ADAC Rallye Deutschland·16.8.2018

Pressekonferenz vor der Veranstaltung 2018: Aussagen der Fahrer vor der ADAC Rallye Deutschland 2018

Teilnehmer:

Sébastien Ogier, M-Sport Ford World Rally Team

Ott Tänak, Toyota GAZOO Racing WRT

Mads Østberg, Citroën Total Abu Dhabi World Rally Team

Dani Sordo, Hyundai Shell Mobis World Rally Team

F:

Finnland war frustrierend für Sie, das haben wir alle gesehen. Aber entscheidend war, dass Sie mehr Punkte erzielten als Ihr Meisterschaftsrivale Thierry Neuville, was das Ziel war. Aber wir alle konnten diese Frustration sehen. Was ist danach passiert? Die Analyse, wenn man sich die Leistung ansieht. Gab es etwas, das aus den Gesprächen mit dem Team hervorging? Was lief schief?

SO:

Wir würden es gerne genau wissen. Wir haben eine Idee, aber wir haben noch nicht wirklich daran gearbeitet. Wir haben es natürlich besprochen, aber wir hatten keine Gelegenheit, es noch einmal zu testen. Wir haben eine Idee. Vielleicht sind wir in eine Richtung gegangen, die irgendwie falsch war. Das war eindeutig die schlechteste Leistung der Saison, für uns und das ganze Team. Es wurde viel über meinen Fehler geredet, aber der war nicht der Grund. Alle Autos hatten mehr oder weniger nicht die gleiche Pace wie ich. Nachdem ich am ersten Tag di Strecke saubergefahren habe. Es war ein hartes Wochenende, aber jetzt konzentrieren wir uns auf das nächste. Zumindest das einzig Positive, das wir feiern konnten, aber auch nicht wirklich, war der Fakt, dass wir mehr Punkte als Thierry sammeln konnten. Das ist das Wichtigste und das ist es, was wir bei jeder Veranstaltung erreichen müssen.

F:

Ich habe Sie noch nie so viel die Daten analysieren sehen, auch nicht in der Medienzone, wie in Finnland. Fanden Sie das ungewöhnlich?

SO:

Ich war schon immer jemand, der gerne gewinnt, das wissen Sie. Und wenn es nicht so läuft, wie Sie wollen, ist es normal, alles zu tun, um es umzudrehen. In Finnland haben wir alles versucht, was wir konnten und das Gefühl hat sich über das Wochenende verbessert. In der Tat ein bisschen besser. Selbst auf der letzten Etappe, der Power Stage, habe ich mich sehr bemüht, Punkte zu sammeln. Trotzdem bin ich Sechster geworden. Also war es nicht fantastisch. Jetzt sind wir wieder auf dem Asphalt und das liegt hinter uns. Ich bin überzeugt, dass wir es an diesem Wochenende besser machen können.

F:

Wie war das Gefühl mit dem Fahrzeug beim Shakedown? Die Strecke des Shakedowns war Teil einer Prüfung, die schon mal absolviert wurde und deswegen repräsentativ.

SO:

Es ist ein interessanter Shakedown. Er ist Teil der Power Stage vom letzten Jahr. Ich denke, sie ist wirklich gut geeignet, um zu checken, ob das Auto in Ordnung ist und man für die Rallye bereit ist. Unser Gefühl war gut. Aber okay, es war heute eindeutig trockenes Wetter, für morgen ist es nicht ganz klar. Das sind typisch schwierige Bedingungen bei der Rallye Deutschland. Aber wir sind bereit dafür. Der Test verlief sehr gut. Heute Morgen waren Gefühl und Zeit in Ordnung. Jetzt muss es nur noch losgehen.

F:

Es ist ein wirklich harter Kampf zwischen Ihnen und Thierry, und für Ott ist es mathematisch möglich, den Titel zu gewinnen. Es gibt also immer noch drei von Ihnen in diesem Kampf. Sie stehen sehr im Fokus. Viel Aufmerksamkeit von den Journalisten. Bei vielen von Ihnen läuft der Vertrag aus. Es wäre so viel einfacher, es einfach allen zu sagen.

SO:

Ich denke, die meisten von uns würden gerne, aber wir haben keine Antwort. Wie Sie erwähnt haben, gibt es immer noch Platz in jedem Team. Also immer noch ein paar Fragen. Ich habe momentan keine Antwort.

F:

Der eine Mann, der eine Antwort darauf hat, was im nächsten Jahr passiert - er ist nur einer von zwei, die im nächsten Jahr Verträge haben - ist Ott Tänak. Wir haben Sie vor ein paar Wochen in Finnland brillant gewinnen sehen. Danach ist das Vertrauen hoch. Sie haben hier letztes Jahr auch gewonnen. Ist das Selbstvertrauenslevel gerade am Maximum?

OT:

Mein Gefühl ist gut. Wie Sie gerade sagten, hatten wir eine gute Rallye in Finnland und ich hatte immer ein gutes Gefühl in Deutschland. Wir sehen von Rallye zu Rallye was kommt. Mit Sicherheit werden wir unser Bestes geben. Wir wissen, dass wir in diesem Jahr auf jedem Untergrund gut abschneiden können. Offensichtlich ist das positiv. Wir brauchen auch ein sehr konstantes Wochenende. Das Ziel ist es, um den Sieg zu kämpfen, das Maximum zu erreichen. Im Moment ist es unser Vorgehen von Event zu Event zu denken und zu versuchen, das Beste aus allen herauszuholen.

F:

Wir sehen hier einige schöne Prüfungen. Aber was sagen Sie, welche ist die schwierigste Prüfung? Sind es die Weinberge mit den vielen Richtungswechseln und der Möglichkeit, sich zu verfahren, oder sind es der raue Asphalt und die Hinkelstein-Risiken von Baumholder?

OT:

Ich würde sagen, sie sind alle unterschiedlich, aber den Fokus oder die Konzentration, die man im Militärgebiet braucht, ist mehr oder weniger die gleiche wie in den Weinbergen. Dort haben wir, wie Sie gesagt haben, so viele Abzweigungen, aber einen schnellen Rhythmus. In der zweiten Runde haben wir eine Menge Dreck auf der Straße, was ebenfalls eine gute Konzentration erfordert. Es ist hart. Im Militärgebiet gilt derselbe. Es ist ziemlich schnell, man hat mit den ganzen Abzweigungen viel zu tun. Sie unterscheiden sich stark. Die Oberfläche ändert sich zum Beispiel konstant und so weiter. Wir dürfen sie unterschätzen nicht unterschätzen. Wir müssen uns wirklich auf jeder Prüfung gleich stark konzentrieren.

F:

Wie würden Sie sagen, ist die Form des Yaris auf Asphalt? Wir haben bei der letzten Veranstaltung in Finnland großartige Ergebnisse gesehen. Wie gut ist er auf Asphalt?

OT:

Wir werden es bald sehen. Jede Rallye in diesem Jahr ist neu für mich. Ich habe keine Erfahrungen vom letzten Jahr. Jede Rallye ist irgendwie unbekannt. Bevor wir in die Rallye starten, habe ich kein Gefühl, ich habe absolut keine Erfahrung. Wir müssen an den Daten der letzten Veranstaltung arbeiten und von dort aus weitermachen. Es ist immer eine Herausforderung. Bisher haben wir gesehen, dass wir in der Lage sind, auf jedem Untergrund gut zu sein. Hoffentlich werden wir auch an diesem Wochenende konkurrenzfähig sein. Dass die Jungs gute Arbeit geleistet haben, ist ein schönes Gefühl.

F:

Mads, ein weiterer Fahrer, der nach einem tollen Ergebnis in Finnland mit Zuversicht hierher kommt. Eine wirklich starke, konstante Leistung von Ihnen. Wird es dieses Wochenende auf Asphalt? Können wir Sie wieder an der Spitze kämpfen sehen?

MO:

Ich wäre in gewisser Weise überrascht, wenn das passiert. Ich meine, bei dieser Rallye ist alles möglich. Aber um ehrlich zu sein, ich denke an den Asphalt der letzten drei Jahre und in Spanien und das war's dann auch schon. Es ist zwei Jahre her, seitdem ich hier war. Ich werde etwas Selbstvertrauen während des Wochenendes aufbauen müssen. Ich versuche, das Auto besser kennen zu lernen. Es ist die erste Asphaltveranstaltung mit dem C3. Das Auto fühlt sich wirklich fantastisch an. Es ist einfach momentan schwierig für mich, mich zurechtzufinden und zu verstehen, wie man das Auto fährt. Aber ich konnte mich gerade heute beim Shakedown verbessern. Ich habe ein besseres Gefühl bekommen und die Geschwindigkeit erhöht. Es wird mit Sicherheit ein Lernwochenende. Das Team setzt die Energie für diese Veranstaltung auf Craig [Breen]. Ich denke, das ist fair. Er hat mehr Erfahrung als ich. Ich denke, das ist fair. Ich lasse ihn vorne angreifen. Ich bin ein bisschen weiter hinten und versuche, mich am Wochenende zu verbessern. Das wird sicher sehr wichtig sein.

F:

Können Sie etwas genauer erklären, in welchen Bereichen Sie im Moment auf Asphalt zu kämpfen haben? Oder ist es einfach nur das Gefühl?

MO:

Natürlich geht es um das Gefühl. Schotter ist ganz anders und ich da bin sehr zuversichtlich. Auf Asphalt habe ich es immer genossen. Aber wenn man so lange vom Asphalt wegbleibt, ist es schwer, wieder auf das Tempo der Jungs zu kommen. Wenn man die Zeiten sieht, die sie heute Morgen hingelegt haben, die sind ziemlich gut. Ich bin gerade dabei, den Schock zu überwinden und versuche, mich auf die kommenden Prüfungen zu konzentrieren. Ich versuche nur, das Auto kennen zu lernen. Das Auto ist sehr spezifisch. Für diese Veranstaltung gibt es ein paar Dinge, an die man beim Fahren denken sollte. Es ist nicht einfach, den Citroën auf Asphalt zu fahren. In manchen Situationen braucht man spezielle Techniken. Ich muss mich daran gewöhnen.

F:

Ich habe Seb schon diese Frage gestellt und ich werde Sie auch fragen. Was ist mit Ihrer Zukunft? Was können Sie uns an dieser Stelle sagen?

MO:

Ich meine, ich habe gerade einen Vertrag für den Rest des Jahres unterschrieben. Meine Saison beginnt jetzt oder begann in Finnland. Ich brauche mindestens ein paar Monate, bevor ich noch einen unterschreibe. Nach Finnland sieht es für die Zukunft viel besser aus. Ich denke, wir haben in diesem Jahr schon einige starke Leistungen gezeigt, auch vorher mit dem Citroën. Wir werden sehen, was passiert. Offensichtlich gibt es einige andere Fahrer, die sich wahrscheinlich vor mir entscheiden. Aber die vergangene Rallye war eine gute Hilfe für die Zukunft.

F:

Dani, willkommen zurück in der Meisterschaft. Wir haben Sie in Finnland vermisst und haben Sie schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Sie waren auf Sardinien, haben aber nicht teilgenommen.

DS:

Es war schön dort. Es war toll, den Kampf zwischen Sébastien [Ogier] und Thierry [Neuville] zu sehen. Der war sehr gut.

F:

Jetzt sind Sie wieder im Auto auf einem Belag, auf dem wir Sie gerne sehen, und bei einer Rallye, an die Sie besondere Erinnerungen haben - ein toller Sieg für Sie und auch ein konstantes Tempo, jedes Mal wenn wir Sie hier in Deutschland sehen. Hegen Sie große Hoffnungen für dieses Wochenende?

DS:

Ja, offensichtlich ist es eine Rallye, die ich mag. Ich hoffe, das Wetter wird ein bisschen so sein. Morgen ist es vielleicht etwas schwierig. Aber es ist eine Rallye, die mir Spaß macht. Ich genieße die Prüfungen. Ich hoffe, dieses Jahr wird es wieder so sein.

F:

Was haben Sie getan, um sich vorzubereiten. Getestet und alles, was dazu gehört?

DS:

Nichts Besonderes. Tests für diese Rallye absolviert. Wir haben auch einige Tests mit dem R5 gemacht, denn nach dieser Rallye werden wir die Barum Rallye fahren und die Autos sind völlig anders. Man konnte im ersten Teil des Shakedowns sehen, man konnte spüren, dass der Rhythmus sehr schnell war und die Leute vor mir wirklich bereit sind. Sie haben vom ersten Kilometer an sehr viel Druck ausgeübt. Es wird dieses Wochenende nicht einfach sein.

F:

Also, musst du dich etwas steigern?

DS:

Vielleicht muss ich wirklich etwas früher aufstehen.

F:

Wir wissen, dass Sie die Möglichkeit haben, hier zu gewinnen. Wir haben es in der Vergangenheit gesehen. Es gibt keine Ausreden, warum Sie das nicht an diesem Wochenende können sollten.

DS:

Ja, natürlich. Aber man sieht, dass es jetzt viele Fahrer gibt, die auf Asphalt schnell unterwegs sind. Es ist nicht wie früher, als es noch weniger waren. Jetzt sind alle sehr schnell. Man sieht, dass alle ganz eng zusammen sind. Es ist schön, das zu sehen. Mit diesen Autos sind wir an manchen Stellen sehr, sehr schnell.

F:

Sie haben sich diese Saison mit Hayden Paddon geteilt, deswegen habt ihr unterschiedliche Events absolviert. Was ist mit dem nächsten Jahr? Wären Sie als Fahrer froh, eine ähnliche Saison zu haben, oder würden Sie eine ganze Saison bevorzugen? Diese Saison ist für Sie der beste Start in die Saison seit langem. Möchten Sie lieber wieder eine geteilte Saison oder soll es eine volle nächste Saison geben?

DS:

Ich weiß es nicht. Ich genieße die Rallyes dieses Jahr. Ich genieße es, im Auto zu sitzen. Das Auto funktioniert sehr gut, was natürlich schön ist. Also, werden wir sehen, was nächstes Jahr passiert.

QUESTIONS FROM THE FLOOR

Marcin Rybak

Pure WRC, Italy

F:

Es gab Diskussionen über die Reduzierung der Durchschnittsgeschwindigkeit in Finnland. Jetzt haben wir in Deutschland ein paar Strohballen am Straßenrand, um das Schneiden von Ecken zu verhindern. Was halten Sie davon?

SO:

Ich denke, dass ich damit einverstanden bin. Das macht die Bedingungen für alle so gleich wie möglich. Ohne sie würde viel abgekürzt werden und es wäre ein großer Vorteil, zu Beginn zu fahren. Mir wäre es nur lieber, wenn es etwas gäbe, das sie besser an Ort und Stelle hält. Wenn man sie berührt, brechen sie und verteilen sich über die ganze Straße, was ein ziemliches Chaos verursacht. Das ist das Einzige, was ich an Strohballen nicht mag.

FIA WRC 2 CHAMPIONSHIP

Teilnehmer:

Pierre-Louis Loubet, BRC Racing

Jan Kopecký, Skoda Motorsport II

F:

Pierre-Louis, herzlich willkommen. Reden wir über Ihre Saison, denn wir haben eine brillante Performance von Ihnen gesehen. Sind Sie zufrieden mit dem, was Sie 2018 erreicht haben?

PL:

Ja. Um ehrlich zu sein, hatten wir dieses Jahr bei jeder Rallye ein gutes Tempo. Aber, wie Sie sagten, meine Pace war gut, aber wir hatten bei jeder Rallye eine Menge - okay, nicht so viele, aber kleine Probleme mit der Stabilität des Autos. In Sardinien und Finnland habe ich dadurch die Möglichkeit verloren, auf dem Podium zu stehen. Ok, es war mein Fehler in Korsika, als ich Dritter wurde, aber im Rennen hatten wir viele Probleme mit dem Auto und verloren viele Punkte für die Meisterschaft. Aber so ist es nun mal. Ich muss konzentriert bleiben und ich bin sicher, dass jetzt alles hinter mir liegt.

F:

Wir sehen Sie immer gerne auf Asphalt, aber der ist hier ganz anders als auf Korsika, in Monte Carlo oder in Spanien. Er ändert sich fast jeden Tag. Was halten Sie von der Rallye Deutschland und ist es eine gute Veranstaltung für Sie?

PL:

Sicherlich ist es eine herausfordernde Veranstaltung, so wie ich sie bisher kennengelernt habe. Aber letztes Jahr hatte ich hier ein gutes Gefühl. Ich bin ein paar gute Zeiten gefahren. Mir sind viele Fahrfehler unterlaufen, aber ich war noch jünger als jetzt. Jetzt habe ich mehr Erfahrungen. Also denke ich, dass ich weiß, wie ich es angehen muss. Aber ja, es ist eine ganz besondere Veranstaltung.

F:

Werden Sie alles geben, um eine Chance auf den Sieg zu haben?

PL:

Ich weiß nicht, ob man alles geben sollte, denn wenn man zu viel will, können einem kleine Fehler unterlaufen und alles kann vorbei sein. Du hast keine zweite Chance. Wir werden sehen, wie wir uns fühlen, und ich hoffe, dass ich in der Lage sein werde, anzugreifen.

F:

Jan, es war eine tolle Saison für Sie in der WRC 2 und es ist fantastisch, dass Sie in der Lage sind, den Meistertitel zu verteidigen. Besprechen wir einige spezielle Details dieser Veranstaltung, die Weinberge, die Landstraßen, die Panzerplatte. Was ist die größte Herausforderung? Sind es die Weinberge und ihre engen Kurven und Richtungswechsel, oder sind es der raue Untergrund und Hinkelsteine der Panzerplatte?

JK:

Diese Rallye ist ziemlich schwierig. Wie Sie sagen, die Rallye hat viele Kurven, sie ist wirklich lang mit vielen Haarnadeln, in denen man den Motor würgen kann. So verliert man bis zu fünf Sekunden und gewinnt die Prüfung nicht. Alle Passagen sind blind, also musst du deinen Aufschrieb vertrauen. Ansonsten ist der Asphalt recht glatt. Es kann aber auch viel Schlamm von den Autos auf den Strecke geworfen werden. Wenn es anfängt zu regnen, kann das ein großes Problem sein. Wenn man nicht auf Schlamm oder Kies vorbereitet ist, ist man ganz schnell draußen. Panzerplatte und Baumholder sind sehr speziell. Wenn es trocken ist, muss man sehr vorsichtig mit den Reifen sein, weil man sie leicht ruinieren kann. Das muss man vermeiden, um eine Chance zu haben.

F:

Immer wenn wir Ihren Namen hören, heißt es 'Jan Kopecký, der Asphalt-Spezialist'. Sie müssten die selbstbewußteste Person hier sein.

JK:

Ja, das stimmt. Aber ist Grund dafür ist wahrscheinlich, dass wir keine Schotter-Rallyes in Tschechien haben.

F:

Sie haben auf dem Asphalt außerhalb der Tschechischen Republik großartige Leistungen gezeigt. Sie brauchen Vertrauen, um hierher zu kommen, aber wie Sie sagten, sind es die Bedingungen: Wir werden morgen Regen sehen, das kann die Dinge sehr heikel machen.

JK:

Ja, dann würde es, ohne Zweifel, sehr schwierig werden. Speziell, wenn man nicht weiß, wann der Regen kommt. Es ist sehr wichtig, die richtige Reifenwahl zu treffen.

F:

Im Kampf um die Meisterschaft, liegt ein hoher Druck auf Ihren Schultern?

JK:

Nein.

F:

Nein? Cool und entspannt.

JK:

Ich genieße jeden einzelnen Meter in diesem Auto. Ich spüre keinen Druck.

F:

Wir fragen uns immer, was Sie bei welchen Events Sie als nächstes antreten. Wir wissen, dass Sie jetzt eine ähnliche Anzahl wie Pontus Tidemand machen, um eine gute Chance auf den Titel zu haben, aber was ist mit nächstem Jahr, was können Sie mir sagen?

JK:

Ich weiß es nicht. Ich habe keinen Vertrag für das nächste Jahr. Das ist noch zu weit weg. Schließen wir erst mal Deutschland ab.

F:

Was würden Sie denn gerne kommendes Jahr machen?

JK:

Das ist eine sehr spezielle Frage, aber ich denke, dass jeder in einem der großen Autos sitzen will, ist es nicht so? Das gilt natürlich auch für mich.

FIA WRC 3 CHAMPIONSHIP

Teilnehmer:

Enrico Brazzoli

Taisko Lario

F:

Enrico, was haben Sie unternommen, um sich vorzubereiten?

EB:

Zuerst will ich etwas zu der Katastrophe sagen, die vor drei Tagen in Genua passiert ist. Meine Gedanken sind mit den Menschen, die bei dem Brückenzusammensturz gestorben sind. Wir haben für dieses Event am Montag getestet. Ich habe versucht, ein besseres Setup für das Fahrzeug zu finden. Wir bestreiten unsere erste Rallye mit Reifen von Pirelli. Auch heute Morgen beim Shakedown habe ich hart daran gearbeitet, das Setup zu verbessern.

F:

Deutschland ist eine sehr herausfordernde Rallye, da sie verschiedene Prüfungstypen zu bieten hat - die Weinberge, Baumholder, die Landstraßen - wie groß ist die Herausforderung für die Fahrer?

EB:

Deutschland ist eine sehr schwierige Rallye, denn die Strecken sind sehr schmutzig und es gibt viele Abzweigungen. Die Prüfung, die ich sehr schwierig finde, ist die Panzerplatte, aber sie ist sehr emotional.

F:

Auf welches Ergebnis hoffen Sie hier, Enrico? Was denken Sie, können Sie in der WRC 3 erreichen?

EB:

Für uns ist es wichtig, Punkte für die Gesamtwertung zu sammeln, um weiter um die Meisterschaft fahren zu können.

F:

Taisko, es ist das erste Mal, dass wir Sie in einer Pressekonferenz sehen. Also herzlich Willkommen. Sie bestreiten die WRC 3 in diesem Jahr und konnten bei der Rallye Sardinien ihr bestes Ergebnis einfahren. Wie beurteilen Sie Ihre bisherige Saison?

TL:

Sagen wir, ich hatte große Hoffnungen zu Beginn der Saison. Wir hätten in Monte Carlo gewinnen können, aber wir haben einen Fehler gemacht. Außerdem hatten wir einige technische Probleme bei der Rallye Finnland, sowie zwei Reifenschäden in Sardinien. Wir müssen hier die maximale Punktzahl erreichen, um die Saison fortzusetzen und unsere Titelhoffnungen aufrechtzuerhalten.

F:

Wie Sie erwähnten, war es eine wirklich starke Leistung in Monte bis zu dem Fehler. Sie sind ein finnischer Fahrer, wir erwarten, dass Sie auf Schotter fabelhaft sind und vielleicht nicht so gut auf Asphalt. Aber Sie sind zuversichtlich, oder?

TL:

Sagen wir, ich genieße die Herausforderung des wechselnden Grips und auch das Eis und der Schnee waren sehr schön für mich. Ich habe eine gute Zeit auf dem Col de Turini beim ersten Durchgang hingelegt, also ich habe es genossen.

F:

Was ist mit diesem Wochenende, Taisko, was werden wir hier von Ihnen sehen?

LT:

Nun, unser einziges Ziel ist es, die WRC 3-Klasse zu gewinnen und die maximale Punktzahl zu sammeln. Aber natürlich ist es eine sehr herausfordernde Veranstaltung. Letztes Jahr habe ich die Rallye Deutschland absolviert und wir sind nach einigen Reifenschäden Vierter geworden. Deswegen hoffen wir auf eine gute Leistung, aber wie gesagt, es ist eine schwierige Veranstaltung, die wir zuerst meistern müssen.

F:

Was ist mit nächstem Jahr. Wir kommen an den Punkt in der Saison, an dem jeder auf die kommende Saison schaut und was passieren wird. Was sind Ihre Pläne? Steht schon etwas fest?

LT:

Noch steht nichts fest, aber natürlich hoffe ich, dass ich in der WRC 2 im kommenden Jahr starte - in einem R5 Fahrzeug. Ich habe eine lange Karriere in einem R2-Auto schon hinter mir. Mal sehen, was passiert.

NON-PRIORITY

Teilnehmer:

Marijan Griebel, Citroën DS3 WRC

F:

Was für eine tolle Möglichkeit Sie hier bei Ihrem Heimrennen haben. Wir sehen Sie in einem Citroën DS3 - ein WRC-Auto, fantastisch für Sie. Da wird ein langgehegter Traum Wirklichkeit, in so einem speziellen Fahrzeug zu starten. Wir fühlen Sie sich?

MG:

Sie haben vollkommen Recht. Ich nehme jetzt zum achten Mal an dieser Rallye teil. Ich habe in einem sehr kleinen Auto in der niedrigsten Klasse begonnen und mich dann nach oben gearbeitet. Es ist ein Traum, diesen fantastischen Citroën DS3 WRC fahren zu dürfen. Vor vier Wochen hatten wir die erste Rallye in diesem Auto in Luxemburg. Dort konnten wir die Gesamtwertung gewinnen. Deswegen bin ich optimistisch, dass wir hier eine gute Rallye abliefern können. Es ist gigantisch hier. So viele Leute, die mit mir reden und Bilder machen wollen. Ich genieße jede Minute. Ich hoffe, dass ich eine gute Leistung zeigten kann.

F:

Sie haben schon eine Rallye absolviert. Wir fühlt sich das Auto an?

MG:

Es ist sicherlich ein bisschen schneller als ein R5-Autos. In den Haarnadelkurven oder ähnlichem ist das Drehmoment viel höher und damit auch die Beschleunigung. Das ist für mich einfach fantastisch. Aber es ist nicht einfach zu fahren. Du hast keine Zeit daran zu denken, wie du etwas machst, du musst es einfach machen. Ansonsten ist es zu spät. Es wird bei dieser Rallye sicherlich nicht einfach. Ich denke, dass es morgen etwas regnen wird. Das macht es noch schwieriger. Wir bereiten uns so gut wie möglich vor. Ich kann es kaum noch abwarten.

F:

Da frage ich Sie gleich zum Wetter. Sie sind der "local hero"! Erwarten uns vereinzelte Regenfälle oder Starkregen? Was sagt die Wettervorschau?

MG:

Ich denke, dass wir am Samstag und Sonntag sonniges und schönes Wetter haben werden. Aber morgen Nachmittag wird es in den Weinbergen sicherlich etwas regnen. Könnte schwierig werden.

F:

Sie haben so einen Erfolg in der FIA European Rally Championship als U28-Meister. Jetzt sehen wir Sie hier, in einem WRC-Fahrzeug älteren Jahrgangs, aber immer noch einem WRC-Auto. Was kommt als nächstes?

MG:

Das ist eine gute Frage. Momentan fahre ich für Peugeot Deutschland in der Deutschen Meisterschaft. Dort stehen noch drei Events aus und wir kämpfen um die Meisterschaft. Dort so gut wie möglich zu sein, ist unser oberstes Ziel. Für nächstes Jahr bin ich sehr offen. Momentan verfüge ich über kein großes Budget, deswegen müssen wir abwarten, welchen Möglichkeiten sich ergeben. Sicher würde ich sehr gerne internationale Rallye-Meisterschaften fahren - egal ob WRC 2 oder ERC. Aber wir werden sehen.