Es ist schon Tradition, dass sich eine Auswahl der Deutschen Supermoto Meisterschaft im Rahmen der Motorradmesse INTERMOTO in Saarbrücken präsentiert und zwei spannende Rennen zum Besten gibt. 14 Pokal- und DM-Piloten waren in diesem Jahr angetreten und lieferten bei erstklassigem Wetter eine spannende Show. Doch es gab auch echte Wertungsrennen zu bestaunen. Der Ü40-Cup und die Amateur-Trophy Süd kämpften auf dem Messegelände bereits um wichtige Punkte für die Meisterschaft. Als zusätzliche Klasse trat die wilde Truppe der Lokalamateure an.
Im ersten Rennen war Jan Deitenbach direkt in Führung gegangen. Hinter ihm Markus Volz, Steffen Schmid, René Maas und Dirk Spaniol. Letzterer wollte es bewusst gelassen angehen, da er sich im vergangenen Jahr bei diesem Event schwer verletzt hatte und die gesamte Saison daran zu knabbern hatte. Deitenbach und Volz rissen schnell aus, Schmid hielt mit und Spaniol suchte noch nach dem rechten Weg, um an Maas vorbei zu kommen.
Spaniol war noch am ausloten, als Maas plötzlich vor ihm wegrutschte. Spaniol verhakte sich im Heck von Maas' KTM und der Anschluss an die Spitze war verloren. Dort trieben Deitenbach und Volz ihr Spielchen. Ein Manöver folgte dem anderen und man hatte richtig Spaß beim Zuschauen. Dann roch auch Steffen Schmid noch Lunte und mischte das Duo an der Spitze ein wenig auf. Am Ende setzte sich Jan Deitenbach allerdings durch und schnappte sich den Sieg vor Volz und Schmid. Spaniol hatte in der Zwischenzeit wieder Boden gut machen können und wurde Vierter, gefolgt von seinem Teamkollegen Tim Schön.
Im zweiten Lauf war offensichtlich kein Raum mehr für Späße. Die Bande machte Ernst, was Markus Volz schnell deutlich machte. Er zog von der Pole Position ins Rennen und fuhr auch direkt vorne weg. Spaniol hatte sich gegen Deitenbach durchgesetzt, war aber nicht in der Lage, Volz am Heck zu bleiben. Der spurtete sich innerhalb weniger Runden einen beachtlichen Vorsprung zusammen. Doch in der zehnten Runde war das Polster auf einen Schlag dahin, als Volz mit einem technischen Defekt am Federbein die Strecke verlassen musste.
Nun war Spaniol in Führung und er hatte Deitenbach nicht abwimmeln können. Im Gegenteil! Sein ehemaliger Zögling drängelte, wo es ging und Spaniol versuchte sich vergebens breit zu machen. In der 11ten Runde täuschte Deitenbach an, Spaniol reagierte, doch der Iserlohner wählte dann doch die innere Linie in den Offroad. Nun hatte Deitenbach erneut die Führung und gab sie auch nicht mehr ab. Spaniol blieb zwar dran, konnte aber nicht mehr kontern. Steffen Schmid wurde Dritter, gefolgt von René Maas und Tim Schön.
Amateur-Trophy Süd
Für die beiden Wertungsläufe der Amateur-Trophy Süd hatten sich 24 Piloten qualifiziert.
Tobias Wirtherle dominierte das Feld deutlich, gewann beide Rennen mit komfortablem Vorsprung. Im ersten Rennen hatte er Bernd Zahlauer und Michael Finkler um fast neun Sekunden abhängen können.
Im zweiten Wertungslauf der Trophy lag er in der ersten Runde noch hinter Finkler, der sein Motorrad aber schon in der ersten Runde auf spektakuläre Art und Weise aus dem Rennen warf. Somit war Wirtherles Bahn erneut frei und er hatte am Ende 14 Sekunden Vorsprung auf Florian Herzig und Amir Brajan.
Amateur Lokal
Im Finale der Lokalamateure hatte Loris Dickau vom FMC Freiburg seinem Kontrahenten Tim Lukas Schroeder die Stirn geboten. Schroeder drängelte zu Beginn des Rennens und setzte mehrmals am Ende der Start-Ziel Geraden zum Überholen an. Es reichte aber nicht und Schroeder kam obendrein auch noch ins Straucheln, woraufhin er den Anschluss verlor und Dickau am Ende deutlich gewann. Als Dritter kam Lukas Kögel durchs Ziel, der seine Position gegen Nils Mittrach verteidigte. Dominik Damm wurde mit über 12 Sekunden Abstand Fünfter.
Ü40-Cup
Beim Ü40-Cup machten zwei Gäste das Rennen. Im Finale am Sonntagnachmittag setzten sich Steffen Jung und Michael Sommer an die Spitze des Feldes. Erst hatte Sommer dank seines Blitzstarts die Führung, doch Jung konterte bereits in der ersten Runde erfolgreich und zog davon. Erst gegen Ende des Rennens ließ er ein wenig Druck vom Kessel und fuhr einen sicheren Sieg vor heimischem Publikum heim. Sommer musste sich derweilen mit dem schnellsten eingeschriebenen Teilnehmer des Ü40-Cup beschäftigen. Der Brite Phil Gee saß Sommer im Nacken und drängelte. Doch der Inselbewohner musste nach einigen Runden nachlassen, da er an den Schmerzen aus einem misslungenen Sprung im Halbfinale zu knabbern hatte. Als Vierter kam der Homburger Gerhard Wacker über die Ziellinie, gefolgt vom fliegenden Holländer Arie van Engelen.