Das gemeinsame Saisonfinale von ADAC Rallye Masters und DRM stand für Hermann Gaßner (senior) und seine Co-Pilotin Karin Thannhäuser unter den besonderen Vorzeichen eines doppelten Jubiläums: Der Surheimer absolvierte seinen 35. Start bei der ADAC 3-Städte-Rallye, Karin Thannhäuser nahm bei der Veranstaltung zum zehnten Mal im Beifahrersitz Platz. Für diesen Anlass wechselte der ADAC Rallye Masters-Gewinner von 2014 das Einsatzfahrzeug und vertraute diesmal auf einen Evo-10-Lancer im R4-Trim. Mit Erfolg: Hinter Doppelchampion Ruben Zeltner fuhr er souverän zum Masters-Vizetitel.
???: Im ADAC Rallye Masters hast Du in dieser Saison einen Gruppe-N-Lancer genutzt - warum der Umstieg zum Saisonfinale?
Hermann Gaßner senior: "Uns war vor dem Wochenende schon klar, dass in der Meisterschaft alles gelaufen war. In der Tabelle schien eine Verbesserung nicht mehr möglich, weil wir schon genügend viele gute Resultate eingefahren hatten. So haben wir beschlossen, auf den R4 zu wechseln. Der bringt viel Fahrspaß, weil er etwas leichter ist und ein anderes Fahrwerk hat. Der Grenzbereich ist etwas schmaler, das ist anspruchsvoll."
???: Du bist in diesem Jahr zum 35. Mal bei der ADAC 3-Städte-Rallye am Start. Wie schafft man denn eine solche Rekordmarke?
Hermann Gaßner senior: "Die 3-Städte-Rallye war eine der ersten großen Rallyes, die ich überhaupt gefahren bin. Es war sogar noch vor meiner Mitsubishi-Zeit, ich fuhr einen Opel Kadett C Coupé. Damals war ich 18 Jahre alt. Seitdem war ich jedes Jahr ununterbrochen am Start."
???: Hermann Gaßner ohne Mitsubishi? Das ist heute kaum mehr vorstellbar.
Hermann Gaßner senior: "Die ersten Jahre war das so. Nach dem Kadett kamen Ascona und Manta. Als Opel dann auf Frontantrieb umstellte, habe ich die Marke gewechselt. Mein erster Mitsubishi war dann ein Starion: ein schönes Auto mit Zwei-Liter-Turbomotor und Heckantrieb. Den gibt es sogar heute noch, er ist mittlerweile aber leider durch Umbauten etwas verunstaltet."
???: Wenn Du auf die Saison zurückblickst: Wie sieht Deine Bilanz aus?
Hermann Gaßner senior: "Alles in allem lief die Saison sehr gut für uns. Unsere größten Erfolge waren wohl die Powerstages bei der ADAC Hessen-Rallye und der ADAC Litermont-Rallye. Dort haben einige Powerstage-Punkte geholt, mit denen wir gar nicht gerechnet hatten. Mit unserem Gruppe-N-Auto haben wir in der Division immer gut ausgesehen, damit bin ich sehr zufrieden."
???: Beginnt für Dich jetzt die Winterpause oder hast Du noch die ein oder andere Rallye im Kalender stehen?
Hermann Gaßner senior: "Ich werde wohl noch die Oberland-Rallye fahren. Dort trete ich mit einem Evo-8-Lancer im Gruppe-H-Trim an. Und danach geht's in die Wintertrainings, die wir anbieten. Die Teilnehmer lernen dort im Mitsubishi Evo die Eispisten im Lungau und im Salzburger Land kennen. Ich hoffe auf einen kräftigen Winter, dann haben wir nämlich ideale Voraussetzungen."
???: Und die Vorbereitung für 2015? Wann geht die los?
Hermann Gaßner senior: "Die läuft natürlich schon längst. Wir planen ja für zwei Fahrzeuge, und das ist entsprechend großer Aufwand. Ich selbst möchte gerne wieder im Mitropa-Cup fahren. Diese Rallyes liegen von der Anfahrt für uns günstig. Aber natürlich wollen wir auch gerne Läufe in Deutschland absolvieren."