Schon im Training zeigte Mauno Hermunen, dass er auch die S1-Rennen auf dem Erzgebirgsring fest im Griff haben wird. Mit fast einer Sekunde Vorsprung auf Pavel Kejmar sicherte sich der Finne die Pole und konnte somit seine gewohnt gute Ausgangsposition wieder einnehmen. Petr Vorlicek stand auf Platz drei in der Startaufstellung, gefolgt von Hannes Maier aus Österreich. Mauno Hermunen machte in beiden Rennen von Anfang an deutlich, dass er hier das Sagen hat und brachte sich und seine Husqvarna schnell in respektablen Abstand zum Rest des Feldes. Der Finne gewann wie schon beim Saisonauftakt beide Läufe der S1 Klasse.
Um so spannender gestaltete sich der Kampf um Rang zwei. Der Tscheche Pavel Kejmar konnte sich in beiden Rennen auf Position zwei festbeißen. Doch allen voran Markus Class machte Kejmar mächtig Druck. Im ersten Lauf scheuchte er ihn trotz einsetzendem Nieselregen über den Kurs und attackierte hart. Das Schauspiel zwischen den beiden endete wenige Runden vor Schluss mit einem beherzten Manöver von Class, der Kejmar in einer langen Linkskurve außen herum überholte. Im Kampf um den vierten Platz nutze Markus Volz den einsetzenden Nieselregen für sich. Denn Vorlicek wollte nach seinem Ausfall beim vergangenen Rennen in Stendal unbedingt Punkte sammeln und nichts riskieren. Diese Zurückhaltung strafte Volz mit einem Überholmanöver im Offroad ab und sicherte sich somit den vierten Rang im ersten Lauf.
Im zweiten Rennen war es dann wieder Class, der Kejmar unmittelbar unter Druck setze. Dieses Mal brauchte Class nicht so lange wie im ersten Rennen, zog vorbei und machte direkt viele Meter gut. Kurze Zeit darauf fiel Pavel Kejmar jedoch mit technischem Defekt aus, was Vorlicek, Künzel und Volz zu möglichen Podiumskandidaten machte. Kurz vor Schluss schlug Volz dann wieder im Offroad zu und verdrängte Künzel auf den fünften Platz. Vorlicek konnte seine dritte Position halten und durfte mit Class und Hermunen aufs Treppchen.
Das Zeittraining der S2 Klasse wurde von drei jungen Herren bestimmt. Michi Herrmann übernahm die Rolle des Führenden, der dann wenn es Not am Mann ist immer wieder ein Stückchen nachlegt, Jan Deitenbach war derjenige, der Herrmann immer wieder dazu nötigte eine noch schnellere Zeit zu fahren, und Nico Joannidis war Deitenbach auf den Fersen. In einer seiner letzten Runden setzte Dirk Spaniol schließlich seine Bestzeit und startete von Rang vier.
Michi Herrmann gewann beide Starts, hatte aber jedes mal Nico Joannidis im Nacken. Der pushte ordentlich und setzte Herrmann unter Druck. Im ersten Rennen gelang das etwa sechs Runden lang ganz gut, doch dann konnte der von einer Grippe geschwächte Joannidis nicht mehr mitgehen. Im zweiten Rennen hielt der Ansturm dann ein wenig länger an, doch Herrmann wollte in der Zeit als Joannidis in Schlagdistanz war, einfach keinen Fehler machen. In der zehnten von 17 Runden hatte Herrmann dann doch genügend Vorsprung und konnte sich einen Verbremser leisten. Wenige Runden zuvor hätte Joannidis das noch schamlos ausnutzen können. So sicherte Herrmann sich zwei Siege und Joannidis zeigte sich mit seinem Ergebnis auch recht zufrieden. Im Kampf um Platz drei fand das zweite Schauspiel statt.
In beiden Rennen identisch, war Spaniol beim Start einfach einen Tick schneller als Deitenbach und ließ den Iserlohner einfach nicht vorbei. Wohl wissend, dass er seinen Teamchef vor sich fahren hat, sah Deitenbach von gröberen Attacken ab. Keine schöne Situation für Deitenbach, denn er war definitiv schneller als Spaniol, der beide Male aufs Podest stieg, während er sich mit zwei vierten Plätzen zufrieden geben musste. Im ersten Rennen erkämpfte sich Kevin Würterle gegen Lukas Wolf den fünften Platz. Bei dieser Aktion hielt Wolf nach eigenem Bekunden zu lange dagegen und stürzte. Im zweiten Rennen ging Platz fünf an Jochen Jasinski. Der Vizemeister zeigte zuvor im ersten Lauf wenig Gefühl für die Strecke, ging zwei mal zu Boden und schied dann aus.