ADAC Rallye Deutschland·17.8.2018

Meet the Crews Session Tag 2 - 2018: Aussagen der Teilnehmer der ADAC Rallye Deutschland

Teilnehmer:

Tommi Mäkinen, Toyota Gazoo Racing WRT

Malcolm Wilson, M-Sport Ford World Rally Team

Michel Nandan, Hyundai Shell Mobis World Rally Team

Pierre Budar, Citroën Total Abu Dhabi WRT

F:

Tommi, was für eine fantastische Leistung haben wir wieder einmal von Ott Tänak gesehen. Er ist wie eine Maschine da draußen. Niemand kann ihn einfangen. Was halten Sie von seiner Leistung heute?

TM:

Es war eine große Freude ihn heute zu beobachten. Er scheint so selbstbewusst in dem Auto zu sein, mit dem Set-up und mit allem. Er kennt das Auto gut genug. Natürlich braucht man auch maximale Konzentration und maximale Anstrengung, um die schnellsten Etappenzeiten zu erreichen. Wenn Sie versuchen, eine Rallye zu gewinnen, müssen Sie alles geben. Aber bei ihm sieht es so einfach aus.

F:

Das stimmt. Alle schütteln mit dem Kopf und versuchen herauszufinden, woher er dieses Tempo hat - besonders seine Teamkollegen Jari-Matti und Esapekka, die mit seiner Zeit nicht so glücklich waren.

TM:

Ich glaube nicht, dass dieses Gebiet das einfachste ist, besonders für Esapekka. Er hatte wegen des Kies' ein paar Fehler und fühlt sich hier nicht absolut sicher. Die morgigen Prüfungen könnten für sie viel besser sein. Wir werden sehen. Morgen wird es immer noch sehr, sehr herausfordernd sein.

F:

Was für einen Rat geben Sie Herrn Tänak? Ist es Ihr Einfluss, den wir hier sehen, Tommi?

TM:

Nein. Wir beobachten ihm einfach weiter und lassen ihn seinen Job machen.

F:

Malcolm Wilson, Ott Tänak hat diese Rallye letztes Jahr gewonnen, und das in Ihrem Auto. Sie wissen genau, wozu er auf diesen Prüfungen fähig ist. Kann Ogier ihn einholen?

MW:

Ja, natürlich kann er das. Letztes Jahr um diese Zeit war Seb zehn Sekunden hinter ihm. Okay, er hat ihn nicht geschlagen, aber wir werden morgen sicherlich einen großen Kampf sehen. Ich denke, jeder weiß, dass Baumholder sehr schwierig ist und dass alles passieren kann. Seb weiß, wie man dort auf seine Reifen aufpasst, also wird es ein großer Kampf. Ott hat heute wieder eine fantastische Leistung gezeigt.

F:

Wir sehen hier unsere drei Titelanwärter auf den ersten drei Plätzen. Ogier ist scharf darauf, immer einen Schritt vor Neuville zu sein; sehen wir hier einen "Vollgas" Ogier oder ist er etwas vorsichtiger, weil er nicht verlieren will, was er schon hat?

MW:

Ich denke, diese drei sind auf einer etwas anderen Ebene als alle anderen. Sie greifen alle an, aber ich denke, sie alle sind sich auch bewusst, dass wenn sie die Rallye nicht beenden, dann ist es wahrscheinlich ein Abschied von der Meisterschaft. Es ligt eine Menge Druck auf ihnen. Aber so wie sie fahren, kann alles passieren. Sie sind nur ein bisschen voraus. Elfyn ist der Beste vom Rest. Verpassen Sie morgen nichts, es wird ein aufregender Tag.

F:

Das ist eine tolle Situation für alle, die rund um die Welt zuschauen. Wir sehen einen brillanten Wettbewerb.

MW:

Besonders jetzt, wo die Meisterschaft so eng ist. Wenn Ott hier gewinnt, bringt ihn das im Hinblick auf die Meisterschaft weiter nach vorne. Das übt dann Druck auf uns Teamchefs aus, denn wir müssen den Jungs ein zuverlässiges Auto geben. Ich denke, das ist der Teil, auf den sich keiner von uns freut, um ehrlich zu sein.

F:

Michel, Thierry Neuville liegt derzeit an dritter Stelle, aber 27 Sekunden hinter dem Führenden der Rallye. Was halten Sie von seiner Leistung heute und ist er etwas zu weit zurückgefallen, um Tänak herausfordern zu können?

MN:

Ich denke, er hat den Tag sehr vorsichtig begonnen, was der richtige Weg ist. Vielleicht war er heute Morgen etwas zu vorsichtig, aber er führt die Meisterschaft an und muss die Rallye beenden und seine Entscheidungen auf das stützen, was Seb macht. Ott ist wahrscheinlich auch eine kleine Bedrohung, aber ich denke, Thierry hat es heute richtig gemacht. Wir wissen, dass diese Rallye sehr schwierig ist und dass alles passieren kann.

F:

Wir haben Dani Sordo dieses Event schon gewinnen sehen, aber heute hat er hier nicht das Tempo gefunden. Liegt das daran, dass er nicht genug Zeit im Auto hatte, oder ist es etwas anderes?

MN:

Es stimmt, dass Dani sich auf der Morgenschleife nicht ganz wohl fühlte. Es stimmt auch, dass uns ein wenig Leistung fehlte. Wir haben daran gearbeitet und das Auto hat sich verbessert, aber wahrscheinlich nicht genug. Dani fühlte sich am Nachmittag etwas wohler. Ich glaube nicht, dass ihm der Wettbewerb fehlt. Dani hat auch für uns getestet, also denke ich nicht, dass es das ist. Er muss sein Vertrauen in das Auto finden, um gute Zeiten zu fahren.

F:

Pierre Budar, erst vor ein paar Wochen gab es einen fantastischen Kampf in Finnland: Wir sahen Mads Østberg dort auf einem Podiumsplatz. Allerdings scheint es dieses Mal nicht so zu laufen. Asphalt ist nicht sein Lieblingsbelag und er hatte einen harten Tag.

PB:

Ja, es war definitiv ein harter Tag für uns - für Mads und für Craig. Es ist offensichtlich nicht Mads Lieblingsbelag, aber er hatte auch einige Motorprobleme heute Nachmittag, wegen eines Fehlers im Mittagsservice. Ihm hat Leistung gefehlt. Das machte es ihm heute Nachmittag sehr schwer. Morgen wird besser laufen.

F:

Was ist mit Craig? Er liebt Asphalt, er ist darauf zu Hause in Irland aufgewachsen. Viele Leute hofften, dass er hier ein tolles Ergebnis erzielen würde. Aber er hatte großes Pech und wurde vom Regen überrascht.

PB:

Ja, er war der Erste im Regen heute Morgen. Er musste vier oder fünf Kilometer im Regen fahren - der einzige vor Suninen. Er hat dadurch etwas Zeit verloren. Auch auf den anderen Prüfungen konnten wir einen gewissen Geschwindigkeitnachteil feststellen. Wir müssen das heute Abend besprechen, denn er beschwert sich nicht so sehr über das Auto, das scheint für ihn in Ordnung zu sein. Wir müssen verstehen, warum er dieses Geschwindigkeitsdefizit hat.

Teilnehmer:

Ott Tänak, Toyota Gazoo Racing WRT

Sébastian Ogier, M-Sport Ford World Rally Team

Thierry Neuville, Hyundai Shell Mobis World Rally Team

F:

Ott, was für ein toller Auftritt von Ihnen heute. Es ist jetzt fast Routine, diese schnellsten Zeiten auf dem Tableau zu sehen. Sie sind wie eine Maschine da draußen. Es sieht so einfach aus. Aber das ist es nicht. Sind Sie heute Abend zufrieden?

OT:

Ja, ich bin auf jeden Fall glücklich. Wie du schon gesagt hast, ist es nie leicht, gegen diese Jungs zu kämpfen. Es ist eine gewaltige Herausforderung. Ich muss sagen, dass die Bedingungen heute Morgen nicht so schlecht waren. Eigentlich war es ziemlich angenehm, recht guter Asphalt. Heute Nachmittag war es ganz anders. Wir hatten etwas Regen zur Mittagszeit und es war an manchen Stellen war es wegen des Schlamms nicht einfach. Es war schwer vorherzusagen, wie der Grip sein wird. Mein Hauptziel war es, sauber durchzukommen und das ist mir gelungen. In den späteren Etappen habe ich ein wenig mehr gepusht. Vielleicht wäre es gelogen zu sagen, dass ich mich mehr angestrengt habe, weil ich auf jeder Etappe das Maximum gegeben habe. Aber ich schätze, es ist nie einfach, mit ihm [Sébastian Ogier] zu kämpfen. Ich sagte schon ein paar Mal, dass ich mir bin sicher bin, dass er alt wird und langsamer wird. So ist das Leben.

F:

Morgen wird alles anders. Wir fahren im Militärgebiet mit den Panzerplatten, den Hinkelsteinen. Morgen ist ein ganz anderer Tag. Sind Sie zuversichtlich? Ist Ihr Selbstvertrauen noch hoch?

OT:

Wie man sieht, läuft das Auto und der Rhythmus ist gut. Alles funktioniert. Das ist schön, aber wir wissen, dass morgen ein ganz anderer Tag ist. Wir fahren nach Baumholder. Alles wird neu sein, aber ich habe diese Rallye schon bestritten und wir wissen, was uns erwartet. Wir müssen nur im gleichen Rhythmus wie heute weitermachen. Ich weiß, dass Seb so hart pushen wird wie er kann. Es war schon immer so. Das ist keine Überraschung. Ich mache einfach so weiter, wie ich es heute getan habe.

F:

Sebastian Ogier, der Abstand zwischen Ihnen und Herrn Tänak ist nicht sehr groß. Aber er war in unglaublicher Form. Müssen Sie nochmal zulegen, um ihn einzuholen? Sie sind alle den ganzen Tag auf einem wirklich hohen Niveau gefahren.

SO:

Ich bin froh zu hören, dass er immer noch pusht, denn es ist klar, dass er einen wirklich starken Tag hatte. Es ist noch ein langer Weg, und selbst wenn ich alt werde, werde ich versuchen, ihm morgen einen weiteren Kampf zu liefern.

F:

Das hört sich gut an. Das ist die Kampfansage, die wir hören möchsten. Wie ich zu Ott sagte, ändert sich morgen alles. Wir haben den Test in den Weinbergen und die Landstraßen absolviert. Jetzt folgt der raue, gebrochene Beton. Es wird ein harter Tag morgen.

SO:

Es wird ein harter Tag, aber es ist ein Tag, an dem viele Dinge passieren können. Es sind sehr lange Sektionen, und das Reifenmanagement spielt eine größere Rolle. Es sieht so aus, als sollte das Wetter trocken sein. Wir können noch mehr angreifen. Wir haben heute in einigen Sektionen gesehen, dass es sehr schwierig war, das Tempo von Ott zu erreichen. Hoffentlich wird das Profil von Baumholder besser zu uns passen. Wir können nur so viel versuchen, wie wir können. Ich bin ziemlich zufrieden mit meinem Tag, ehrlich gesagt. Ich habe die ganze Zeit sehr hart gearbeitet. Es war nur ein bisschen frustrierend zu sehen, dass ich auf jeder Etappe Zehntel oder Sekunden langsamer war als er. Aber morgen ist ein anderer Tag.

F:

Sie sind vor Thierry Neuville, was für Sie entscheidend ist. Jetzt ist es noch früh, aber Sie sind ihm immer einen Schritt voraus - das ist das Ziel.

SO:

Das ist das Hauptziel des Wochenendes, aber das zweite Hauptziel ist es, die Rallye zu gewinnen. Also im Moment erreiche ich nur die Hälfte meines Plans. Es waren heute nur 100 km, die wir zurückgelegt haben. Morgen ist viel länger, also müssen wir es weiter versuchen und man weiß nie. Es ist immer noch möglich. Zwölf Sekunden sind kein so großer Abstand.

F:

Thierry, erzählen Sie uns ein wenig von Ihrem Tag. Sie liegen jetzt 27 Sekunden hinter der Spitze. Heute Nachmittag sind Sie auf den letzten beiden Etappen etwas zurückgefallen. Fängen Sie an, den Kontakt zu diesen Jungs zu verlieren, oder gibt es Hoffnung auf ein Comeback morgen?

TN:

Die Hoffnung ist noch da. Offensichtlich war es ein kniffliger Tag für mich. Der Morgen lief ganz gut. Aber heute Nachmittag mussten wir das Getriebe wechseln. Und ehrlich gesagt, konnte ich nicht die gleichen Einstellungen wie am Morgen verwenden. Ich verlor ständig etwas Zeit. Wir wussten, dass es nicht perfekt für die Nachmittagsrunde war, aber morgen sollte es besser laufen. Das haben wir zumindest bei den Tests herausgefunden. Deshalb bin mir ziemlich sicher, dass wir morgen etwas mehr Druck aufbauen können.

F:

Gut zu hören. Spüren Sie jetzt einen zusätzlichen Druck? Sie führen in der Meisterschaft. Letztes Jahr lagen Sie punkgleich, als Sie hierherkamen. Spüren Sie den Druck?

TN:

Nein, es gibt keinen Druck. Wir haben noch fünf Rennen vor uns und noch kann jeder von uns Champion werden. Ich denke, wir müssen entspannt bleiben und einfach unseren Job machen. Das habe ich heute getan und das werde ich auch morgen versuchen. Morgen ist ein ganz anderer Tag. Letztes Jahr war ich hier in der gleichen Position und es lief alles schief auf einer zwei Kilometer langen Etappe. Wir wissen, dass noch ein langer Weg vor uns liegt. Auch das Risiko von Reifenpannen ist hoch. Wir müssen uns die Reifen sehr gut einteilen. Darin waren wir immer gut. Wir versuchen, einen guten Rhythmus zu halten. Auch wenn ich Dritter werden würde, könnte ich mit dem Ergebnis zufrieden sein, denn der Punkteabstand ist nicht so groß.

F:

Ein paar Worte an Ihre Fans, von denen ja so viele hier sind.

TN:

Ich finde es toll, so viele Fans zu sehen. Wir haben überall belgische Flaggen gesehen. Nicht nur ich, auch die anderen Fahrer können sie sehen. Es ist eine tolle Atmosphäre da draußen und sehr viel Unterstützung. Mein Ziel ist es, ihnen an diesem Wochenende ein gutes Ergebnis zu schenken.