Im Rahmen der Motorradmesse Intermoto fand auf dem Messegelände von Saarbrücken der traditionelle Supermoto Event statt. Dieses Mal allerdings erstmals unter der Obhut des ADAC Saarland, wodurch der Amateurklasse ein geschmeidiger Einstieg in den neuen Meisterschaftsmodus gewährt wurde.
Die ersten Wertungsrennen der Amateurklasse Süd standen an und das Fahrerfeld dieser Breitensport-Klasse war mit 63 angetretenen Piloten beeindruckend groß. Um diese Masse in ein Finale zu bringen, waren drei Vorläufe mit direkter Qualifikation notwendig, dem noch einmal zwei Hoffnungsläufe folgten. Wer sich bis dahin keinen der heißbegehrten Plätze im Finale sichern konnte, der hatte die Möglichkeit sich mit den Leidensgenossen im "kleinen" Finale noch einmal ausgiebig zu balgen. Der Sieger dieses Rennens hieß Johannes Sitterle (#117), der sich über acht Rennrunden gegen Bernd Leitenberger (#38) behaupten konnte. Sitterle wurde mit dem letzten verbliebenen Startplatz im Finale belohnt.
Grüppchenbildung bei den Amateuren
Im Finale sah die Masse an Zuschauern zwei herausragende Fahrer, die das Rennen der ersten Amateurwertung bestimmten. Marco Preis (#46) und Maximilian Fischer (#43) rasten dem Feld davon und hatten zum Schluss fast 30 Sekunden Abstand zu den Verfolgern Amir Brajan (#77) und Christof Bartsch (#70). Letzterer lag ganze 11 des 13 Runden währenden Rennen auf Rang drei, doch Brajan fand eine Lücke um mit seiner KTM an Bartschs Yamaha vorbei zu kommen. Die Show von Preis und Fischer wurde oft von Überrundungs-Aktionen eingebremst, bei denen sich zunächst keiner der beiden einen nennenswerten Vorteil verschaffen konnte. In der letzten Runde kam Fischer aber an Preis vorbei und schnappte sich den Sieg.
Da Fischer nicht in der Amateurklasse eingeschrieben ist, wanderten die Punkte für den Erstplatzierten dennoch direkt an Marco Preis, welcher die Tabelle nun vor Brajan, Bartsch, Karl Heil und Andreas Jung anführt.
Megashow der Saarländer
Die großen Jungs fanden auch ihre Aufgabe. Piloten aus S-Klasse und C-Pokal starteten gemeinsam im Rahmenprogramm der Amateur-Veranstaltung und sorgten zusätzlich für hochkarätige Unterhaltung. Vor allem Dirk Spaniol und Markus Volz unterhielten das begeisterte Messepublikum. Mit überraschender Ausgewogenheit pfiffen sie über den Platz und wechselten pro Rennen sicherlich acht mal die Position. Wie auf einer gemeinsamen Werbe-Tour für den Supermoto Sport beschleunigte man wahlweise mit auskeilendem Hinterrad und sobald mehr Grip zur Verfügung stand schnellte das Vorderrad nach oben. Man könnte es als Supermoto-Wrestling bezeichnen, was Volz und Spaniol da abgezogen haben. Jan Deitenbach nahm immer wieder Tuchfühlung mit den saarländischen Nationalhelden auf, konnte sich aber nicht gegen die beiden durchsetzen. Doch sein Eifer diente als zusätzlicher Zündstoff für die Stimmung der Zuschauer, die nun völlig ausrasteten.
Deitenbach belegte in beiden Rennen den dritten Platz, während die alten Hasen sich im Wechsel je einen Sieg gönnten - Spaniol den ersten und Volz den zweiten. Der Schweizer Yves Lindegger hatte mit dem Pech zu kämpfen. Nach seinem fünften Platz im ersten Rennen, schied er in Lauf 2 schon in der Einführungsrunde mit einem Platten aus.
Buchner war stärker als die Eingeschriebenen
Bei den Fahrern der Pokal-Riege war Marc Buchner an vorderster Front. Er belegte jeweils den vierten Rang. Aufgrund seines Engagement im Straßenrennsport wird der Bonner Pilot in dieser Saison wohl nur als Gast in Erscheinung treten können, bedauert dies allerdings und schließt eine baldige Rückkehr in den Supermoto Sport nicht aus. Von den eingeschriebenen Pokal-Fahrern machten die Saarländer Dominik Stass und René Maas die beste Figur.