Das dritte Rennwochenende der Internationalen Deutschen SuperMoto Meisterschaft fand vergangenes Wochenende erstmals auf der Free Kart 88-Strecke im französischen Mirecourt statt. Die Klassen S1, S2, S3 & Youngster, S4 Süd, S5, Ü40 und Junioren & Rookies traten dabei in spannenden Rennen auf der kurvenreichen Asphaltstrecke und dem besonders herausfordernden Offroad an.
Spannende Kämpfe um die besten Startplätze
In der Startklasse 2 schafften es die streckenerfahrenen, französischen Gaststarter Raphael Payet auf die Poleposition und Alexis Hoareau auf die zweite Startposition. Mit minimalem Abstand fuhr der belgische Gaststarter Nils Vandeberg eine sichere dritte Position ein. Frank Ensenauer vollendete die erste Startreihe auf dem Rang vier.
In der Meisterklasse des deutschen SuperMoto-Sports holte sich Marc-Reiner Schmidt, wie auch in den Rennen zuvor, die Poleposition. Hinter ihm auf Rang zwei behauptete sich Nico Joannidis, der damit seine SuperMoto Saison eröffnete. Auf Platz drei ging Tim Szalai an den Start und an Position vier Jan Deitenbach.
Überragender Raphael Payet in der S2
Der Franzose Raphael Payet dominierte den ersten Lauf der S2 mit seiner 250er Husqvarna von Anfang an und fuhr mit über 23 Sekunden Vorsprung zum Zweitplatzierten über die Ziellinie. Im Fahrerfeld hinter ihm wurde es allerdings spannend. Nils Vandeberg schaffte es in der ersten Rechtskurve vorerst auf den zweiten Platz, wurde dann aber in der dritten Runde von Gaststarter Alexis Hoareau im Offroad überholt. Dieser stürzte in der nächsten Runde im Gelände und musste von nun an das Fahrerfeld von hinten aufrollen. Er bewies sein Können und schaffte es bis zum Ende des Rennes auf den zwölften Platz vorzufahren. Nils Vandeberg konnte seinen gewonnenen zweiten Platz halten. Hinter ihm entwickelten sich starke Zweikämpfe zwischen Andre Ziegler und Frank Ensenauer. Ensenauer setzte immer wieder zum Überholversuch an und schaffte es dann, Ziegler kurz vor Ende des Laufes zu überholen.
Das zweite Rennen wurde durch viele Stürze überwiegend im Offroad geprägt. Schon in der ersten Runde ereignete sich ein schwerer Crash bei dem sechs Fahrer des hinteren Felds am Boden lagen. Auch im weiteren Verlauf kam es immer wieder zu kleineren Rutschern im gesamten Fahrerfeld. Den Sieg sicherte sich Raphael Payet wie schon im Rennen zuvor, hatte im Ziel sogar 28 Sekunden Vorsprung zu Alexis Hoareau. Andre Ziegler lernte aus dem Fehler im ersten Rennen, beendete auf Platz drei und ließ Frank Ensenauer dieses Mal nicht überholen.
Zweikampf in der S1 zwischen Joannidis und Schmidt
In der Startklasse 1 ereignete sich dieses Wochenende das mit Abstand spannendste Rennen der bisherigen Saison. Allen SuperMoto-Piloten fiel hierbei die Reifenwahl sehr schwer, da es eine halbe Stunde zuvor einen starken Regenschauer gab und die Asphaltstrecke in manchen Bereichen noch nass war. In der Startaufstellung wurden deswegen noch einige Reifen bis kurz vor Beginn des Rennens gewechselt, wie auch bei Champion Marc-Reiner Schmidt, der es gerade noch passend schaffte, seinen Hinterreifen von Regen auf Slick zu wechseln. Vorne blieb er allerdings auf Regenreifen, was einen Sturz in der dritten Kurve der ersten Runde provozierte. Von da an rollte er das Feld von hinten auf und machte besonders im Offroad einige Plätze gut. Aufgrund der falschen Reifenwahl stürzte er allerdings auch ein zweites Mal und verlor einige vorher eingeholte Plätze. Er kämpfte sich mit seiner TM trotzdem immer weiter nach vorne, zeigte starke Zweikämpfe und Überholmanöver, schaffte es in letzter Sekunde an Simon Vilhelmsen vorbei und sicherte sich so den dritten Podiumsplatz.
Auch Jan Deitenbach, der sich nach dem Crash von Marc-Reiner Schmidt auf der ersten Position befand, stürzte, wodurch sich Nico Joannidis die Führung holte. Dicht hinter ihm Peter Banholzer auf zwei und Tim Szalai auf drei. Szalai ging durch einen Fahrfehler in der letzten Runde auch zu Boden, verschenkte seinen Podiumsplatz und beendete das Rennen auf Rang fünf. Völlig unterwartet aber sehr verdient gewann Nico Joannidis, für den dieses Rennen sein erstes in der Saison 2021 war. Peter Banholzer holte sich die Silbermedaille.
Im zweiten Lauf der S1 schaffte Marc-Reiner Schmidt, dieses Mal mit der richtigen Reifenwahl, einen Holeshot und gewann das Rennen mit 23 Sekunden Vorsprung zu Nico Joannidis. Peter Banholzer übte auf Platz drei ordentlich Druck nach vorne aus, trotzdem bewies Joannidis seine Stärke auf der Husqvarna und ließ Banholzer nicht vorbei. Auch Tim Szalai zeigte seine Fertigkeiten auf seiner Hausstrecke in Mirecourt und machte einige Plätze gut. Er kämpfte in spannenden Fights mit Peter Mayerbüchler und Jan Deitenbach. Letztlich wurde Deitenbach Vierter, knapp vor Tim Szalai.
Die Meisterschaftsstände lassen noch alles offen, denn in vielen Klassen ist der Punktestand der führenden Fahrer identisch. Durch die abgesagte Rennveranstaltung in Harsewinkel finden die nächsten Läufe erst am 28. und 29. August in der Motorsportarena in Oschersleben statt.