ADAC Rallye Masters·16.5.2015

Youngster Johannes Dambach übernimmt die Führung: Bisheriger Tabellenführer Carsten Mohe fällt in Thüringen aus

Beim fünften Lauf zum ADAC Rallye Masters konnte Johannes Dambach (Altlay) im Suzuki Swift Sport die Führung übernehmen. Gemeinsam mit seinem Co-Piloten Daniel Schaadt (Namborn) holte der Youngster des ADAC Mittelrhein mit dem Sieg in der Division 6 die entscheidenden Punkte. In Deutschlands höchster Rallye-Breitensportserie werden nur die in den einzelnen Fahrzeugdivisionen erzielten Platzierungen gewertet, sodass der auf Gesamtplatz 37 ins Ziel gekommene Dambach sich gegen wesentlich stärkere Fahrzeuge durchsetzen konnte: Die vor der S-DMV Thüringen Rallye Führenden Carsten Mohe / Alexander Hirsch (Crottendorf / Tannenberg) fielen mit ihrem Renault Clio R3T beim Kampf um den Sieg in Division 4 auf der letzten Wertungsprüfung (WP) aus. Hermann Gaßner (Surheim, Mitsubishi Lancer Evo 8) war einer der Leidtragenden eines heftigen Regenschauers auf der finalen WP und verlor so auf den letzten der 137,56 Bestzeit-Kilometer den Sieg in Division 2 an Raphael Ramonat / Nanett Centner (Trusetal / Radebeul, Mitsubishi Evo 7). Im Internet ist das ADAC Rallye Masters unter www.adac-motorsport.de/adac-rallye-masters zu finden. Das Geschehen des fünften Laufs gibt es bei TV-Partner SPORT1 zu sehen: Die Münchner senden ihr Rallye-Magazin aus Thüringen am 23. Mai ab 16:30 Uhr.

Der aktuelle Tabellenführer im ADAC Rallye Masters fährt eines der kleinsten Fahrzeuge im Starterfeld, konnte sich aber nach diesem fünften Meisterschaftslauf dennoch über die Führung freuen. Er hatte sich auf den zehn Prüfungen im Saale-Orla-Kreis einen tollen Kampf mit seinen Markenkollegen Jonas Rinke / Jessica Brunken (Landau) geliefert - um die dritte Position in seiner Division 6. Denn tonangebend waren lange Zeit Veit König / Dr. Henry Wichura (Zschopa / Berlin, Suzuki Swift Sport) und Rigo Sonntag / Karsten Schneider (Mülsen / Ziwckau, Honda Civic RS), die den Sieg in der kleinsten Division unter sich auszumachen schienen. Doch König schaffte es nur bis zur WP8, und auch Sonntag schied kurz vor dem Schluss aus: "Natürlich war auch etwas Glück dabei, dass die beiden ausfielen", fasst der neue Tabellenführer deshalb auch zusammen. "Aber es ist ein total geniales Gefühl, jetzt im ADAC Rallye Masters vorne zu liegen. Und dass wir das im kleinen Swift geschafft haben, zeigt, dass die Philosophie der Serie stimmt. Nicht jeder hat das Budget, um eines der großen Autos zu fahren."

Division 2: Ramonat freut sich über den ersten Sieg

Ein breites Lächeln hatte der Sieger der Division 2 nach der Rallye Thüringen im Gesicht: Raphael Ramonat (Trusetal) hatte mit Co-Pilotin Nanett Centner (Radebeul) im Mitsubishi Evo 7 buchstäblich auf den letzten Metern den Fight gegen Hermann Gaßner / Karin Thannhäuser (Surheim / Teisendorf, Mitsubishi Evo 8) für sich entschieden. Routinier Gaßner hatte bis zur neunten Prüfung wie der sichere Sieger ausgesehen, wurde dann aber wie die anderen Teilnehmer von einem heftigen Regenguss auf WP 10 überrascht. "Dort sind wir auf Trockenreifen ein paar Mal zu oft weggerutscht - das hat uns die Führung gekostet", berichtete Gaßner im Ziel. Ramonat durfte dagegen jubeln: "Das war ein Divisionssieg auf den letzten Metern - und gegen einen so starken Gegner wie Hermann Gaßner zu gewinnen ist natürlich eine tolle Sache." Auch den Südthüringer erwischte der Regen mit eigentlich ungeeigneter Bereifung. "Wir waren auch auf Trockenreifen unterwegs, weil es mein Team mir empfohlen hatte. Ich wollte eigentlich Intermediates wählen. Dennoch war es die richtige Entscheidung: Sonst hätten wir auf der Prüfung davor viel Zeit verloren." Für Gaßner bleibt als Trost, dass er vor dem sechsten gemeinsamen Lauf von ADAC Rallye Masters und Deutscher Rallye-Meisterschaft (DRM) bei der ADAC Rallye Stemweder Berg (19. - 20. Juni) auf dem zweiten Tabellenplatz liegt.

Geist als Sieger in der Division 3 bestplatzierter Masters-Pilot

Bestplatzierter Pilot aus dem ADAC Rallye Masters war in Thüringen Jürgen Geist (Wohlmuthausen), der im BMW M3 mit Co-Pilot Sebastian Glatzel (Affalterbach) auf Gesamtrang vier landete. Vor ihm lagen mit Ruben Zeltner (Porsche 911), Mark Wallenwein (Citroën DS3 R5) und Jarsolav Orsák (Skoda Fabia S2000) wesentlich stärkere Fahrzeuge. Geist konnte damit die Division 3 für sich entscheiden und freute sich: "Ich habe den BMW total ausgepresst. Das Auto hat an allen Ecken geknarzt." Mit der beherzten Fahrt zeigte er aber auch dem zweitbesten Masters-Teilnehmer die Rücklichter: Werner Jetzt (Peiting, Fiat 131 JRT Corse) konnte zwar die Division 4 gewinnen, an den Gegner aber nicht herankommen: "Es mag sein, dass Carsten Mohe beim Fight um den Divisionssieg an mir verzweifelt ist - aber dafür bin ich an Geist verzweifelt." In der Tat: Mohe fand im Renault Clio R3T gegen den betagten Fiat kein Mittel und überspannte beim Angriff auf die Divisionsführung schließlich den Bogen. Auf der letzten Prüfung endete seine Fahrt unsanft an einem Baum. Der vorzeitig ausgeschiedene Mohe fällt so auf den dritten Platz im ADAC Rallye Masters zurück. Hinter ihm rangieren Timo Grätsch / Alexandra Gawlick (Handewitt, BMW M3), die den zweiten Platz in Division 3 einfuhren.

Division 5: Weigert erbt Sieg und freut sich über fünften Tabellenplatz

In der Division 5 war ein Team erneut vom Pech verfolgt: Dominik Dinkel (Rossach) schied mit Co-Pilot Pirmin Winklhofer (Pocking) im Opel Adam R2 diesmal bereits auf WP1 aus. Die Führung übernahmen Timo Weigert / Jasmin Tarim (Rückersdorf, Peugeot 208 R2), die sich einen spannenden Kampf mit Philipp Ullrich / Peter Messerschmidt (Floh-Seligenthal / Brotterode, Peugeot 208 R2) lieferten. Ullrich konnte zu Beginn der zweiten Etappe den ersten Platz übernehmen und bis zur neunten WP verteidigen, auf der er ausfiel. Weigert durfte sich damit im Ziel in Pößneck als Sieger vor Jens Nielsen / Janik Buck (Glasau-Sarau, Opel Adam R2) feiern lassen.