ADAC Rallye Masters·27.5.2014

Duell der Porsche-Ehepaare in Thüringen: Armin Holz greift im neuen Citroën nach der Führung im ADAC Rallye Masters

Beim sechsten Lauf von ADAC Rallye Masters und DRM (Deutscher Rallye-Meisterschaft) steht ein Highspeed-Familienduell im Mittelpunkt des Interesses. Bei der S-DMV Thüringen Rallye rund um Pößneck (30. bis 31. Mai 2014) kämpfen an der Spitze des Starterfeldes zwei Rallye-Ehepaare um die Vorherrschaft. Ruben und Petra Zeltner aus dem sächsischen Lichtenstein und die thüringischen Lokalmatadore Olaf und Alexandra Dobberkau (Schleusingen) sind die Top-Favoriten beim Kampf um den Gesamtsieg. Die ultraschnellen Asphalt-Wertungsprüfungen rund um Pößneck sind das ideale Jagd-Revier für ihre Porsche 911 GT3. Die Verfolger dürften es schwer haben, dem Tempo der GT-Boliden zu folgen. Also heißt es in Thüringen "Dobberkau gegen Zeltner" oder auch "feuerrotes Spielmobil" gegen "brüllendes Zebra" - denn so haben die Fans die beiden Porsche auf Grund ihres markanten Designs getauft. Für Ruben Zeltner geht es aber um mehr: Mit einem Sieg in Thüringen könnte er auch die Führung in der DRM übernehmen. Auch im ADAC Rallye Masters kann sich ein Führungswechsel vollziehen. Wenn Armin Holz (Celle) bei der Premiere im Citroën DS3 R3T erneut die Division 4 gewinnt, übernimmt er die Tabellenspitze. Das Geschehen auf den neun Wertungsprüfungen (WP) mit 123,42 Bestzeit-Kilometern wird damit quer durch das Starterfeld spannend. Für die Zuschauer ist Pößneck im Saale-Orla-Kreis der Dreh- und Angelpunkt. Hier startet die Rallye am Freitagabend mit dem spektakulären Zuschauerrundkurs mitten in der Stadt (ab 21:58 h), am Samstag sind die Teams zu Regrouping (Shedhalle) und Service (Lutschgenpark) und beim Zieleinlauf auf dem Markt (18:35 Uhr) immer wieder zu sehen. Informationen gibt es im Internet unter www.adac.de/rallye-masters und www.adac.de/drm. Auch Punktestände, Livetiming und vieles mehr sind dort zu finden. Auf Facebook sind DRM und das ADAC Rallye Masters unter www.facebook.com/ADACRallye vertreten.

Ruben Zeltner, der nach den Siegen im Erzgebirge und in Sulingen derzeit auf Rang zwei der DRM-Wertung liegt, hat für den sechsten Meisterschaftslauf eine klare Marschroute: "Unser Ziel ist es natürlich, die Thüringen-Rallye zu gewinnen, um in der Meisterschaft auf Hermann Gassner junior Boden gut zu machen." Der Kampf um die Tabellenspitze wird dabei zum Fern¬duell: Da pro Meisterschaftshalbjahr nur die besten vier von sieben möglichen Resultaten gewertet werden, pausiert Hermann Gaßner junior. Er konnte bereits vier Top-Resultate für sich verbuchen und sammelte obendrein Extra-Zähler für schnelle Zeiten auf den Powerstages, auf denen bei jeder Rallye drei, zwei oder ein Punkt für die schnellsten Zeiten vergeben werden: 93 Zähler hat er. Zeltner (70 Punkte), fuhr erst drei Mal Punkte ein und könnte sich mit den 25 Punkten für den Sieg an die Spitze schieben. Der Geschäftsführer des Sachsenring ist zuversichtlich. "Diese Rallye kommt uns entgegen, da sie sehr schnell ist und damit unserem Porsche liegt." Eine Vor-Ort-Unterstützung durch seinen Fahrwerkshersteller soll die letzten Unzufriedenheiten mit dem Fahrverhalten beseitigen. "Unsere größte Konkurrenz kommt mit Olaf Dobberkau aus dem Porsche-Lager," weiß Zeltner. "Er wird alles geben, um uns bei seiner thüringischen Heimrallye zu schlagen. Er hat schon aufblitzen lassen, wie schnell er mittlerweile mit seinem 911 ist. Ich glaube, dass sich bei ihm da schon eine Menge aufgestaut hat und er endlich schnellster Porsche sein will."

Lokalmatadore haben den Sieg im Visier

Olaf Dobberkau bestätigt die Einschätzungen Zeltners. "Wir freuen uns riesig, denn natürlich ist die Thüringen-Rallye eine meiner Lieblingsveranstaltungen. Hier in Pößneck konnte ich erst einmal gewinnen. Aber die Fans pushen mich hier immer ganz besonders." Der lange Schleusinger freut sich auf den direkten Vergleich mit seinem Markenkollegen. "Ich habe gesehen, dass Ruben verwundbar ist, und das gibt mir Kraft. Mir gefallen diese extrem schnellen Prüfungen sehr - und unserem Porsche natürlich auch. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum viele Spitzenteams hier nicht antreten. Sie wissen, dass es gegen die Porsche sehr schwer wird." Wenn zwei sich streiten könnte ein Zwickauer der lachende Dritte sein: Maik Stölzel pilotiert zusammen mit Thomas Windisch (Aue) einen weiteren Porsche 911 GT3 und hat in diesem Jahr bereits mehrfach bewiesen, dass man mit ihm immer rechnen muss. Auch der Brite Graham Coffey stellt sich zusammen mit Co-Pilotin Jenny Gäbler (Chemnitz) im Ford Fiesta RRC der Herausforderung und komplettiert die stark besetzte Division 1. Die Klasse der seriennahen Allradler in der Division 2 wird angeführt von Peter Corazza (Oelsnitz) und seinem Co-Piloten Christoph Görlich (Niederwiesa). Der Sachse wird nach einer Wettkampf-Pause im Mitsubishi Lancer Evo 9 immer schneller und kann, da er erst zwei Resultate auf seinem Konto hat, in beiden Meisterschaften gegen Ende der ersten Saisonhälfte noch viel Boden gut machen. "Ich versuche, mich in beiden Serien so weit wie möglich nach vorne zu punkten", erläutert der Fahrsicherheitsinstruktor. "Die Thüringen-Rallye ist zwar nicht meine Heimrallye, ich bin sie seit 1996 aber immer wieder gefahren. Damals gab es noch extrem glatten Asphalt - wenn es nur ein wenig feucht war, ging es dort ab wie auf dem Gleitbelag im Fahrsicherheits¬zentrum am Sachsenring. Da haben viele ganz große Augen bekommen. Jetzt gibt es das kaum noch, da viele Abschnitte neu asphaltiert wurden. Dadurch ist die Rallye sehr schnell geworden." Auch für den Erzgebirgler Carsten Mohe (Crottendorf) und Co-Pilot Sebastian Walker (Trittau) geht es im Renault Mégane N4 darum, nach der Nullrunde in Hessen weitere wichtige Meisterschaftspunkte zu sammeln.

Armin Holz greift im neuen Citroën nach der Führung im ADAC Rallye Masters

Eingefleischte Fans werden in Pößneck staunen, wenn Armin Holz (Celle) und Co-Pilot Sebastian Geipel (Nienhagen) über die Startrampe rollen: Mister 'Kit-Car' hat das Auto gewechselt. Bis auf einen kurzen Abstecher mit einem Allrad-Lancer ist Armin Holz seit Jahrzehnten in einem VW Golf Kit-Car unterwegs. Im ver¬gangenen Jahrtausend gewann er damit zweimal die Deutsche Rallye-Challenge. In Thüringen endet diese Ära. Mit einem brandneuen Citroën DS3 R3T setzt er das "Unternehmen ADAC Rallye Masters" fort. Nach drei Divisionssiegen liegt Holz hier aktuell auf dem dritten Platz. Mit einem erneuten Sieg bei der R3-Premiere würde er sogar die Tabellenführung übernehmen. Am Fahrspaß soll es nicht mangeln. "Der DS3 war schon bei der ersten Testfahrt mein Freund", grinst der Norddeutsche. "Das Auto ist einfach genial. Die neue Technik ist gut 20 Jahre jünger als in meinem Golf." Für die technische Betreuung hat er sich kompetente Hilfe gesichert. Die Truppe von Christian Riedemann, der mit einem DS3 in der Junior-WM antritt, steht ihm zur Seite. Aber die Fans, brauchen sich um den Verbleib des Golf Kit-Car keine Sorgen zu machen. "Dafür hänge ich zu sehr an dem Auto, der bleibt bei mir und wird auch weiter eingesetzt."

ADAC Opel Rallye Junior Team: Griebel sieht Teamkollegen Kreim im Vorteil

Auch die beiden Piloten des ADAC Opel Rallye Junior Team kämpfen in ihren Opel Adam R2 in Thüringen um wichtige Meisterschaftspunkte. In der Masters-Wertung liegen Marijan Griebel / Alex Rath (Hahnweiler / Trier) auf Rang fünf, ihre Teamkollegen Fabian Kreim / Josy Beinke (Fränkisch-Crumbach / Bünde) rangieren in Schlagdistanz auf dem sechsten Platz. Beide können noch einmal voll punkten und sich somit in der Tabelle weiter nach vorne schieben. Im internen Duell der beiden Youngster steht es derzeit 2:1 für Griebel. Der Polizeikommissar erklärt: "Hier bin ich noch nie gefahren und konnte mir deshalb nur anhand von Onboard-Videos einen Eindruck von den Strecken machen. Die scheinen in der Tat sehr schnell zu sein, und ein Großteil der Prüfungen wird auf Hauptstraßen ausgetragen, was ich persönlich nicht so sehr mag." Dennoch hat er ein klares Ziel. "Ich werde versuchen, Fabi (Kreim) zum zweiten Mal in Folge zu schlagen." Dabei sieht er den Teamkollegen auf den WPs in Thüringen im Vorteil: "Auf den schnellen Strecken, wo die Kurven nicht viel so häufig geschnitten werden und es wenig Schotter gibt, wird es sicher sehr schwer, da Fabian diese Charakteristik wahrscheinlich mehr entgegen kommt."