Der Odenwaldring im hessischen Schaafheim war am vergangenen Wochenende Austragungsort der fünften von insgesamt sechs Veranstaltungen der Supermoto DM. Das sommerliche Wetter lockte viele Zuschauer an die Strecke, um sich die Final-Generalprobe etwas genauer anzuschauen. Die Zuschauer haben hier einen hervorragenden Überblick über das Renngeschehen und wurden bereits am Trainingssamstag mit Spannung versorgt. Im gemeinsamen Zeittraining der S1 und S2 kam es nämlich zur Pattsituation. Während Bernd Hiemer mit einer grandiosen Bestzeit die Pole Position schnappte, lagen Marc-Reiner Schmidt und Lukas Höllbacher exakt auf Augenhöhe zueinander. Beide fuhren ihre beste Trainingsrunde bis auf's Tausendstel identisch. Der Blick auf die jeweils zweitschnellste Runde ließ Höllbacher dann den Vortritt in der Startaufstellung.
Während man am Samstag noch die gesamte Strecke mit großem Offroad nutzte, musste man sich für den Sonntag etwas anderes einfallen lassen. Schauer hatten In der Nacht den Offroad von Schaafheim heimgesucht, so dass dieser den gesamten Vormittag geschlossen bleiben musste. Leider reichte diese Erholung dem Gelände nicht aus um vollständig abzutrocknen, weswegen zu den S-Klasse Rennen nur ein gekürzter Teil des Geländes geöffnet wurde.
Gattinger sorgt für Unterhaltung
Das erste S2-Rennen musste zwei Mal gestartet werden. Dirk Spaniol verursachte nach bereits wenige Meter nach dem Start, bei der Einfaht in den Offroad eine ausgewachsene Karambolage, bei der mehr als eine Hand voll Fahrer involviert waren. Da die havarierte Motorräder und Piloten in der kürze der Zeit die Engstelle nicht hätten räumen können, bevorzugte man den Abbruch. Beim Neustart rumste es zwar erneut, doch der Kneul war schnell wieder gelöst. Somit galt freie Fahrt für Rudi Bauer und Markus Class an der Spitze. Bauer hatte den Trainingsschnellsten beim Start überrumpelt, musste sich aber in der zweiten Runde geschlagen geben. Class, der sich zuvor wenig zuversichtlich zeigte was die Überholmöglichkeiten auf dieser Bahn anging, übernahm die Führung und fuhr danach unbehelligt vom Österreicher einen weiteren Sieg nach Hause. Bauer schüttelte während dessen Jan Deitenbach ab und sicherte sich den zweiten Rang.
Von Position sechs machte sich Robert Gattinger auf den Weg. Zuerst kassierte er Kevin Würterle und Dirk Spaniol, schloss dann in windeseile eine mittlerweile klaffende Lücke zu Deitenbach und verlud diesen auf Start-Ziel nach Strich und Faden. Der Österreicher täuschte sein Überholmanöver links an, Deitenbach machte zu und wagte noch den Schulterblick, sah dort aber keinen Gattinger mehr. Der hatte sich nicht etwa in Luft aufgelöst, sondern schoß zeitgleich rechts am Tabellenkontrahenten vorbei. Platz drei für Gattinger, Deitenbach auf vier und Kevin Würterle luchste Spaniol noch den fünften Rang ab.
Marc-Reiner Schmidt spielt Zugführer
Zwei Überholmanöver gab es während der 16 Runden des ersten S1 Rennens. Das eine brachte Steve Freidinger gegen Raphael Bayer im Kampf um den zehnten Platz zustande und das zweite vollzog Steffen Schmid gegen Peter Banholzer, was ihm Platz elf bescherte.
An der Spitze des Zuges hatte sich bereits direkt nach dem Start Marc-Reiner Schmidt festgesetzt. Auf Rang zwei fuhr Lukas Höllbacher, Dritter war Bernd Hiemer. Schmidt führte das Trio souverän an und die drei lösten sich über 20 Sekunden vom Rest des Feldes. Manuel Hagleitner wurde Vierter, vor Andre Plogmann.
Hiemer verkürzt auf vier Punkte
Im Kombinationsrennen war dann wieder mehr Spannung geboten. Zwar hatte das Rennen wieder einen eindeutigen Sieger, der von der ersten bis zur letzten Runde das Feld anführte, doch es war trotzdem Salz in der Suppe. Class erwischte den besten Start, doch Hiemer konterte bereits in der ersten Runde und schnappte sich besagte Führung. Der Weltmeister wollte fürs Finale noch möglichst viele Punkte auf Höllbacher aufholen, der selbst mit leibeskräften darum kämpfte Hiemer wieder einzuholen um das zu verhindern. Seinen Teamkollegen Class ließ Höllbacher schnell hinter sich, doch Hiemer packte der Tabellenführer nicht. Hiemer gewann die S1 Wertung mit knappem Vorsprung und ist somit bis auf vier Punkte an Höllbacher dran. Andre Plogmann fuhr auf der vierten Position, musste sich aber nach sechs Runden einem starken Marc-Reiner Schmidt geschlagen geben, der dadurch das Podium der S1 Wertung abrundete.
Hinter Plogmann, ab Gesamtrang sechs, staffelten sich dann die Fahrer aus der S2. Die Teamkollegen Bauer und Gattinger stapften neben Class auf das S2-Podium. Die beiden hatten mehr als zehn Sekunden Vorsprung auf Kevin Würterle und Andy Buschberger herausfahren können. Die beiden balgten sich im Rennen um den achten Platz, während Würterle die Punkte für den vierten Platz in der S2 erntete und Buschberger Fünfter in der S1-Wertung wurde. In Sicht-, aber nicht in Schlagweite kam Jan Deitenbach als Zehnter durchs Ziel.