ADAC Rallye Masters·5.9.2015

Packender Dreikampf um die Führung : Bei der ADAC Ostsee-Rallye gewinnen alle Top-Piloten ihre Divisionen

Mit Siegen in ihren Fahrzeugdivisionen sorgen die drei Führenden des ADAC Rallye Masters bei der ADAC Ostsee-Rallye für eine weiterhin höchst spannende Tabellensituation. Sowohl der Crottendorfer Carsten Mohe (Renault Clio R3T, Division 4) als auch Hermann Gaßner (Surheim) im Mitsubishi Lancer Evo 8 aus der Division 2 und der junge Johannes Dambach (Altlay, Suzuki Swift Sport, Division 6) konnten beim neunten gemeinsamen Lauf mit der DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) die volle Punktzahl einfahren. Sie setzen sich damit von ihren Verfolgern ab und lassen ein spannendes letztes Saisonviertel erwarten: Vor dem zehnten Lauf des ADAC Rallye Masters trennen Mohe (165 Punkte), Dambach (162) und Gaßner (161) nur vier Zähler. Nun bleiben gerade einmal zwei Wochen bis zum nächsten Lauf: Die ADAC Litermont-Rallye führt vom 18. bis 19. September rund um Dillingen im Saarland. Weitere Informationen im ADAC Rallyehub unter www.rallyehub.de.

Als Sieger in der Division 4 konnte Carsten Mohe an der Ostsee seine Spitzenposition im ADAC Rallye Masters verteidigen. "Das war unser Ziel", freute er sich anschließend und beschreibt, was den neunten Saisonlauf so anspruchsvoll machte: "Der Ausgang der Rallye wurde diesmal von der Frage der Reifenwahl beeinflusst. Wir lagen am Vormittag richtig, da haben wir einen Vorsprung herausfahren können. Zudem habe ich diesmal von Beginn an mein Tempo gefunden - das gibt viel Sicherheit und Selbstvertrauen." Sehr wechselhaftes Wetter sorgte rund um Grömitz für anspruchsvolle Streckenverhältnisse und einen klassischen Reifenpoker. Zudem hatten es die Wertungsprüfungen (WPs) in sich. Mohe: "Auf vielen WPs war es sehr eng - da durfte man sich keinen Fehler erlauben. Die vielen Rundkurse machen es auch nicht einfacher, weil man natürlich immer auf einen Gegner auflaufen kann. Und wenn es dann keine Überholmöglichkeit gibt, konnte man wertvolle Zeit verlieren." In seiner Division lag Mohe am Ende souverän vor Patrick Pusch (Lutherstadt Wittenberg, Citroën DS3 R3T), der sich damit den Tagessieg und die vorzeitige Titelentscheidung in der großen Klasse der Citroën Racing Trophy holte.

Mit einem Rückstand von drei Punkten liegt der vom ADAC Mittelrhein geförderte Youngster Jochen Dambach auf dem zweiten Platz des ADAC Rallye Masters. Im kleinen Suzuki Swift aus der Division 6 ist er der wohl beste Beweis, dass sich das Konzept der für Breitensportler konzipierten Serie bewährt. "Ich bin nach wie vor total erstaunt, wenn ich auf die Tabelle schaue", freut sich der junge Rheinland-Pfälzer. "Wir mussten diesmal gar nicht so hart für den Sieg kämpfen", fasst er zusammen. "Ich denke, es lag daran, dass wir bei der Reifenwahl das bessere Ende für uns hatten." So hatte er nach den 12 WPs über 129,8 km einen Vorsprung von 1:51 Minuten auf Nico Knacker herausgefahren. Der unter der Bewerbung des ADAC Weser-Ems startende Siedenburger holte damit im Citroën DS3 R1 den Tagessieg in der R1-Kategorie der Citroën Racing Trophy. ADAC-Saarland-Junior Lukas Meter (Nonnweiler) sicherte sich als Drittplatzierter der Division den vorzeitigen Gesamtsieg der R1-Wertung im Rallye-Markenpokal von Citroën.

Der alte und neue Tabellendritte war auch bei der ADAC Ostsee-Rallye der schnellste Pilot im ADAC Rallye Masters: Hermann Gaßner konnte sich als Gesamt-Dritter hinter den DRM-Piloten Ruben Zeltner (Porsche 911 GT3) und Mark Wallenwein (Skoda Fabia R5) einen Platz auf dem Podium sichern. Vor allem aber freute er sich, dass er mit dem Divisionssieg gegen Mitsubishi-Pilot Raphael Ramonat die volle Punktezahl für die Masters-Wertung holte. "Diese 25 Punkte haben wir erhofft, und es war sehr hart, sie einzufahren. Am Ende waren wir auf Trockenreifen im strömendem Regen unterwegs und hatten alle Hände voll zu tun. Die Entscheidung im Kampf mit Raphael fiel frühzeitig, weil wir uns schon zu Beginn der Rallye einen Vorsprung herausarbeiten konnten. Jetzt bleibt das ADAC Rallye Masters spannend bis zum Ende."

Einen Heimsieg gab es bei der ADAC Ostsee-Rallye in der Division 3: Kai-Dieter Kölle holte im Porsche 911 Carrera den Tagessieg. Der Norddeutsche Landwirt aus dem nahen Grube profitierte dabei allerdings auch vom Pech der Konkurrenten. Denn mit dem Dänen Kim Boisen (BMW M3) und dessen Markenkollegen Olaf Müller (Ahlden) fielen beide Spitzenreiter aus. Dabei bestritt der Überraschungssieger den Heimvorteil: "Alle denken das zwar, aber hier werden eine Menge Strecken gefahren, die ich nicht kenne", so Kölle.

In der Division 5 gab es einen Dänischen Doppelsieg der Suzuki-Swift-Piloten Kenneth Madsen und Jesper Vandel Bisted. Dennoch konnte sich der Drittplatzierte Jens Nielsen (Glasau-Sarau, Opel Adam R2) freuen. Da die beiden ausländischen Teilnehmer nicht im ADAC Rallye Masters gewertet werden, übernahm er die Tabellenführung in der Division und freute sich: "Unser Plan ist aufgegangen! Wir hatten während der Rallye nur die Masters-Punkte im Blick, haben uns um das Gesamtklassement nicht geschert und freuen uns jetzt sehr."

Auch im ADAC Opel Rallye Cup hatten bei der ADAC Ostsee-Rallye die Skandinavier die Nase vorn. Der Däne Jacob Madsen holte nach einer fehlerfreien Vorstellung den Tagessieg. Er profitierte auch davon, dass er bei der Reifenwahl den richtigen Riecher hatte und konnte sich so 6,7 Sekunden vor dem Finnen Samuli Vuorisalo platzieren. Weniger Glück hatte diesmal der Seriensieger und vorzeitige Titelträger Julius Tannert (Lichtentanne). Er handelte sich einen frühen Rückstand ein, als er auf der vierten WP bei Aquaplaning in die Strohballen der Streckenbegrenzung rutschte, die Fahrt aber anschließend fortsetzen konnte.

Die Zusammenfassung der ADAC Ostsee-Rallye strahlt Fernsehpartner SPORT1 am 12. September ab 15:40 Uhr aus. Der kommende neunte Lauf des ADAC Rallye Masters findet im Saarland statt. Die ADAC Litermont-Rallye führt am 18. Und 19. September rund um Dillingen.