Drei Porsche bestimmten das Geschehen beim sechsten Lauf zum ADAC Rallye Masters: Auf den neun Wertungsprüfungen (WP) rund um Pößneck (Thüringen) konnten sich Ruben und Petra Zeltner (Lichtenstein) am Ende durchsetzen. Nach 123,42 Bestzeitkilometern lagen sie 2:13,17 Minuten vor einem zweiten Rallyefahrenden Porsche-Ehepaar, Olaf und Alexandra Dobberkau (Schleusingen). Den dritten Platz belegten Maik Stölzel / Thomas Windisch (Zwickau / Aue) in einem weiteren Porsche 911 GT3. Mit seinem vierten Gesamtsieg innerhalb von vier Jahren bei der S-DMV Rallye Thüringen kann Ruben Zeltner auch in der Tabelle des ADAC Rallye Masters einen Schritt machen und die zweite Position übernehmen. Vor dem siebten Saisonlauf bei der ADAC Rallye Stemweder Berg (13. - 14. Juni) liegt er nun in unmittelbarer Schlagdistanz auf den in Thüringen nicht gestarteten Tabellenführer Hermann Gaßner (Surheim, Mitsubishi Lancer Evo 10). Aktuelle News und Infos, alle Ergebnisse und Meisterschaftsstände gibt es unter www.adac.de/rallye-masters auch im Internet.
Einer hatte im Ziel der S-DMV Thüringen Rallye besonders gut lachen: Gesamtsieger Ruben Zeltner. Der Geschäftsführer des Sachsenrings hatte mit Ehefrau Petra eine perfekte Leistung gezeigt und auf allen Prüfungen die Bestzeit notieren lassen. "Es lief wie am Schnürchen", freute er sich. "Wir sind unser Tempo gefahren und haben auch nicht zu viel Gas rausgenommen, als sich der Sieg abzeichnete - das schadet nur der Konzentration." Nach drei Siegen und einem dritten Platz in seiner Division hat er sich in der Tabelle des ADAC Rallye Masters auf den zweiten Rang verbessert. In Stemwede kann er nun sogar die Gesamtführung übernehmen. "Wir können dort gewinnen", analysiert Zeltner, den noch vier Punkte vom Tabellenführer Hermann Gaßner trennen. "Und weil man in dieser Meisterschaft jeden Punkt sammeln muss, den man bekommen kann, werden wir dort auch antreten." Das gilt überdies in zwei Richtungen: Hinter Zeltner liegen Hermann Gaßner junior und Marijan Griebel punktgleich auf der dritten Position. Beiden fehlen gerade einmal zwei Zähler auf Zeltner, der folglich genau weiß, warum jeder gesammelte Punkt in doppelter Hinsicht von Vorteil ist. Ähnlich sah es auch Maik Stölzel: Der in Thüringen Drittplatzierte konnte zum zweiten Mal in dieser Saison Punkte einfahren und sich im ADAC Rallye Masters auf Platz 18 verbessern. In der engen Tabelle könnte er aber mit wenigen zusätzlichen Punkten noch große Schritte nach vorne machen. "In Stemwede können wir noch einmal ein paar Punkte sammeln - und anschließend schauen wir mal, welche Läufe in unser Restprogramm passen", so der Unternehmer aus Zwickau. Besonders beflügelte ihn dabei, dass er auf der finalen WP auftrumpfen konnte: Auf der als Power Stage gewerteten neunten Prüfung der S-DMV Thüringen Rallye fuhr er hinter Zeltner die zweitschnellste Zeit, Olaf Dobberkau wurde als Drittschnellster gestoppt. Entsprechend erhielt das spätere Siegertrio drei (Zeltner), zwei (Stölzel) und einen (Dobberkau) Extra-Zähler gutgeschrieben.
Toni Werner im historischen Audi auf Platz fünf
Einen Tabellenplatz hinter Stölzel rangiert nach der S-DMV Thüringen Rallye das Team, das als bestes Nicht-Porsche-Team im Ziel ankam: Raphael Ramonat (Trusetal) und Beifahrerin Nanett Center (Radebeul) wurden in ihrem Mitsubishi Lancer Evo 7 Gesamt-Vierte. "Ein gutes Gefühl, so weit vorne gelandet zu sein", freute sich der Süd-Thüringer. "Wir hatten natürlich geplant schnell zu fahren - aber mit diesem Ergebnis hatten wir nicht gerechnet." Ein ganz ungewöhnliches Fahrzeug landete auf dem fünften Platz: Toni Werner (Altfraunhofen) trat mit Co-Pilotin Gabriele Fischer (Regenstauf) in einem Audi quattro an. Der nach FIA-Anhang K aufgebaute "Urquattro" hielt als historisches Fahrzeug im Feld der neueren Modelle mit und hatte die Sympathien der Fans auf seiner Seite. "Wir bereiten den Audi akribisch auf solche Einsätze vor und verwenden Original-Motorsportteile des Werks", verriet Werner anschließend sein Erfolgsrezept. "Wenn man dann noch ein bisschen Übung hat, dann funktioniert es auch, solch gute Ergebnisse einzufahren. Ich habe eine Leidenschaft für besondere Fahrzeuge - und ein Fahrzeug, das nach Anhang K vorbereitet ist, war genau das Richtige. " Die Leidenschaft zahlte sich für Werner in Thüringen aus. Er holte mit dem Sieg in seiner Division 2 genügend Punkte, um sich auf Platz acht vorzuschieben.
Griebel: Mit hervorragender Leistung auf Tabellenplatz drei
Eine gemischte Wochenendbilanz zog das ADAC Opel Rallye Junior Team in Thüringen: Fabian Kreim (Fränkisch-Crumbach) und seine Co-Pilotin Josefine Corinn Beinke (Bünde) schieden nach einem Ausrutscher zur Halbzeit der Veranstaltung aus. Um so besser lief es dafür für Teamkollegen Marijan Griebel (Hahnweiler), der mit Alexander Rath (Trier) auf dem Co-Piloten-Sitz das Potenzial seines Opel Adam R2 aufzeigte: Zwei Mal wurde er auf den neun WPs hinter den drei Porsche als Viertschnellster notiert. Am Ende wurde er Gesamt-Sechster. Als Sieger der Division 5 platzierte sich damit mitten in deutlich leistungsstärkeren Fahrzeugen. Sein Lohn ist der dritte Tabellenrang im ADAC Rallye Masters, den er nun punktgleich mit Hermann Gaßner belegt. "Es hat riesigen Spaß gemacht. Die Rallye war viel schöner und anspruchsvoller als ich vorher gedacht hatte", zog Griebel seine Bilanz. "Wir haben von Beginn an attackiert. Am Schluss war uns der Divisionssieg wichtiger als die Gesamtplatzierung. Dass wir jetzt noch viele Punkte gesammelt haben und in der Meisterschaft gut dastehen macht es zu einem rundum gelungenen Wochenende. " Hinter ihm liegt nun Armin Holz (Celle) auf der fünften Position der Masters-Tabelle. "Mister Kit-Car" war zum ersten Mal mit seinem brandneuen Citroën DS3 R3T unterwegs und schmunzelte: "Der DS3 und ich, wir freunden uns bei dieser Jungfernfahrt immer mehr miteinander an. In diesem Auto reagiert alles so schnell, vor allem die Lenkung. Daran muss ich mich erst noch gewöhnen. Jetzt haben wir in Stemwede noch die Chance, uns den vierten Divisionssieg und die Masters-Führung am Ende der ersten Saisonhälfte zu sichern.
Youngster Petto schafft es in die Top Ten
Mit einem der kleinsten Fahrzeuge im Feld bewies Stefan Petto (Nonnweiler) in Thüringen, dass im ADAC Rallye Masters nicht die PS-Zahl des Sportgerätes entscheidet, sondern die sportliche Leistung. Der junge Saarländer zeigte mit Co-Pilot Tim Rauber (Nonnweiler) im kleinen Suzuki Swift eine saubere Leistung und belegte am Ende als zweitbester Pilot der "kleinen" Division 6 den 24. Gesamtrang. Mit den so gesammelten Punkten verteidigte er die Führung in der Division und kann sich sogar gleich hinter Toni Werner und seinem mächtigen Quattro auf dem neunten Platz der Tabelle etablieren. Mehr noch: Mit nur zwei Punkten Rückstand auf den bayerischen Rallye-Routinier liegt er in unmittelbarer Schlagdistanz. "Es war ein tolles Erlebnis hier zu fahren, vor allem die Wahnsinns-Zuschauerkulisse beim Stadtrundkurs am Freitagabend", nahm er als bleibende Erinnerung mit nach Hause.