ADAC Rallye Masters·12.5.2015

Rallyespektakel mit Bestbesetzung in Thüringen: Im ADAC Rallye Masters machen die Verfolger weiter Jagd auf Carsten Mohe

Der fünfte von zwölf gemeinsamen Läufen von ADAC Rallye Masters und DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) verspricht ein sportliches Highlight. Die Nennliste zur S-DMV Thüringen Rallye (15. - 16. Mai 2015) ist so stark besetzt, dass selbst der amtierende Meister Ruben Zeltner (Lichtenstein / Sachsen) sagt: "Das ist die beste Besetzung einer Rallye in Deutschland seit Jahren." Sein Porsche 911 GT3 wird standesgemäß mit der Startnummer 1 auf die zehn Wertungsprüfungen (WP) über 137,56 Bestzeit-Kilometer gehen - gefolgt vom amtierenden Vize-Europameister Sepp Wiegand (Zwönitz) in einem Škoda Fabia S2000. Die Zeltner-Jäger und bisherigen Saisonsieger Fabian Kreim (Fränkisch-Crumbach) im brandneuen Škoda Fabia R5 und Mark Wallenwein (Stuttgart) werden ebenfalls ganz vorne erwartet. Auch Wallenwein arbeitet daran, statt im S2000 im R5-Boliden anzutreten. Dieses wird sich allerdings wohl erst kurz vor der Rallye entscheiden. Der Meisterschafts-Fünfte Frank Färber (Neuwied) im Peugeot 207 S2000, der vierfache Rallye-Meister Hermann Gaßner (Surheim, Mitsubishi Lancer), der schnelle Sachse Peter Corazza (Oelsnitz, Mitsubishi Lancer R4) und der Tscheche Jaroslav Orsak (Škoda Fabia S2000) zählen ebenfalls zu den Anwärtern auf die Podestplätze. Auch in der Wertung zum ADAC Rallye Masters wird es extrem spannend. Die Verfolger Johannes Dambach (Altlay, Suzuki Swift), Hermann Gaßner und Timo Grätsch (Handewitt, BMW M3) machen Jagd auf Tabellenführer Carsten Mohe (Crottendorf, Renault Clio R3T). Die Besucher erleben in Thüringen Rallye-Aktion hautnah: Am Freitagabend geht es im Start- und Zielort Pößneck auf den spektakulären Stadtrundkurs bei Nacht. Ein umfangreiches Rahmenprogramm macht das Spektakel zum stimmungsvollen Motorsport-Fest. Die Samstagsetappe führt zwischen 08.20 Uhr und der Zielankunft ab 17.55 Uhr über die bekannt schnellen Asphalt-Prüfungen in Ost-Thüringen. Während des Rallye-Wochenendes bleiben Fans über Internet auf dem Laufenden: Auf www.adac.de/motorsport gibt es Infos und Livetiming, die letzten News sind unter www.facebook.com/ADACRallye zu finden. Eine Zusammenfassung des Geschehens gibt es jeweils eine Woche nach den Läufen von DRM und ADAC Rallye Masters bei TV-Partner SPORT1. Die Action aus Thüringen ist am 23. Mai ab 16:30 Uhr zu sehen.

"Diese Rallye wird den weiteren Verlauf der Meisterschaft entscheiden", wirft der amtierende Meister Ruben Zeltner vor der Thüringen-Rallye den Blick voraus. Er hat dabei vor allem seine eigenen Chancen im Blick. Eigentlich sind die schnellen Asphaltpisten im Saale-Orlau-Kreis pures Porsche-Land. Zeltner stand die vergangenen vier Jahre in Pößneck immer ganz oben auf dem Siegerpodest. Selbst bei Regen war der Geschäftsführer des Sachsenrings auf den ultraschnellen Strecken mit wenigen Abzweigen stets für den Sieg gut. Doch die Zahl der Konkurrenten steigt an - und sie rüsten zudem nach. Der Meisterschaftszweite Fabian Kreim debütiert im brandneuen Škoda Fabia R5, Mark Wallenwein kann den R5-Fabia erst ab dem nächsten Lauf in Stemwede einsetzen. Der Stuttgarter setzt jedoch bis zum Start alles daran, bei dem hochkarätigen Feld mit einem konkurrenzfähigen Auto an den Start gehen zu können. "Ich finde es toll, dass der Sepp (Wiegand) im Fabia S2000 noch dazu kommt", sagt Zeltner. "Für mich ist er einer der schnellsten deutschen Piloten." Bei dem Blick auf die Konkurrenten sieht Zeltner die Porsche-Dominanz auf Asphalt in Gefahr: "Gerade der neue Fabia R5 ist brutal schnell, wenn der auf diesem Asphalt schneller ist als ein Porsche, dann wird es im weiteren Verlauf der Meisterschaft sehr eng." Aber der Wahl-Sachse ist auch sehr gespannt auf den Vergleich in Thüringen und sagt: "Jetzt wird es richtig interessant, das ist Nervenkitzel pur und das macht ja letztlich auch die Faszination in diesem Sport aus."

Škoda-Youngster Fabian Kreim reist mit einem breiten Grinsen nach Thüringen. "Ich freue mich riesig auf die neue Aufgabe. Sicherlich wird die Umstellung vom Saugmotor auf den Turbo im R5 nicht einfach, aber es ist etwas ganz besonderes, in diesem neuen Auto starten zu dürfen." Bei aller Euphorie, versucht der 22-jährige Sieger des Saisonauftaktes jedoch die Erwartungshaltung zu senken. "Natürlich wollen wir wieder versuchen, unseren Speed zu zeigen, aber es ist immer noch ein Lehrjahr." Spannend bleibt es bis zum Start dagegen im Hause des zweiten Zeltner-Jägers. Erst spät wird sich entscheiden, ob Mark Wallenwein im Škoda Fabia S2000 startet, mit dem er auch im Vogelsberg siegreich war. Denn mit Hochdruck arbeitet das Team daran, in Thüringen ebenfalls mit einem R5-Boliden an den Start zu gehen. Für den Rallye-Meister von 2012 ist Thüringen zudem Neuland. "Mein letzter und einziger Start war 2006 im Suzuki Rallye Cup. Ich bin deshalb sehr gespannt, was auf uns zukommt. Aber egal mit welchem Fahrzeug wir starten - wir wollen um den Sieg kämpfen."

Auch für den amtierenden Vize-Europameister Sepp Wiegand ist Thüringen Neuland. "Ich freue mich sehr, nach sieben Monaten Pause wieder einmal im Škoda Fabia S2000 starten zu können. Dabei versuche ich, schnellstmöglich meine alte Form und meinen Speed wieder zu erreichen. Wenn das funktioniert, freue ich mich auf eine schöne und spannende Veranstaltung bei meiner ersten Thüringen-Rallye." Wiegands Fabia stammt aus der tschechischen Tuningschmiede von Jaroslav Orsak, gegen den der sächsische Youngster vergangenes Jahr in der EM antrat. Nun starten beide in Thüringen und gehören zu den Top-Favoriten. Wiegand ergänzt: "Ich kann den Leistungsstand in der DRM nur sehr schwer einschätzen, ich bin sehr gespannt auf den direkten Vergleich."

Für die Teams, die um den Sieg im ADAC Rallye Masters kämpfen, kommt die Saison beim fünften und damit vorletzten Lauf der ersten Hälfte langsam in eine entscheidende Phase. Zur Halbzeit erwartet die führenden Teams in den fünf Masters-Divisionen ein besonderes "Schmankerl". Sie dürfen bei der ADAC Rallye Deutschland, dem deutschen Lauf zur Rallye Weltmeisterschaft, einen Blick hinter die Kulissen werfen. Dazu gibt es noch ein Meet&Greet mit den Top-Piloten der Weltmeisterschaft oder den Besuch im VIP-Bereich an der Porta Nigra beim Show-Start und während des Zieleinlaufs. Es lohnt sich also ganz besonders, schon zur Halbzeit eine der fünf Masters-Divisionen anzuführen.

Die Gesamtwertung im ADAC Rallye Masters - und damit natürlich auch die Wertung in seiner Division 4 - führt derzeit der Sachse Carsten Mohe im Renault Clio R3T an. "Seit 2004 ist das für mich wieder der erste Start in Thüringen", erläutert der Routinier. "Aber ich freue mich darauf, wieder eine reine Asphalt-Rallye fahren zu können. Du brauchst auf den schnellen Strecken viel Mut und zudem muss der Aufschrieb perfekt passen." Auch der vom Veranstalter angebotene Shakedown - ein Test unter Wettbewerbsbedingungen vor Veranstaltungsbeginn - freut den Erzgebirgler. "Eine tolle Geschichte", schwärmt Mohe. "Da kannst du dich für den Start warmfahren, zudem ist es eine tolle Gelegenheit, Sponsoren und Fans diesen Sport näher zu bringen." Beim Blick auf die Tabelle gerät Mohe ins Grübeln: "Unsere Masters-Führung ist sehr trügerisch. Für uns ist das der letzte planmäßige Start in der ersten Saisonhälfte. Mit zwei weiteren Divisionssiegen könnten Hermann Gaßner aus der Division 2 und Johannes Dambach aus der Division 6 noch locker an uns vorbeiziehen."

Talentierter Nachwuchs im ADAC Opel Rallye Cup

Der ADAC Opel Rallye Cup hat sich als ideale Nachwuchs-Plattform nicht nur in der deutschen Rallye-Landschaft etabliert. 20 Teams aus neun Nationen treten auch beim dritten von acht Saisonläufen in Thüringen gegeneinander an. Bislang waren der Sachse Julius Tannert und der Belgier Yannick Neuville jeweils einmal erfolgreich. Die Verfolger werden vom schnellen Dänen Jacob Madsen angeführt, dem eine wilde Meute hoch motivierter Teams folgt. Prickelnde Spannung in der härtesten Rallye-Schule Europas ist auch in Thüringen garantiert.

Die Rallye-Action aus ADAC Rallye Masters und DRM ist jeweils eine Woche nach den Veranstaltungen im TV zu sehen. Fernsehpartner SPORT1 strahlt den Bericht über die S-DMV Thüringen Rallye am 23. Mai ab 16:30 Uhr aus.