Kim Boisen und Co-Pilot Jesper Petersen aus dem dänischen Broager sind die Sieger des ADAC Rallye Masters 2012. Im BMW M3 verwiesen sie Raffael Sulzinger (Tittling, Ford Fiesta R2) auf den Ehrenplatz. Der 27-jährige Bayer sicherte sich auch den Titel im ADAC Rallye Junior Cup 2012. Den dritten Platz eroberte sich Hermann Gaßner (Surheim) im Mitsubishi R4. Der Sieg beim Masters-Finale bei der ADAC 3-Städte Rallye (26.-27. Oktober 2012) ging wie im Vorjahr an Ruben Zeltner aus dem sächsischen Lichtenstein. Mit Ehefrau Petra fuhr er im Porsche 911 GT3 als erster über die Zielrampe im Haslinger Hof bei Bad Füssing.
Die 14 Wertungsprüfungen in Ostbayern wurden durch Dauerregen, der später in Schneefall überging, noch anspruchsvoller. Bei seinem 33. Start in Folge beim südbayrischen Rallye-Klassiker fuhr Hermann Gaßner (Surheim) mit Co-Pilotin Karin Thannhäuser (Ufering) im Mitsubishi Lancer R4 auf Platz zwei. Den Kampf der Gruppe-N-Allradler um den dritten Platz auf dem 'Stockerl' entschieden Robert Pritzl / Karina Hepperle (Hohenwarth / Montabaur) im Subaru Impreza vor den Mitsubishi-Piloten Florian Stix und Rainer Noller für sich.
Kim Boisen und sein Co-Pilot Jesper Petersen hatten im Ziel der '3-Städte' allen Grund zum Strahlen: Nach sechs Divisionssiegen in Folge und zwei Gesamtsiegen sind die Dänen im BMW M3 die Sieger des ADAC Rallye Masters 2012. Die Titelentscheidung war schon vor dem Final-Lauf gefallen, da ihr direkter Verfolger Olaf Müller nach einem Motorschaden am BMW 320is nicht starten konnte. Müller rutschte mit Co Henrik Grünhagen in der Masters-Gesamtwertung auf Rang vier ab, ihren Sieg in der Division 3 konnten sie allerdings verteidigen. "Das ist eine tolle Rallye - aber nicht bei diesem Wetter", schmunzelte Boisen nach seiner Premiere in Ostbayern. "Wir waren dennoch so schnell wie möglich unterwegs, denn in diesem Jahr war kein BMW schneller als wir - und das sollte auch beim Finale so bleiben."
Mit Gesamtrang sechs als bestes Team ohne Allradantrieb setzten sie ihre Erwartungen auch um. Die beiden Dänen waren sich einig, "der Masters-Titel ist die Krönung einer tollen Saison." Boisen ergänzte: "Ich war schon einmal dänischer Meister in meiner Klasse, da es dort keinen Gesamt-Titel gab. Der Masters-Titel ist deshalb für mich so wichtig, denn ich bin erstmals Gesamtsieger einer Meisterschaft."
Den zweiten Platz in der Masters-Wertung erkämpfte sich der 27-jährige Raffael Sulzinger (Tittling) im kleinen Ford Fiesta R2. Der bayrische Youngster sicherte sich so auch den Titel im ADAC Rallye Junior Cup 2012. "Es hat perfekt gepasst, bei den schwierigen Witterungsbedingungen hat mir mein Heimspiel bei der '3-Städte' richtig Spaß gemacht", strahlte Sulzinger, der beim Finale auf den hervorragenden siebten Gesamtrang fuhr. "Lars (Mysliwietz) ist in meinen Augen der schnellste R2-Pilot Deutschlands der letzten Jahre - und gegen den wollte ich antreten und ihn schlagen. Auch das war ein Grund für mich, im Masters zu starten." Das Vorhaben Sulzingers gelang, das Dauerduell der beiden Kontrahenten begeisterte während der gesamten Saison, oftmals trennten sie auf den Wertungsprüfungen nur Bruchteile von Sekunden.
Durch den Ausfall beim ersten Final-Lauf in Baden-Württemberg hatte Hermann Gaßner im Mitsubishi Lancer R4 keine Chancen mehr auf den Masters-Titel. So konnte er in Ruhe seinen Jubiläums-Start bei der 3-Städte Rallye genießen. Mit dem zweiten Gesamtrang sicherte er sich neben dem Sieg in der Division 1 noch den dritten Rang der Masters-Gesamtwertung. "Dass Ruben (Zeltner) bei diesen schwierigen Bedingungen im bärenstarken, aber nur heckangetriebenen Porsche so schnell unterwegs war, verdient allen Respekt", erklärte der vierfache deutsche Rallye-Meister und Masters-Sieger von 2006 anerkennend.
Porsche-Pilot Ruben Zeltner war im Ziel erleichtert: "Das war ein Ritt auf der Rasierklinge! Teilweise hatten wir im sechsten Gang noch Aquaplaning. Das war eine meiner härtesten Rallyes bislang - deshalb ist der Sieg umso schöner." Als er am Nachmittag schmalere Reifen montierte, wurde das Handling besser und er konnte sich auf den schnellen Prüfungen von Gaßner absetzen, der zwischenzeitlich die Führung übernommen hatte. Zeltner, Geschäftsführer auf dem Sachsenring, ergänzte schmunzelnd: "Ich wollte unbedingt gewinnen, deshalb musste ich Gas geben."