Erstmals gastierte die SuperMoto IDM im tschechischen Cheb. Auf der schönen Anlage unweit der deutschen Grenze blieb beim ersten Auslandsrennen der IDM zwar der Zuschauerbesuch noch etwas spärlich, aber die Fans bekamen gute Action geboten. Lukas Höllbacher sicherte sich mit seinem fünften Doppelsieg in Folge vorzeitig den Titel.
Bei idealen äußeren Bedingungen sicherte sich Lokalmatador Milan Sitniansky (Honda) mit gerade einmal 0,037 Sekunden Vorsprung die Pole Position. Neben dem WM-Gaststarter lagen der IDM Spitzenreiter Lukas Höllbacher (Husqvarna), Petr Vorlicek (Suzuki) und Markus Class (Husqvarna). In der zweiten Startreihe dann der Meisterschafts-Zweite Andre Plogmann (Suzuki), Markus Volz (Husqvarna) und die beiden KTM-Piloten Manuel Hagleitner und Rudi Bauer. Dies acht Fahrer trennte insgesamt gerade einmal eine Sekunde! Michael Herrmann (Suzuki) mußte auf einen Start verzichten, nachdem er sich bereits im freien Training an der Hand verletzt hatte.
Im ersten Lauf sicherte sich Sitniansky den Holeshot vor Höllbacher und Vorlicek. Class war nicht so gut weg gekommen und erst einige Plätze weiter hinten zu finden. Höllbacher setzte Sitniansky unter Druck, kam aber zunächst nicht vorbei, denn der Tscheche blieb sauber auf der Ideallinie. Doch dann fand der Österreicher seine Chance, ging vorbei und konnte sich auch Runde um Runde etwas mehr absetzen. Sitniansky bekam etwas dicke Arme, und so konnte auch sein Landsmann Vorlicek noch eine Position gewinnen. Dahinter lief Andre Plogmann ein, vor Markus Class, der bei seiner sehenswerten Aufholjagd auch die schnellste Rennrunde auf die Piste brannte. Hagleitner, Volz, Bauer, Robert Gattinger (KTM) und Steffen Albrecht (Husqvarna) komplettierten die Top-Ten.
Im zweiten Lauf gelang Höllbacher der Holeshot vor Sitniansky, Plogmann und Vorlicek. Im Mittelfeld stürzte Steffen Schmid (KTM) in der Startkurve und zwang damit Jan Deitenbach (Suzuki) zu einem Ausweichmanöver in die Wiese. Während Schmid aufgeben mußte, brauste Deitenbach dem Feld mit Hagleitner hinterher, der nach einem Defekt in der Einführungsrunde aus der Boxengasse nachstarten mußte. An der Spitze war derweil alles geklärt, denn Höllbacher baute seine Führung auf Sitniansky Runde um Runde aus und fuhr einem weiteren Sieg entgegen. Im Kampf um Platz drei setzte Vorlicek seinen Teamkollegen Plogmann immer mehr unter Druck und konnte bei Halbzeit mit einem kernigen Move innen vorbei gehen. Damit war Höllbacher an der Spitze jetzt auch vorzeitig Meister und ließ sich nach der Zielankunft von seinem Team und der Familie feiern. Hinter Plogmann kamen Volz, Bauer und Class, der einen Sturz zu verkraften hatte, ins Ziel. Gattinger, Spaniol und Hagleitner komplettierten die Top-Ten.
Das Finale der nationalen DM dominierte Michael Kartenberg (KTM) vor Luca Lier (Husqvarna). Um Platz drei lieferten sich Meisterschaftsleader Kai Vogt (Suzuki), Peter Mayerbüchler (KTM) und Peter Banholzer (Yamaha) einen sehenswerten Kampf. Kurz vor Ende verbremste sich Mayerbüchler und räumte dabei auch Vogt ab. So kletterte Banholzer mit auf das Podium. Für das Finale in Stendal eine brisante Ausgangsposition, denn Vogt, Lier und Kartenberg sind jeweils nur um zwei Punkte voneinander getrennt.
Im Pokal setzte sich am Ende mit einem starken Auftritt der österreichische Meisterschaftsleader Maxi Kofler (Husqvarna) gegen den Holländer Ruud van Roozendaal (Honda) durch. Bernhard Hitzenberger (Yamaha) ergatterte aus der letzten Startreihe noch Platz drei. Auch in dieser Klasse werden die Meisterschaftsmedaillen erst beim Finale in Stendal am 27. September entschieden.