Die Meisterschaft in der S1 Klasse versprach ein besonders spannender Kampf zu werden, da Bernd Hiemer nur 4 Punkte Rückstand zum bis dato amtierenden Meister und Tabellenführer Lukas Höllbacher hatte. In der S2 hingegen hatte sich Marcus Class im Laufe der Saison ein solch dickes Polster zugelegt, dass sein zweiter Titel bloß noch eine Formsache zu sein schien. Hier achtete man mehr auf die Rivalen im Kampf um den dritten Platz. Der stete Regen an beiden Veranstaltungstagen weichte den Offroad zu sehr auf, weswegen er bei allen DM-Läufen ausgelassen wurde.
Zweiter Titel bloß noch eine Formsache
Rudi Bauer blieb beim vorherrschenden Punktestand nichts anderes übrig, als dieses Rennen zu gewinnen. Selbst das hätte ihm aber noch nicht gereicht, wenn Markus Class nicht gleichzeitig ausfällt. In dem Falle hätte er es dann geschafft die Titelentscheidung auf das anschließende zweite Rennen zu verschieben. Doch Class tat ihm den Gefallen nicht und zeigte keinerlei Mühen die Renndistanz schadlos zu überstehen. Er fuhr mit einem Sicherheitsabstand von etwas mehr als einer Sekunde hinter Bauer her und feierte beim Überqueren der Ziellinie seinen zweiten DM-Titel in der S2 Klasse.
Im Kampf um den dritten Platz der S2-Klasse hatte Robert Gattinger seinen Vorsprung von sieben Punkten zu verteidigen, doch seine beiden Verfolger lagen nach dem Start vor ihm. Gattinger machte sich daher direkt auf dies auszumerzen. Nach einer halben Runde war der Österreicher schon dabei Jan Deitenbach zu überholen und stürzte bei dem Versuch. Bei der anschließenden Aufholjagd machte Gattinger zwar wieder einige Plätze gut, musste aber am Ende einen denkbar hohen Preis bezahlen.
Beim Schwungholen um auf der Start-Ziel besonders schnell zu sein, verließ Gattinger öfters die markierte Fahrbahn und wurde nach dem Rennen für dieses Vergehen bestraft. Anstelle eines achten Platzes erntete er bloß Platz 13. Mit diesem Ergebnis standen Gattinger und Deitenbach punktgleich und Kevin Würterle, der im Rennen Platz drei einfuhr, lag nur einen Meisterschaftspunkt hinter den beiden.
Hiemer legt sich Höllbacher zurecht
Bernd Hiemer machte bereits nach dem Start klar Schiff. Er war fest entschlossenen die vier Punkte Rückstand zu Lukas Höllbacher auf direktem Wege zu minimieren. Er stürmte vorne weg und Höllbacher hatte keine Chance an Hiemer dran zu bleiben. Während Hiemer mit einem offensichtlich genial abgestimmten Regenfahrwerk über den Platz donnerte, hatte Höllbacher sichtbare Probleme und brachte keine Ruhe in sein Chassis. Hiemer gewann am Ende mit 14 Sekunden Vorsprung.
Im Kampf um den dritten Platz hatte Manuel Hagleitner die besseren Karten. Andre Plogmann konnte gegen Ende des Rennen zwar die Lücke zu Hagleitner schließen, wurde dem Österreicher aber nicht gefährlich. Philip Prestel wurde Fünfter.
Hiemer macht den Sack zu
Im Kombinationsrennen lagen alle Augen auf dem Zweikampf zwischen Hiemer und Höllbacher. Noch hatte Höllbacher einen Punkt Vorsprung auf Hiemer, doch an den Streckenbedingungen hatte sich seit dem ersten Lauf nichts geändert und die Übermacht Hiemers aus dem ersten S1 Rennen war noch sehr präsent. Höllbacher hatte die Pause für umfangreiche Fahrwerksarbeiten nutzen können und zeigte sich zuversichtlich.
Den Holeshot in diesem Rennen sicherte sich Rudi Bauer, gefolgt von Höllbacher, Hiemer und Class. Hiemer griff unverzüglich an, und presste sich in der dritten Runde an Höllbacher und Bauer vorbei. Nun war der Weg zum Titel frei. Höllbacher fuhr seinerseits noch an Bauer vorbei und hielt mit Hiemer Schritt, doch angreifen konnte er ihn nicht mehr.
Als drittschnellster S1-Pilot kam Manuel Hagleitner über die Ziellinie, gefolgt von Andre Plogmann und Philip Prestel, dem Gast aus der Schweiz. In der S2 stand der Meister fest und auch Bauer hatte seinen Vizetitel sicher. Robert Gattinger hatte also nichts zu gewinnen, sondern nur zu verlieren. Sein Zeittraining war nicht sonderlich gut gelaufen, weshalb er eine Startreihe hinter seinen Kontrahenten stand.
Im Rennen blieb Gattinger dem Kampf ums Meisterschaftstreppchen dann auch gänzlich fern. Während sich Würterle und Deitenbach im Rennen um den dritten Platz balgten, dümpelte Gattinger mit 12 Sekunden Abstand zu den beiden im Mittelfeld. Class und Bauer holten sich die Positionen eins und zwei, während Würterle sich erfolgreich gegen Deitenbach auf Platz drei behauptete und sich dadurch auch den dritten Platz in der Meisterschaft sicherte.
Meisterschaftsstände - S1 nach 12 von 12 Rennen:
1. Bernd Hiemer (#12) / KTM - 272 Punkte
2. Lukas Höllbacher (#72) / Husqvarna - 270 Punkte
3. Andre Plogmann (#26) / Suzuki - 205 Punkte
4. Manuel Hagleitner (#33) / KTM - 200 Punkte
5. Steffen Schmidt (#80) / KTM - 173 Punkte
6. Michael Herrmann (#5) / Suzuki - 139 Punkte
7. Marc-Reiner Schmidt (#4) / KTM - 132 Punkte
8. Markus Volz (#3) / KTM - 113 Punkte
9. Jaimie van Sikkelerus(#74) / KTM - 86 Punkte
10. René Maas (#88) / KTM - 72 Punkte
S2 nach 12 von 12 Rennen:
1. Markus Class (#111) / Husqvarna - 289 Punkte
2. Rudolf Bauer (#69) / KTM - 256 Punkte
3. Kevin Würterle (#7) / KTM - 214 Punkte
4. Jan Deitenbach (#44) / Suzuki - 213 Punkte
5. Robert Gattinger (#99) / KTM - 211 Punkte
6. Dirk Spaniol (#17) / Suzuki - 182 Punkte
7. Danni Fuhrbach (#178) / TM - 163 Punkte
8. Toni Krettek (#51) / Suzuki - 156 Punkte
9. Steffen Albrecht (#500) / Kawasaki - 149 Punkte
10. Toni Trusch (#570) / Husaberg - 126 Punkte