ADAC Rallye Masters·10.4.2011

Carsten Mohe gewinnt Heimspiel im Erzgebirge : Jubelnd beendeten Carsten Mohe/Katrin Becker (Crottendorf/Schlitz) die 48. ADMV Rallye Erzgebirge

Hinter den Tschechen Jiri Pertlicek/Petr Picke im Mitsubishi Lancer fuhren Niklas Birr/Nico Eichenauer (Hannover/Blumberg) in ihrem Renault Clio R3Access auf den dritten Gesamtrang. Mit einem Feuerwerk an Bestzeiten schob sich Peter Corazza (Oelsnitz) nach über sechs Minuten Zeitverlust auf der Freitagsetappe im Mitsubishi Lancer noch bis auf Platz vier nach vorne. Eine sensationelle Vorstellung bot auch der sächsische Youngster Sepp Wiegand (Zwönitz). Bei seinem erst sechsten Rallye-Start fuhr der 20-jährige im VW Lupo auf den sechsten Gesamtrang und übernahm souverän die Führung im ADAC Rallye Junior Cup.

"Es freut mich riesig, dass ich nach meinem Sieg im Jahr 2000 die Erzgebirgsrallye noch einmal gewinnen konnte. Obwohl ich hier zu Hause bin ist es immer noch eine große Herausforderung, vor allem, eine passende Fahrwerkseinstellung zu finden", strahlte der 46-jährige KFZ-Meister aus Crottendorf im Ziel. Dass er zusätzlich den weltweit ersten Gesamtsieg seines neuen Renault Mégane RS feiern durfte, machte ihn auch zuversichtlich für die Zukunft. "Nach der Null-Runde bei der Wikinger Rallye macht dieser Erfolg viel Mut für den nächsten Einsatz in der Deutschen Rallye-Meisterschaft am kommenden Wochenende in Hessen." Peter Corazza, der die drei letzten Ausgaben der ‚Erze' gewonnen hatte, musste seine Hoffnung auf den vierten Gesamtsieg in Folge schon auf der ersten Wertungsprüfung am Freitag begraben. Ein Reifenschaden am Mitsubishi Lancer und fünf Minuten Strafzeit für zu frühes Einfahren in den Service-Park warfen ihn ans Ende des Feldes zurück. Auf allen acht Samstagsprüfungen fuhr er die Bestzeit, schob sich bis auf Rang vier nach vorne und war dabei fast zweieinhalb Minuten schneller als der Rest des Feldes. "Ich fühle mich wieder pudelwohl im Auto, dieses Resultat belohnt mein gesamtes Team für die aufwändigen Arbeiten im letzten Winter", zog Corazza ein zufriedenes Fazit. Niklas Birr konnte im Clio R3Access den dritten Rang vor dem heranstürmenden Corazza ins Ziel retten, "der Clio lässt sich deutlich einfacher fahren als mein bisheriger BMW. Ich bin hier mit der preisgünstigeren Einsteiger-Version unterwegs. Das bedeutet seriennahes Fahrwerk und 30 PS weniger als die ‚echte' R3 Variante."

Die Bestzeit auf der ersten Prüfung vor seiner Haustür in Jahnsdorf setzte Maik Förster im betagten Evo 6-Lancer, musste aber am Ende der zweiten WP mit defektem Antrieb aufgeben. Dann übernahm Mohe die Führung bis ins Ziel. Den zweiten Platz hatten bis zu einem Reifenschaden in WP 6 Carsten und Michaela Alexy inne. Den Keilriemen am Audi S2 quattro mussten die Nordhessen nach jeder WP neu montieren, das endgültige Aus kam in der vorletzten Prüfung. Auch der Däne Johnny Pedersen, "eigentlich bräuchte man hier ein Allradauto", ‚knabberte' im BMW M3 bis zu einem Ausritt auf der fünften Prüfung an den Podesträngen.

Für Udo Schiffmann (Nomborn) hätte der Masters-Auftakt fast schon vor der ersten Prüfung geendet: Die Benzinpumpe am BMW M3 streikte. Mit fünf Minuten Strafzeit und nach einer erfolgreichen Reparatur ging er auf die Samstagsetappe, "die Ersatzpumpe ist aus einem Fiat, aber sie passt." Mit Top-Ten-Zeiten fing der Hesse kurz vor dem Ziel noch seinen Markenkollegen Timo Grätsch (Handewitt) um knappe neun Sekunden ab, der sich im Ersatzauto und mit Serienmotor nicht ernsthaft wehren konnte. Die Divisionsränge zwei und drei mit den entsprechenden Masters-Punkten bedeuteten für beide jedoch einen versöhnlichen Saison-Start.