ADAC Rallye Deutschland·18.8.2018

Meet the Crews Etappe 3 - 2018: Aussagen der Teilnehmer der ADAC Rallye Deutschland

Teilnehmer:

Tommi Mäkinen, Toyota Gazoo Racing WRT

Michel Nandan, Hyundai Shell Mobis World Rally Team

Malcolm Wilson, M-Sport Ford World Rally Team

Pierre Budar, Citroën Total Abu Dhabi WRT

F:

Tommi, es war ein großartiger Tag für Ott Tänak. Es ist nicht nur ein Toyota, den wir derzeit auf dem Podium sehen: es sind zwei, denn Latvala ist auch vorne. Sprechen wir zuerst über Herrn Tänak.

TM:

Ich denke, Ott hat den Tag sehr gut kontrolliert und ist sehr gut gefahren. Nicht unbedingt mit Vollgas, denn er hat am Morgen eine gute Führung herausgefahren. Heute konnte er sie kontrollieren. Er muss nicht unbedingt die schnellsten Zeiten fahren. Es gab keine Dramen. Am Morgen war er mit dem Auto-Setup nicht ganz zufrieden. Das haben sie etwas verändert und am Nachmittag war es besser.

F:

Jetzt hat Tänak einen guten Vorsprung von über 40 Sekunden. Auf Jari-Matti Latvala, der nur acht Zehntelsekunden hinter Dani Sordo liegt. Du würdest gerne einen Toyota Doppelsieg hier sehen, Tommi. Wie lautet die Anweisung an Jari-Matti morgen?

TM:

Ich bin sehr zuversichtlich, weil ich einen lächelnden Jari-Matti sehen kann. Er war so zuversichtlich und glücklich, als er zum Service kam, und ich bin sicher, dass er morgen sein Bestes geben wird.

F:

Wir haben uns gestern über die Rallye unterhalten und ich habe gesagt, dass ich alle Teammanager heute Abend nach 2019 und möglichen Fahrerbesetzungen fragen würde. Tommi, in diesem Jahr laufen bei fast allen Fahrern due Verträge aus, außer bei Ott Tänak und Andreas Mikkelsen. Wer wird nächstes Jahr Teil von Toyota sein? Sagen Sie es uns!

TM:

So wie es im Moment aussieht, habe ich offensichtlich keinen Grund, etwas zu ändern.

F:

Also werden Sie alle Ihre Fahrer behalten, richtig? Sie holen niemanden mehr dazu?

TM:

Ah, nun, vielleicht sollten Sie das jemand anderen fragen?

F:

Michel, diese Frage kommt noch, aber reden wir über Ihren Tag da draußen. Dani Sordo: Gestern haben wir nicht viel Tempo von ihm gesehen. Heute ist er der "König der Panzerplatte" und steht auf dem zweiten Platz. Was für eine Veränderung!

MN:

Ja, das stimmt, Dani ist immer gut auf dieser Prüfung. Letztes Jahr ist er auch die beste Zeit gefahren. Es ist wahrscheinlich sein Stil, auf dieser Prüfung zu fahren. Aber er mag sie auch. Das Auto passt gut dazu. Zwei Bestzeiten und er ist Zweiter. Wir denken, dass es morgen einen engen Kampf um den zweiten Platz geben wird, denn wir haben vier Fahrer innerhalb von fünfzehn Sekunden.

F:

Wir haben Thierry Neuville heute wirklich kämpfen sehen und Latvala hatte einen Vorteil gegenüber ihm. Für den Fahrertitel, für den Herstellertitel, wollen Sie, dass er möglichst weit nach vorne kommt. Was kann man morgen tun? Es ist ein großer Tag. Es sind etwa 75 Kilometer. Kann er versuchen, die Jungs vor ihm zu fangen?

MN:

Morgen ist ein sehr, sehr schwieriger Tag und eine Prüfung, die zweimal gefahren wird, was schwierig ist. Also ist es nicht einfach. Ich denke, die Mechaniker und Ingenieure werden heute Abend einen Blick auf sein Auto werfen und versuchen, es ein wenig zu verbessern, aber mal sehen.

F:

Nun, Michel, du hast gerade Andreas Mikkelsen für nächstes Jahr unter Vertrag. Thierry, Dani, Hayden, bei allen läuft der Vertrag aus! Wie nah sind Sie dran, Mr. Neuville, den Mann, der dieses Jahr Weltmeister werden könnte, zu behalten, und sehen Sie sich andere Fahrer an?

MN:

Wir sind sehr zufrieden mit dem, was wir haben. Wahrscheinlich wird es ganz gut sein, das zu behalten. Natürlich schauen wir, aber im Moment ist es am wichtigsten, sich auf die Rallye-Weltmeisterschaft und die beiden Titel zu konzentrieren. Ich werde später antworten. Vielleicht später im Jahr.

F:

Was, wenn Tommi Mäkinen seine Kreditkarte benutzt, oder Pierre Budar, der einen Rallye-Sieger sucht? Sie jagen vielleicht Ihre Fahrer. Sie müssen sie beschützen...

MN:

Vielleicht.

F:

Malcolm, es gab schon bessere Tage für Sie in der Weltmeisterschaft. Es war ein harter Tag für M-Sport: Elfyn Evans fiel früh aus, Probleme bei Sébastien Ogier heute Nachmittag als er 1:40 Minuten verloren hat. Er ist immer noch im Rennen, was das Wichtigste ist - er arbeitet sich in der Gesamtwertung wieder nach oben. Es war ein harter Nachmittag....

MW:

Ja, es war ein harter Nachmittag, keine Frage. Elfyn ist von der Strecke abgekommen und das ist dann Craig [Breen] an derselben Stelle auch passiert. Normalerweise hätte es nicht viel Schaden gegeben, aber im Unterholz befand sich ein großer Betonklotz, der im Grunde genommen die gesamte Aufhängung zerstörte und das Chassis beschädigte. Dann hat Sébastien einen Hinkelstein touchiert und hatte einen Reifenschaden vorne links. Er hat einen fantastischen Job gemacht - 1:38 Minuten, denke ich - um den Reifen zu wechseln. Im Anschluss war seine Geschwindigkeit auf der Prüfung so hoch wie die von Dani. Es gibt immer noch gute Punkte, für die es sich lohnt, zu kämpfen. Ich hoffe, dass er den sechsten Platz erreichen kann und dann sehen wir, was auf der Power Stage passiert. Nicht der Tag, den wir uns erhofft hatten. Zudem haben Eric Camilli verloren, der in der WRC 2 führte. Es war kein guter Tag.

F:

Zu Ogier, als wir realisierten, dass er in Schwierigkeiten ist, dachte jeder sofort an die Meisterschaft, da es momentan so eng ist. Und auch an die Hersteller-Meisterschaft. Da Ogier immer noch antritt und morgen auf Power Stage Punkte holen kann - was ist das Optimum, das er in der Gesamtwertung noch erreichen kann?

MW:

Wenn den Jungs vorne nichts passiert, dann ist das Beste, worauf wir hoffen können, der sechste Platz.

F:

Malcolm, Sébastien Ogier ist seit zwei Jahren in deinem Team. Seb sagt, dass er eine Entscheidung über seine Zukunft im September dieses Jahres treffen will. Wie nah sind Sie dran, Ihren Weltmeister zu halten? Wir wissen, dass viele im Moment hinter ihm her sind. Ich habe gehört, dass alle drei anderen Teamchefs Seb haben wollen.

MW:

Nun, ich habe noch genug Zeit, zu meinem Bänker zu gehen, und ich werde gierig sein: Ich werde Thierry unter Vertrag nehmen, ich werde Sébastien unter Vertrag nehmen, und ich habe mich noch nicht für einen dritten Fahrer entschieden.

F:

In der finnischen Presse hörten wir diese Woche von Manager Timo Jouhki, der sagte, dass Jari-Matti Latvala nächstes Jahr eine volle Saison fährt, und auch Teemu Suninen. Aber sie wissen nicht, bei welchem Teams. Teemu ist derzeit bei Ihnen. Behalten Sie ihn?

MW:

Genau das hat mir Timo auch gesagt: Er hat einen Vertrag für Jari und einen für Teemu. Tommi und ich wissen nicht, mit wem sie den haben.

F:

Kommen wir zu Citroën und Pierre Budar. Wir haben heute einen schnellen Craig Breen gesehen. Gestern hatte er zu kämpfen, aber es gab heute einige bessere Zeiten und eine Bestzeit von ihm. Leider ist er heute Nachmittag abgeflogen. Er schaffte es noch durch die Prüfung, aber es war ein wirklich schwieriger Nachmittag für ihn und das Team.

PB:

Ja, er hatte einen tollen Morgen mit einem Etappensieg, aber der Nachmittag war für uns ziemlich schrecklich. Es passierte an der gleichen Stelle wie bei Elfyn Evans. Es ist sehr, sehr schlimm heute Abend, denn wir haben nicht erwartet, den Tag so zu beenden.

F:

Es ist so eine Schande, denn wir hatten heute viel Tempo von ihm gesehen und er war sehr zuversichtlicher.

PB:

Er fühlte sich im Auto sehr wohl und legte ein gutes Tempo vor, ohne Risiken einzugehen - so seine Einschätzung. Die letzte WP war seine beste des Morgens und vielleicht wollte er etwas zu viel, um den Tag ebenso gut zu beenden.

F:

Also, 2019. Sie haben bereits gesagt, dass Sie einen Fahrer wollen, der da rausgehen und Rallyes für Sie gewinnen kann. Wir haben Mads Østberg im Team gesehen, Craig Breen und Sébastien Loeb in Spanien. Mit wem reden Sie noch im Servicepark?

PB:

Ich hatte gerade eine Idee: Vielleicht ist Mäkinen verfügbar...

F:

Würden Sie ihn unter Vertrag nehmen, meinen Sie, er hat es noch drauf?

PB:

Ich suche einen Weltmeister.

F:

Nun, da haben wir's. Das könnte heute Abend sehr gut für Sie laufen, Tommi. Wann hoffen Sie, dass einige Entscheidungen getroffen sind, Pierre? Wenn ein Fahrer einmal eine Entscheidung hat, sollte alles passen, nicht wahr?

PB:

Eines ist sicher: Ich muss es wissen, bevor ich die Teilnehmerliste für Monte Carlo einreiche.

MW:

Ich habe gerade entschieden, wer mein dritter Fahrer sein wird. Sébastien Loeb.

Teilnehmer:

Ott Tänak, Toyota Gazoo Racing WRT

Dani Sordo, Hyundai Shell Mobis World Rally Team

Jari-Matti Latvala, Toyota Gazoo Racing WRT

F:

Ott, ein weiterer toller Tag auf den deutschen Prüfungen und ein guter Vorsprung auf Dani. Sind Sie glücklich und zuversichtlich, dass Sie morgen gewinnen könnten?

OT:

Ja, sicher. Ich bin mit dem Ergebnis des Tages zufrieden. Ich muss sagen, ich hatte den ganzen Morgen ziemlich viel Druck. Seb pushte sehr stark und ich fühlte mich im Auto nicht sehr wohl. Der Rhythmus war nicht einfach zu finde. Aber ich habe wirklich hart daran gearbeitet, ein gutes Tempo zu machen, um Zeit gutmachen zu können. Aber manchmal ist es ein harter Job, besonders wenn Seb hinter dir steht. Es war nicht einfach. Aber am Nachmittag konnten wir das Gefühl mit dem Auto deutlich verbessern. Die Balance war viel besser und ich fing an, die Rallye zu genießen. Leider hatte Seb den Reifenschaden und verlor viel Zeit. Somit haben wir einen großen Vorsprung.

F:

Im Hinblick auf den Wettbewerb ist es immer toll, in einem kleinen Kampf zu stecken. Jetzt ist der Druck weg, aber wir haben morgen noch drei harte Prüfungen vor uns. Es ist noch nicht vorbei. 75 Wettbewerbskilometer vor uns, Ott?

OT:

Ja, morgen ist ein sehr langer Tag. Wir haben einige sehr anspruchsvolle Prüfungen. Wir müssen uns am Morgen wirklich konzentrieren. In den Weinbergen und im Wald kann alles passieren. Also müssen wir wirklich konzentriert bleiben. Nachdem Seb viel Zeit verloren hat, halte ich immer noch mein Tempo. Nur an schmutzigen Stellen war ich vorsichtig, aber als ich sauberen Asphalt hatte, genoss ich die Prüfungen. Das Auto hat gut funktioniert. Es macht immer noch Spaß. Ich hoffe, ich kann es auch morgen genießen. Das ist der einfachste Weg, die Rallye zu beenden.

F:

Sie haben eine Menge Fans in Estland, die dir überallhin folgen. Aber Sie gewinnen überall Fans, die Ihren Fahrstil mögen. Ist es eine zusätzliche Motivation, wenn so viele Menschen Sie unterstützen?

OT:

Ja, ganz sicher. Wir können sehen, dass der Sport im Moment auf einem hohen Niveau ist. Wir haben so viele Fans, die uns folgen. Diese WRC gibt es nur Dank der Fans! Also ein großes Dankeschön an euch.... (Applaus)

F:

Dani Sordo, gestern Frustration, kein hohes Tempo da draußen. Heute sind Sie der König der Panzerplatte und es lief super für dich. Eine wirklich starke Leistung, Dani, worauf führen Sie das zurück? Was hat sich geändert?

DS:

Die Panzerplatten sind ganz anders als alle anderen Prüfungen. Wir sind da gut durchgekommen. Wir waren mit dem Auto zufrieden. Auf den Prüfungen im Anschluss hatte ich, wie gestern, ein paar Probleme. Aber wir kämpfen weiter.

F:

Sie waren etwas besorgt, dass Sie auf den letzten beiden Prüfungen Zeit verlieren würden, da Sie morgens auf den Läufen Zeit eingebüßt hatten. Aber Sie waren wirklich stark und mit den Toyotas auf einem Level. Hast du noch was draufgelegt?

DS:

Ich gebe immer mein Bestes. Okay, die letzte Etappe habe ich in einigen Kurven etwas verloren. Ich war wirklich, wirklich schnell. Ich hatte viel Selbstvertrauen. Bei dieser Geschwindigkeit verliert man beim Lupfen viel Zeit. Wir haben ein wenig Zeit gegenüber Jari-Matti und Lappi verloren. Morgen ist ein langer Tag. Es gibt zwei schwierige Prüfungen. Die lange Version fahren wir zweimal. Es wird ein toller Tag.

F:

Wir haben hier in Deutschland schon so viele Finalkämpfe mit Ihnen erlebt. Sie wissen, wie es ist, da rauszugehen und morgen anzugreifen. Aber Jari-Matti ist nur acht Zehntelsekunden hinter Ihnen. Er wird dich morgen jagen.

DS:

Morgen kann alles passieren. Thierry, Jari, Lappi und ich liegen sehr, sehr nahe beieinander. Wir werden einen schönen Kampf haben und den Tag genießen.

F:

Jari-Matti, ein bisschen wie Dani gestern. Am Morgen waren Sie nicht so zufrieden. Sie sagten am WP-Ende: "Es war nicht gut genug, ich bin nicht glücklich." Dann haben Sie heute das Tempo angezogen und schienen mit Ihrer Fahrt zufriedener zu sein. Es ist ein großer Kampf um den zweiten Platz.

J-ML:

Ich habe angefangen, Vertrauen in das Auto und in meine Fahrt aufzubauen. Aber ich bin eigentlich falsch gefahren. Ich habe das gemerkt. Es ist einfach zu lange her, dass ich auf Asphalt war, weil ich mich in Korsika mit meinem Unfall zur Hälfte der Rallye verabschiedet habe. Ich habe das Gefühl, dass mir eine Asphalt-Runde fehlt. Es hat also etwas gedauert. Heute war das Gefühl gut. Es war ein unglaublicher Kampf mit Dani. Ich konnte sein Tempo in Baumholder nicht erreichen. Er war wirklich, wirklich gut. Ich habe versucht, auf den auf den Landstraßen der WPs Freisen und Römerstraße anzugreifen, was mir viel besser lag.

F:

Morgen, noch einmal in die Weinberge.... In diesen Prüfungen haben wir in der Vergangenheit Erfolge für Sie gesehen, aber auch einige Dramen. Hoffentlich wird es morgen glatt laufen. Können Sie ihn hier noch abfangen?

J-ML:

Es wird sicher ein harter Kampf werden. Ich werde alles tun, was ich kann. Außerdem denke ich, dass Dani sein Maximum geben wir. Grafschaft, die lange Prüfung, wird schwierig, denn die ersten acht Kilometer sind völlig neu. Es wird einige rutschige Stellen geben. Aber wir werden einen kühlen Kopf bewahren und sehen, was passiert. Der Kampf kann beginnen.