Am vergangenen Wochenende fand das letzte Rennen der SuperMoto IDM 2020 am Schleizer Dreieck statt. Eine kurze, aber spannende Saison geht damit zu Ende. Bedingt durch die Corona-Pandemie konnten in diesem Jahr leider nur vier Rennen in Cheb, Wittgenborn, Oschersleben und Schleiz mit nur wenigen Zuschauern und einigen Einschränkungen für die Fahrer und ihre Teams stattfinden.
Bei Dauerregen und nur 8 °C starteten die freien Trainings der sieben Meisterschaftsklassen. Auch im weiteren Verlauf des Samstags verbesserten sich die Wetterbedingungen nicht, was dazu führte, dass die SuperMoto-Piloten mit einer extrem nassen und rutschigen Alphaltstrecke und einem Offroad, der komplett unter Wasser stand, zu kämpfen hatten.
Die Qualifikationen am Samstagnachmittag wurden zu einer Rutschpartie im Schlamm mit vielen Stürzen. Auch die S1-Piloten hatten ihre Schwierigkeiten mit dem versumpften Offroad und der glatten Rennbahn. Trotzdem konnten die Meisterschaftsführenden eine passable Leistung abliefern und sich mit einer Rundenzeit von unter 1:30 Minuten wieder an die Spitze setzten. Simon Vilhelmsen schaffte es erneut auf die Pole-Position, dicht gefolgt von Steffen Albrecht auf dem zweiten und Max Banholzer auf dem dritten Startplatz.
Auch am Rennsonntag waren die Spuren des verregneten Vortages noch deutlich zu spüren. So musste nach den ersten Läufen der Ü40 und der S3 die Mittagspause vorverlegt werden, damit die Rennstrecke auf Vordermann gebracht werden konnte. Der Asphalt wurde gesäubert und im Offroad wurden viele Löcher zugeschüttet, damit die Fahrer dort nicht mehr stecken bleiben konnten.
Mit einer vorerst passablen Strecke konnte die Meisterklasse dann an den Start gehen. Von der Pole-Position aus dominierte Simon Vilhelmsen das komplette Rennen und fuhr Runde um Runde mehr Abstand heraus. Aber auch der ehemalige Deutsche Meister Jan Deitenbach schnitt trotz seiner Position vom sechsten Platz grandios ab, setzte sich direkt am Start auf Platz zwei und konnte diesen im ganzen Rennen, gefolgt von Steffen Albrecht, verteidigen. Max Banholzer und Gaststarter Lionel Derridder sorgten für einen spannenden Kampf um Platz vier. Immer wieder überholten sie sich und ließen bis zur Zieleinfahrt alles offen. Letztendlich schaffte es Banholzer knapp vor Derridder auf den vierten Platz. Auch Tim Szalai bewies sein Talent als SuperMoto-Pilot und fuhr als bester Rookie auf den 11. Platz.
Das zweite Rennen der S1 brachte dann viele Überraschungen mit sich. Zuerst konnte Simon Vilhelmsen nach einem guten Start die Führung verteidigen, musste sich allerdings nach einigen Minuten geschlagen geben. Andreas Buschberger schaffte es, sich am Offroad-Eingang in der ersten Runde erst auf Position drei vor Jan Deitenbach und dann in der zweiten Runde auf die zweite Position vor Steffen Albrecht zu setzten. Zur Hälfte des Rennens konnte er auch Simon Vilhelmsen überholen und den letzten Lauf der Startklasse 1 in der Saison 2020 überraschend aber völlig zurecht für sich entscheiden. Nachdem Jan Deitenbach im Gelände durch einen Fahrfehler seine Husqvarna ausbremste, wich Lionel Derridder im letzten Moment aus und zog an ihm vorbei. Leider konnte der Deutsche SuperMoto Meister 2019 das Rennen nur auf dem fünften Platz beenden. Bester Rookie wurde überraschend Kevin Röttger, welcher die inzwischen besseren Streckenbedingungen für sich ausnutzte, zeigte, dass er durchaus mit den erfahrenen S1-Piloten mithalten kann und das Rennen auf dem neunten Platz beendete.
In der Startklasse 2 wurde der erste Lauf, wie auch bei dem vorherigen Rennwochenende in Oschersleben, durch viele Stürze geprägt. Direkt zu Beginn des Rennens verunfallten die ersten drei Fahrer Holger Salmen, Thomas Hiebl und Tobias Hiemer bei den Kickern im Gelände. Colin Beischroth, der sich in dem Moment auf dem vierten Platz befand, konnte gerade noch so davon kommen, in der rechten Spur an den Fahrern vorbeiziehen und das Rennen von nun an anführen. Auch Rasmus Priergaard, der nach einem guten Start durch einen Fehler einige Plätze verlor, und Mirco Jordan profitierten von dem Crash, fuhren an den verunfallten S2-Piloten vorbei und schafften es auf Platz zwei und drei.
Im letzten Lauf der S2 gab es glücklicherweise kaum Unfälle. Thomas Hiebl schaffte es nach einem super Start direkt auf den ersten Platzt und dominierte das komplette Rennen, gefolgt von Colin Beischroth, der seinen Platz ebenfalls bis zum Schluss verteidigte. Durch einen Fahrfehler bedingt verlor Rasmus Priergaard seinen dritten Platz und konnte sich dann erst nach Tobias Hiemer, Mirco Jordan und Maik Dobbert wieder einordnen. Zum Ende des Rennens schaffte er es noch Dobbert wieder zu überholen, fuhr allerdings nur auf dem fünften Platz durchs Ziel. Holger Salmen konnte verletzungsbeding durch den Crash im ersten Rennen nicht antreten.
Die Wetterbedingungen machten es den SuperMoto-Piloten am letzten Rennwochenende der Saison 2020 nicht einfach. Hier wurde gezeigt, wer sich auch im Gelände bei Regen und Schlamm durchsetzen kann.
Gratulation an Simon Vilhelmsen, der sich mit 167 Punkten in nur vier Rennen den Titel des neuen Deutsche SuperMoto Meisters 2020 holt! Deutscher Vizemeister ist Peter Banholzer mit 154 Punkten. Die Bronze-Medaille geht an Steffen Albrecht, der zwar Punktgleich mit Jan Deitenbach ist, allerdings mehr Tagessiege einfahren konnte und es somit noch aufs Treppchen geschafft hat.
Die Meisterschaft der Startklasse 2 gewinnt Colin Beischroth mit 152 Punkten. Auf dem zweiten Platz Tobias Hiemer mit 143 Punkten dicht gefolgt von Holger Salmen mit 140 Punkten auf dem dritten Platz.
Eine kurze aber sehr spannende SuperMoto Saison 2020 geht somit zu Ende. Mit voller Vorfreude blicken wir auf die nächste Saison im kommenden Jahr mit hoffentlich weniger Pandemie-bedingten Einschränkungen und vielen Zuschauern. Bis dahin wünschen wir allen Fahrern, Beteiligten und Fans eine schöne Winterpause und freuen uns auf ein aufregenden Saisonauftakt 2021 in Harsewinkel!
Weitere Informationen sowie die kompletten Meisterschaftsstände finden Sie unter: www.supermotoidm.de