. Hat das gut geklappt an diesem Wochenende?
NG:
Ja, und es ist noch schwieriger mit einem schlechten Handy-Netzwerk hier in Deutschland. Das strengt an, aber es hat ganz gut funktioniert. Bruno Thiry und Julie, unsere Gravel-Crew hat tolle Arbeit geleistet. Vielen Dank an sie.
F:
Jetzt zu Jost Capito. Séb hat gesagt, dass er bei Ihrer letzten Veranstaltung hier in Deutschland einen Sieg abliefern wollte. Genau das hat er geschafft. Es ist großartig, ihn wieder oben auf dem Podium zu sehen. Wie ist Ihr Gefühl, jetzt, wo Ihre Zeit in der WM hier bei der ADAC Rallye Deutschland zu Ende geht?
JC:
Zunächst muss ich mich bei Séb und Julien bedanken, dass sie ihr Versprechen eingehalten haben. Wirklich toll von ihnen! Ich wäre gerne hier mit allen meinen Fahrern gesessen, wie im Vorjahr, aber ich glaube, dass die sechs Jungs, die hier sitzen, allesamt fantastische Sportler sind, großartige Fahrer und Beifahrer, und dass sie den Podiumsplatz verdient haben. Sie haben einen tollen Job gemacht und ich bin froh, dass ich mit ihnen hier sitzen darf. Einerseits bin ich froh, dass Jari-Matti nicht hier ist, denn der hätte soviel erzählt, dass für mich nichts übrig gewesen wäre. So, das ist die Retourkutsche für den Kuchen! Ich habe tolle Erlebnisse bei den Pressekonferenzen gehabt. Ich erinnere mich daran, wie Julien mit seinen Langlaufskiern in Schweden ankam, und auch, wie ich neben Nicolas gesessen und eingeschlafen bin. Da hat er mich aufgeweckt und gesagt, jetzt wäre ich dran. Das war vor zwei Jahren auf Sardinien. Das sind tolle Erinnerungen. Ich möchte mich bei der ganzen Rallyefamilie bedanken, bei den Medien, den Journalisten, den Fotografen, bei der Fernsehcrew, bei allen Teams, allen Fahrern, aber vor allem bei allen Fans auf der ganzen Welt. Sie haben uns und dem Team die schönsten vier Jahre unseres Lebens bereitet. Es ist schwer, zu gehen, aber mein Job ist fertig. Es ist, wie wenn ein Kind erwachsen wird und von zuhause auszieht. Man ist immer noch besorgt, aber sie müssen ihren eigenen Weg gehen. Ich bin davon überzeugt, dass es nun der richtige Zeitpunkt ist. Das Team kann weiterhin erfolgreich sein. Wir haben am 2017er-Auto einen tollen Job gemacht und wir haben alles für den Erfolg getan. Es war eine fantastische Erfahrung. Ohne Sie alle wäre es kein solches Abenteuer gewesen. Es war mehr, als ein Traum, die Realität wurde. Ich werde das alles sehr vermissen, aber wenn ich die ganzen Diskussionen höre, mein Bruder schickt mir ja immer alle Twitter-Kommentare, dann sind einige Menschen vielleicht auch ganz froh, dass ich jetzt gehe. Ich werde den Kontakt aber behalten und ich werde den Rallyesport immer verfolgen, denn für mich ist er der beste Motorsport, den es gibt. Und ich werde alle im Formel-1-Fahrerlager zu Rallyefans machen, das verspreche ich!
F:
Während Ihrer Zeit bei Ford und auch bei Volkswagen haben Sie der WRC sehr viel gebracht. Was können Sie von der WRC in die Formel 1 mitnehmen?
JC:
Der Rallyesport ist sehr professionell, aber er macht auch Spaß. Viele glauben, dass Spaß im Job und professionell und erfolgreich sein, nicht zusamenpassen, aber ich glaube, dass wir im Rallyesport bewiesen haben, dass man sogar noch erfolgreicher sein kann, wenn man den Job genießt und Spaß dabei hat. In England sagt man: Work hard, play hard. Und das ist, was ich in die Formel 1 mitnehmen kann. Ich hoffe wirklich, dass ich das in die F1 mitnehmen kann, denn ich glaube, dass die Rallyefamilie wirklich einzigartig und hervorragend ist, und dass sich jede Sportart etwas vom Rallyesport abschneiden kann.
FIA WRC 2
Teilnehmer:
1. - Esapekka Lappi, Škoda Motorsport
1. - Janne Ferm, Škoda Motorsport
F:
Esapekka, ein großer Sieg hier auf Asphalt. Wir haben an diesem Wochenende schöne kleine Kämpfe von Ihnen mit Armin Kremer gesehen, aber am Ende hatten Sie die Oberhand. Dies ist ein guter Sieg für Ihre Meisterschaftsambitionen.
EL:
Da kann ich nur zustimmen. Am Freitag sah es ziemlich schlecht aus. In den Weinbergen hatten wir zu kämpfen, aber am Samstag und heute sind wir gut zurückgekommen und konnten die Sache von da an mehr oder weniger kontrollieren.
F:
Sie wussten, dass die Weinberge am Freitag schwieriger für Sie sein würden. Und hatten den Plan, sich am Samstag Ihre verlorene Zeit zurückzuholen. Warum sind die Weinberg-Prüfungen so schwierig?
EL:
Ich bin es nicht gewohnt, auf schmutzigen Asphalt oder Asphalt mit viel Kies zu fahren. Mit den Bedingungen hatte ich hier zu kämpfen. Ich muss da noch mehr dazulernen. Vielleicht war es falsch, sich das so bewusst einzugestehen, weil man dann erst recht in Schwierigkeiten kommt. Vielleicht muss ich nächste Jahr einfach denken, dass es wirklich easy sein wird.
F:
Sprechen wir über Samstag, denn das war der Tag, an dem Sie Zeit gutmachen konnten und die Führung übernahmen. Wie wohl fühlen Sie sich auf den Panzerplatten-Prüfungen, vor allem auf der langen?
EL:
Wir durften ja nur einmal. Das war eine der schwierigsten Aufgaben des Tages. Wir waren auf vier weichen Reifen unterwegs und es war zu 85 Prozent trocken. Das haben wir nie getestet - so eine lange Prüfung auf einem aggressiven Belag mit einer weichen Reifenmischung. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mir die Reifen einteilen sollte, wie lange sie halten Ich bin es vorsichtig angegangen. Am Ende war es gut und die Zeit war in Ordnung, aber es war sehr schwierig. Auf den anderen Prüfungen, die nass oder feucht waren, war unsere Reifenwahl die ganze Zeit gut. Der Grip passte. Die Stellen zum Cutten und den Schlamm hatten wir in unserem Aufschrieb. Insofern kamen wir leicht auf unsere Zeiten.
F:
Die Meisterschaft ist wirklich interessant in der WRC 2. Wie sind Ihre Aussichten für die verbleibenden Rallyes?
EL:
Alles ist möglich, aber, um ehrlich zu sein, ich denke nicht viel darüber nach. Einige Leute hier im Raum haben mehr Grund, daran zu denken. Ich denke von Rallye zu Rallye und konzentrieren mich darauf. Egal, was dabei am Ende herauskommt. Die Meisterschaft steht nicht im Fokus. Wenn es so kommt, dann kommt es so, und wenn nicht, dann ist das nicht so schlimm. Es ändert nicht meine Zukunft.
F:
Sie benutzen hier ein Schlüsselwort: Zukunft. Was ist im nächsten Jahr mit Esapekka Lappi? Wir hören alle möglichen Gerüchte über Tests mit Toyota. Gibt es etwas, was Sie uns sagen möchten?
EL:
Es gibt viele Sachen die ich erzählen kann, aber die haben nichts mit Motorsport zu tun. Ja, es gibt Gerüchte. Ich kann sagen, dass ich noch nie ein WRC-Auto gefahren habe, aber ich bin in einem Workshop gewesen. Ich vermute, dass die Gerüchte daher kommen. Ich habe den Toyota Workshop besucht.
F:
Haben Sie mit dem Team über das kommende Jahr gesprochen?
EL:
Ja.
F:
Und ist das Ihre Hoffnung, im kommenden Jahr bei Toyota zu sein?
EL:
Es ist eine Option.
F:
Wann denken Sie, werden Sie es wissen?
EL:
Das müssen Sie nicht mich fragen, sondern die Chefs.
F:
Kommen wir nun zu Ihnen, Jarne. Das war hier eine Asphalt-Rallye - wie schwer ist das für Sie als Beifahrer?
JF:
Wie Giovanni erklärte, ist es eine der der schwierigsten Veranstaltungen im Kalender. Der ganze Dreck, besonders als der Regen kam. Wir haben keine Schotterspione und so ist es mehr oder weniger jedes Mal ein Pokerspiel, ob eine Kurve schlammig ist oder nicht. Danach sagt Esapekka ein paar Worte und im zweiten Lauf packen wir es dann wahrscheinlich. Es war ein großer Sieg hier. Esapekka hat hier einen tollen Job gemacht, wir sind sehr froh hier zu sein.
F:
Esapekka wirkt wie ein cooler und ruhiger Gesellen. Stimmt das auch im Auto? Kommt er auch manchmal in Stress?
JF:
Nein, nie. Er ist auch im Auto eine sehr ruhige Person, sehr fokussiert.
F:
Ich frage immer die Fahrer, wenn sie gewonnen haben, ob es ihr Selbstbewusstsein stärkt, aber nie einen Beifahrer. Gibt es Ihnen mehr Selbstvertrauen, wenn Sie gewinnen?
JF:
Selbstverständlich, ich bin genauso ein Mensch. Ich bin kein Computer.
F:
Und was ist mit dem Rest der Saison? Die WRC 2 ist ein fantastischer Wettbewerb, der normalerweise bis zum Ende der Saison andauert. Sind Sie darauf vorbereitet?
JF:
Ja, wir sind darauf vorbereitet. Lasst es uns anpacken.
FIA JUNIOR WRC / WRC 3
Teilnehmer:
1. - Simone Tempestini,
1. - Giovanni Bernacchini
F:
Simone, Sie führen die JWRC Wertung. Ein großer Sieg für Sie hier auf deutschem Asphalt. Wie fühlen Sie sich?
ST:
Ja, das ist ein wirklich toller Sieg. Ich bin über dieses Ergebnis wirklich sehr glücklich. Die Rallye Deutschland war sehr schwer wegen der Wetterbedingungen, die sich oft geändert haben: mal war es trocken, mal war es nass. Es wurde viel gecuttet, so dass die Wege oft richtig schmutzig waren. Aber wir haben unser Bestes gegeben und sind Erste geworden. Der Rhythmus war ziemlich gut, von daher sind wir zufrieden.
F:
Sie haben die schwierigen Wetterbedingungen erwähnt. Aber sie haben offensichtlich immer die richtigen Reifen gewählt.
ST:
Ja, für mich war es wirklich eine perfekte Woche, weil wir schon eine sehr gute Vorarbeit beim Recce geleistet haben. Während der Rallye gab es an keiner Ecke irgendwelche Überraschungen. Die Reifenwahl war wirklich gut, ich habe mich damit immer wohl gefühlt.
F:
Was war für Sie die größte Herausforderung hier? Die technischen Weinberg-Prüfungen oder gestern die langen Panzerplatten-Prüfungen? Was war für Sie der schwierigste Abschnitt der Rallye?
ST:
Mir kam es am ersten Tag etwas härter vor, weil es wirklich ungewöhnliche Prüfungen waren, von denen jede einen anderen Charakter hatte - ganz typisch für diese Rallye. Auf der Panzerplatte hatte ich ein gutes Gefühl und ich habe versucht zu pushen. Eine schöne Prüfung für mich, auf der wir unseren Vorsprung etwas vergrößern konnten. Heute war auch ein perfekter Tag. Die Prüfungen waren toll.
F:
Sie haben erwähnt, dass Sie den Abstand vergrößern konnten. In der Fahrerwertung haben Sie jetzt auch einen guten Vorsprung. Wie zuversichtlich sind Sie im Hinblick auf die Meisterschaft nach diesem Sieg?
ST:
Dieser Sieg war sehr wichtig für die Meisterschaft. Wir haben noch zwei Runden. Aber die können wir jetzt ein wenig mehr genießen und ein bisschen mehr fahren. Wir gehen es konzentriert an und versuchen, auch dort unser Bestes zu geben - vielleicht nur etwas entspannter.
F:
Kommen wir zu Ihrem Co-Piloten, Giovanni. Es war eine harte Rallye: Wetterwechsel, Reifenwahl - als Co-Pilot müssen Sie ganz viel Informationen in kürzester Zeit verarbeiten und weitergeben. Das ist auch für Euch eine schwere Aufgabe.
GB:
Ja, Deutschland ist eine der schwierigsten Rallyes auf Asphalt, vor allem an diesem Wochenende, da die Wetterbedingungen nicht optimal waren. Für die JWRC-Fahrer ist es nicht erlaubt, Schotter-Spione zu haben - insofern war auch eine Art Glücksspiel, die richtigen Reifen zu wählen. Aber wir haben das gut hinbekommen an diesem Wochenende. Wie Simone sagte, war das gar nicht so einfach. Für uns ist der Sieg hier sehr wichtig für die Meisterschaft. Also, es war schwierig, aber es hat sich gelohnt - wir sind jetzt sehr glücklich mit diesem Resultat.
F:
Die Saison ist nicht mehr so lange. Wie Sie gesagt haben, ist es ein wichtiger Sieg zu diesem Zeitpunkt. Er gibt Ihnen eine Menge an Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben, oder?
GB:
Es ist wahrscheinlich ein vorentscheidender Sieg. Aber man kann nie sagen, was die Zukunft bringt. Bevor wir hierhergekommen sind, haben auf ein gutes Ergebnis und einen Podiumsplatz gehofft. Jetzt mit dem Sieg, ist die Situation sehr entscheidend. Wir müssen noch weiter Daumen drücken, aber es war ein weiterer großer Schritt in Richtung Meisterschaft, auch wenn noch zwei Rallyes ausstehen.