Ott Tänak (EST) im Toyota Yaris WRC ist weiterhin das Maß aller Dinge bei der ADAC Rallye Deutschland. Auf den acht Wertungsprüfungen (WP), die am Samstag zu meistern waren, lieferte sich der Sieger von 2017 und 2018 zunächst einen spannenden Schlagabtausch mit Thierry Neuville (BEL). Am Nachmittag sorgte ein Reifenschaden am Hyundai i20 Coupe WRC des Belgiers für eine Vorentscheidung zugunsten des WM-Führenden Tänak. Vor dem Finaltag hat der 31-Jährige einen Vorsprung von über 30 Sekunden auf seine nächsten Verfolger und Markenkollegen Kris Meeke (GBR) und Jari-Matti Latvala (FIN) auf den Plätzen zwei und drei.
Zum Auftakt des Tages setzte Dani Sordo (ESP) das erste Ausrufezeichen: Nach einem Getriebeschaden in der letzten Freitagsprüfung startete der Hyundai-Pilot seine Aufholjagd am Samstagsmorgen mit einer Bestzeit in der WP Freisen 1. In der anschließenden WP Römerstraße 1 war Tänak nicht zu schlagen, während Neuville rund fünf Sekunden einbüßte. Durch Bestzeiten in den beiden folgenden Prüfungen (WP Freisen 2, WP Römerstraße 2) machte der Belgier jedoch wieder Boden auf den Spitzenreiter gut.
Am Nachmittag ging das Duell Tänak/Neuville bei heißen Sommer-Temperaturen in die nächste Runde und begeisterte die Fan-Scharen auf dem Truppenübungsplatz Baumholder. Im ersten Durchgang der kürzeren WP Arena Panzerplatte unterstrich Tänak mit einer Bestzeit seinen Anspruch auf den Gesamtsieg. An der nächsten Station, der 41,17 Kilometer langen WP Panzerplatte, folgte dann jedoch das jähe Ende des Zweikampfes: Ein Plattfuß zwang den mit Zwischenbestzeit fahrenden Belgier zum Reifenwechsel und warf ihn vom zweiten auf den siebten Platz zurück. In den beiden Abend-Durchgängen auf dem Truppenübungsplatz verlegte sich Tänak auf die Verwaltung seines Vorsprungs. Die nur wenige Sekunden auseinander liegenden Verfolger Kris Meeke, Jari-Matti Latvala und Sébastien Ogier (FRA) hingegen pushten weiter hart, um gute Ausgangspositionen für die Vergabe der Podiumsplätze zu erzielen. Dabei handelte sich Ogier auf der letzten WP einen Platten ein, der den Weltmeister über 90 Sekunden kostete.
Kopecký übernimmt Führung in der WRC 2 PRO
In der WRC 2 PRO musste der führende Kalle Rovanperä (FIN) am Samstag einen herben Rückschlag verkraften: Der Skoda Fabia R5 evo des WM-Spitzenreiters rutschte in der ersten Prüfung des Tages von der Strecke, was zu einem großen Rückstand führte. Damit sieht vor dem Finaltag alles nach einem Deutschland-Sieg seines Teamkollegen Jan Kopecký (CZE) aus.
Deutsche Doppelführung in der WRC 2
Im Klassement der WRC 2 brachte die Vormittagsrunde eine Wende zugunsten der beiden deutschen Skoda-Piloten Fabian Kreim und Marijan Griebel: Zu Tagesbeginn lag das Duo noch auf den Plätzen drei und vier, doch Probleme bei Stéphane Lefebvre (FRA) und Nicolas Ciamin (FRA) sorgten dafür, dass aus dem Podiumskurs eine deutsche Doppelführung wurde. Auf den Panzerplatten-Prüfungen verteidigten die Teamkollegen ihre Positionen. Vor den letzten vier Wertungsprüfungen am Sonntag hat der führende Kreim nun 16,9 Sekunden Vorsprung auf Griebel, der wiederum 8,5 Sekunden vor seinem nächsten Verfolger liegt.