Das erste der beiden Kartbahnrennen dieser laufenden Meisterschaft fand am vergangenen Wochenende auf dem Harz-Ring bei Ascherleben statt. Einige DM-Piloten hatten die Bahn in den Wochen davor bereits zum Trainieren aufgesucht, doch keiner konnte sich im Vorfeld auf die Witterung am Ring einstellen. Kein Lüftchen zog über den Ring und die schwüle Hitze entlud sich am Samstagabend in einem prasselnden und gleichsam erfrischenden Wolkenbruch. Am Rennsonntag war von der Erfrischung nichts mehr zu spüren und die Piloten hatten einen harten Konditionskampf zu meistern.
Einem der Spitzenfahrer aus der S1 musste seine Teilnahme vorzeitig absagen. Markus Volz meldete sich wegen erneuter Schulterprobleme bereits am Samstag aus dem Renngeschehen ab.
Bauer schlägt König
Mit einem fulminanten Start setzte Rudi Bauer den Tabellenführer Markus Class Schach und so sehr sich Class auch bemühte, er kam an Bauer einfach nicht vorbei. Der Österreicher hielt auf dieser engen Bahn die Nase vorne. Besonders knapp wurde es jedes Mal wenn die beiden fast nebeneinander aus dem Offroad schossen. Hier sah Class offensichtlich seine Chance, doch es reichte nie. Bauer siegte dank solider und vor allem fehlerfreier Fahrt. Im Kampf um Rang drei war deutlich mehr Wandel drin. Deitenbach war nach dem Start Dritter, wurde allerdings in der siebten Runde von Würterle überholt und der machte schnell Boden gut. Das sollte dem Berkheimer allerdings nicht ausreichen. Würterle verspielte zwei Runden später bei einem Fahrfehler im Offroad die Podestchance und ließ Deitenbach, Gattinger und Albrecht den Vortritt. Wenig später zeigte Gattinger dann seine Offroadqualität und zog stehend an Deitenbach vorbei auf den dritten Platz. Nun hing Albrecht im Nacken von Deitenbach, doch die Zielflagge rettete den Tabellen-Vierten vor weiterem Punktverlust.
Hiemer bezwingt Höllbacher
Andre Plogmann hatte den Start gewonnen und konnte sich während der ersten Runde auch an der Spitze halten. Am Ende von Start-Ziel nahm Lukas Höllbacher dann aber das Zepter in die Hand und eine Runde später folgte Hiemer, der Plogmann auf Rang drei verwies. Hiemer ließ den Vorsprung von Höllbacher schnell dahinschmelzen, war bereits nach einer Runde direkt hinter dem Tabellenführer und überraschte diesen im Infield mit einem blitzsauberen Überholmanöver. Höllbacher hatte Hiemer vorerst nichts zu bieten und geriet ein wenig ins Hintertreffen. Gegen Mitte des Rennens rappelte er sich allerdings auf und arbeitete sich wieder an Hiemer ran. Das letzte Drittel des Rennens fuhren die beiden in erbittertem Kampf, bei dem Hiemer aber die Nase vorne hielt. Um den dritten Platz ging es am Ende auch noch heiß her, als Michi Herrmann drohte seinen Teamkollegen Plogmann einzuholen, es dann aber doch nicht schaffte. Auf Rang fünf kam Manuel Hagleitner ins Ziel.
Ausgewogenes Klassentreffen
Im Kombinationsrennen ging es von Beginn an rund. Markus Class gewann den Start, während sein Teamkollege Lukas Höllbacher als Fünfter aus der ersten Runde kam. Direkt hinter Class folgte Bernd Hiemer, der auf dem Harz-Ring völlig entfesselt schien und Class direkt auslotete. In der zweiten Runde packte er ihn dann auch und ein Streit um den Führung brach vom Zaun. Hiemer und Class waren auf die Runde gesehen gleich schnell. Im Offroad machte Class auch mächtig Druck und schaffte es hin und wieder an Hiemer vorbei zu gehen. Der konterte dann aber prompt und wurde seinem Beinamen "Asphaltsurfer" mehr als gerecht. An scheinbar unmöglichen Stellen zauberte Hiemer atemberaubende Überholmanöver herbei. Der Plural ist in dieser Beschreibung volle Absicht, da sich das Spiel im Laufe der Runden stets wiederholte und die Zuschauer mehrfach aufschreien ließ. Höllbacher, der zwischenzeitlich an Plogmann und seinem Landsmann Bauer vorbei war, tat gut daran, dass er sich nicht weiter einmischte. Somit wurde er im Rennen Dritter und in der S1-Wertung nahm er nach Hiemer die Punkte für den zweiten Platz mit, gefolgt von Plogmann. Markus Class schaffte mit seinem zweiten Platz den Sieg in der S2-Wertung, gefolgt von Rudolf Bauer und Kevin Würterle, der in der Rennwertung Sechster war.
In diesem Rennen war die Stärke von S1 und S2 Fahrern sehr ausgewogen, wie die abwechselnde Verteilung der schnellsten Sechs deutlich macht.