ADAC Rallye Masters·3.5.2016

Spannende Neuerungen rund um Sulingen: DRM: Heimspiel für Peugeot-Pilot Christian Riedemann

Eine komplett überarbeitete Veranstaltung erwartet die 110 Teilnehmer beim dritten von zehn gemeinsamen Läufen zum ADAC Rallye Masters und der DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft). Die ADAC Rallye "Rund um die Sulinger Bärenklaue" (06. - 07. Mai 2016) ist nicht nur zu ihrem alten Namen zurückgekehrt, auch die 13 Wertungsprüfungen (WP, 146,30 Kilometer) bieten den Teams anspruchsvolle Neuerungen. Der Sulinger Christian Riedemann ist mit seiner belgischen Co-Pilotin Lara Vanneste beim Heimspiel der Top-Favorit. Er startet im vom Team Peugeot Deutschland Romo eingesetzten Peugeot 208 T16 R5 als DRM-Führender in Sulingen. Die umfangreiche Verfolgerschar wird angeführt von Fabian Kreim (Fränkisch Crumbach) / Frank Christian (Oberhausen) in ihrem Fabia R5 von Skoda Auto Deutschland.

Als Führende im ADAC Rallye Masters kommen die punktgleichen Hermann Gaßner (Surheim, Mitsubishi Lancer) und Carsten Mohe (Crottendorf, Renault Clio R3T) in den Norden. Mohe ist als bester Pilot auf einem zweiradangetriebenen Fahrzeug auch Tabellenführer in der 2WD-Wertung innerhalb der DRM.

Die vollständigen Punktestände, News und Hintergrundinformationen zum ADAC Rallye Masters und der DRM gibt es unter www.adac.de/rallye-masters und www.adac.de/drm sowie im ADAC Rallye Hub (www.adac.de/rallyehub) im Internet. Das Geschehen bei der ADAC Rallye "Rund um die Sulinger Bärenklaue" ist in einer Woche bei TV-Partner Sport1 zu sehen - im DRM-Magazin am Samstag, 14. Mai ab 14:30 Uhr.

IVG: Mythos, Dramen und Emotionen

Die Rallye ist untrennbar mit dem IVG-Gelände verbunden. In dem ehemaligen Munitionsdepot ist diesmal eine 23,40 km lange Strecke abgesteckt, die zweimal absolviert wird. Die engen und extrem verwinkelten Asphaltsträßchen in dem unübersichtlichen Waldgebiet sind auch bei trockener Witterung sehr rutschig. Überall lauern scharfe Bordsteinkanten, die schon manch ambitioniertem Team durch Reifenschäden jede Sieghoffnung nahmen. Die perfekte Zusammenarbeit von Fahrer und Beifahrer ist hier die Grundlage für eine schnelle Zeit. Die Ergebnisse der Vergangenheit beweisen: Hier ist nicht unbedingt das stärkste Fahrzeug ganz vorne zu finden. Eine konzentrierte Fahrt bringt auch Teams auf kleineren Fahrzeugen Top-Resultate.

Rund um das IVG-Gelände wurde fast die komplette Veranstaltung überarbeitet. Neu ist am Freitag nach dem Start mitten in Sulingen (17:30 Uhr) der Zuschauerrundkurs (ab 20:00 Uhr) im Industriegebiet. Eine über einstündige Pause der Teams unmittelbar neben dem Rundkurs gibt den Fans Gelegenheit zum direkten Kontakt mit den Rallye-Stars, anschließend zeigen sie auf der Prüfung mit Sprung und Schotter-Driftkurve ihr Können. Nach der Übernachtungspause geht es am Samstag ab 08.00 Uhr auf weitere zehn WP mit dem legendären IVG-Gelände. Auf der Zielrampe ab 18.00 Uhr steht dann fest, wer die Schnellsten in und um Sulingen waren.

Lokalmatador und Favorit: Christian Riedemann

Riedemann ist beim Heimspiel Top-Favorit. Der Sieger des ADAC Rallye Junior Cup von 2009 und erfolgreiche Junior-WM-Teilnehmer gewann hier 2012, als er im kleinen frontangetriebenen Citroën DS3 R3T die versammelte Allrad-Konkurrenz hinter sich ließ. "Es wird Zeit, mal wieder zu gewinnen", stellt Riedemann schmunzelnd fest, "der Sieg beim letzten Lauf in Hessen gibt dazu natürlich zusätzliche Motivation. Es ist ein extrem tolles Gefühl als DRM-Führender nach Sulingen zu kommen, die Rallye ist hier in der Region das Highlight des Jahres. Allerdings bin ich noch nie mit einem so breiten Auto wie dem Peugeot R5 im engen IVG-Gelände unterwegs gewesen. Die Gefahr eines Plattfußes ist dadurch noch höher, ich muss extrem sauber fahren." Sein härtester Verfolger Fabian Kreim hat ebenfalls große Ziele: "Nach meinem Fahrfehler in Hessen muss ich in Sulingen gewinnen", so der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport., "Christian (Riedemann) kennt die Strecken und die tückischen Stellen, vor allem natürlich im IVG-Gelände und das ist ein großer Vorteil. Ich war erst einmal dort, 2013 im Rahmen des ADAC Opel Rallye Cup. Da bin ich fehlerfrei durchgekommen, das wichtigste ist dort einen guten Aufschrieb zu haben, den nötigen Rhythmus zu finden und nicht zu viel zu riskieren."

Die Verfolger drängen nach vorn

Hinter Riedemann und Kreim drängeln zwei weitere Youngster in ihren Skoda Fabia S2000 nach vorn. Dominik Dinkel (Rossach) und Co-Pilotin Christina Kohl (Tiefenbach) überzeugten mit zwei Podestplätzen bei den bisherigen Läufen und liegen in der DRM-Tabelle auf Platz zwei. "Das hätte ich nie erwartet, wir konnten die Erfahrungen im neuen Auto schnell umsetzten. Und obwohl das Hauptziel ist, weiter Erfahrung zu sammeln, schielen wir natürlich auch in Sulingen wieder Richtung Podium", bekennt Dinkel. Der Belgier Yannick Neuville ist mit seinem österreichischen Co-Piloten Jürgen Heigl ebenfalls sehr schnell unterwegs, kleinere Fehler verhinderten bislang zählbare Resultate. "Für mich ist alles neu, ein Top-Fünf-Resultat wäre gut", sagt der jüngere Bruder von Hyundai WM-Pilot Thierry Neuville. Mit dem Niederländer Jasper van den Heuvel (Mitsubishi Lancer R4), Sulingen-Sieger 2011, sein Markenkollege Peter Corazza (Oelsnitz) oder auch Nico Leschhorn (Hungen) im Peugeot 207 S2000 lauern weitere Verfolger.

ADAC Rallye Masters: Wer macht den ersten Fehler?

Durch das selektive IVG-Gelände haben auch andere Teams die Chance, weit nach vorne zu kommen, Kandidaten sind vor allem die von Carsten Mohe / Alexander Hirsch angeführten 2WD-Piloten. "Wir sind sehr gut in die Saison gestartet während die anderen Probleme hatten." sagt Mohe, der erstmals in Sulingen am Start ist, "ich bin sehr gespannt auf das IVG-Gelände und habe mir zur Vorbereitung viele Onbord-Aufnahmen angeschaut." Gemeinsam mit Hermann Gaßner, der im Mitsubishi Lancer diesmal von Jasmin Noll begleitet wird, führt Mohe im ADAC Rallye Masters, wo Punkte in den fünf verschiedenen Divisionen vergeben werden. "Die Divisionen sind alle extrem gut besetzt, wer von uns den ersten Fehler macht und nicht die vollen Punkte einfährt, der hat schon verloren", sagt Mohe.

Auf einen solchen Fehler warten die Verfolger wie der Nordhesse Konstantin Keil (Niestetal), der im Skoda Fabia R2 mit den Punkten aus der Division 5 auf den dritten Masters-Rang fuhr. "Unser Ziel ist der Divisionssieg, dass wir jetzt auf Gesamtrang drei liegen ist toll. Ich bin sehr gespannt auf Sulingen, das Flair ist dort einfach genial."