Am letzten Mai-Wochenende startete die Saison der Int. Deutschen SuperMoto Meisterschaft in Schaafheim. Im vollen Starterfeld fanden sich neue, aber auch altbekannte Gesichter wieder. Markus Class hat die Gazza-Honda wieder abgestellt und auf seine altbewährte Husqvarna zurückgegriffen. Nico Joannidis wechselte im Winter auf Metzeler Reifen. Der amtierende Champion Simon Vilhelmsen sattelte im Winter von Yamaha zu KTM um und Jan Deitenbach musste kurz vorm Saisonstart einen gesundheitlichen Rückschlag einstecken.
Schon in der Qualifikation zeigte sich die Klasse des diesjährigen Starterfeldes. Obwohl die Kartbahn in Schaafheim lange nicht zum Rennkalender der IDSM zählte und der Offroad neu gestaltet war, konnten sich die Fahrer schnell auf die Strecke einstellen. Es ging eng gestaffelt in die letzten Minuten des Zeittrainings. Am Ende sicherte sich Peter Meyerbüchler auf Husqvarna die Bestzeit – _zeitgleich mit Markus Class. Die Poleposition ging aber an Meyerbüchler, da er später als Class die schnellere Runde fuhr. Die ersten sechs Piloten waren lediglich durch 0,7 Sekunden getrennt.
Lauf 1: Beim ersten Start kam es zu einem Massencrash in Kurve 1. Das Rennen wurde direkt abgebrochen und trotz erster Befürchtungen konnten alle Piloten beim Restart wieder ihre ursprünglichen Positionen einnehmen. Nach erfolgtem Restart kam es, wie die Qualifikation es schon angedeutet hatte. Markus Class und Peter Meyerbüchler begannen sich schnell vom Feld abzusetzen. Dahinter entzündeten Nico Joannidis, Jan Deitenbach, Peter Banholzer und Simon Vilhelmsen ein Feuerwerk. Sie schenkten sich über die gesamte Renndistanz absolut nichts. Banholzers Motorrad ging im Offroad kurz vorm zweiten Sprung kurz aus, er konnte aber sofort weiterfahren. Class setzte sich mittlerweile auch von Meyerbüchler ab - auch ein kleiner Ausrutscher konnte ihn nicht bremsen. Am Ende gewann er mit über 10 Sekunden Vorsprung Lauf 1 vor Meyerbüchler. Joannidis konnte dem Druck über 12 Runden standhalten und wurde am Ende Dritter. Bester Rookie wurde Nils Vandeberg auf Platz 10.
Lauf 2: Im zweiten Lauf der höchsten Klasse des deutschen Supermotosports waren die Voraussetzungen gleich, doch der Ausgang ein anderer. Markus Class setzte sich von Beginn an ab und enteilte dem restlichen Feld, bis am Ende 15 Sekunden Vorsprung zu Buche standen. Peter Meyerbüchler konnte sich erneut den zweiten Platz sichern. Jan Deitenbach hielt trotz der Rückenprobleme zunächst mit Nico Joannidis, Simon Vilhemsen und Peter Banholzer mit, stürzte dann aber und konnte am Ende lediglich Platz 9 mitnehmen.
Die Eddy Frech Show
Bei der Internationalen Deutschen SuperMoto Meisterschaft in Schaafheim traten auch die Piloten der S2 an. Vor dem Saisonstart gab es viele Fragezeichen: Wie wird es ohne die Fahrer, die in die S1 aufgestiegen sind? Wie stark sind die Rookies aus der letztjährigen S3? Wie läuft es für das 17-jährige Talent Eddy Frech beim ersten Rennen auf der 450er? Im Winter stieg Frech direkt von den Youngstern (250er) in die S2 Kategorie auf. Im zweiten Freien Training legte er direkt die Bestzeit hin und zeigte damit, was von ihm zu erwarten ist. Sein letztjähriger Konkurrent Jan Ulman folgte ihm in die S2. Für viele noch ein unbeschriebenes Blatt war der Tscheche Evžen Fila, der in allen Trainings unter den Top 3 zu finden war. Nach langer SuperMoto-Abstinenz stand auch der Lokalmatador Kevin Wüst wieder am Start und konnte sich direkt im Feld der S2 in den Top 10 einsortieren. In der Qualifikation wurde das Tempo insgesamt nochmal deutlich angezogen. Frech sicherte sich auf der für ihn neuen Strecke die Poleposition mit einer Zeit von 1:32,6 – dies hätte in der S1 für den 11. Startplatz gereicht. Neben ihm in Reihe 1 nahmen Fila, Ulman und Tim Lukas Schroeder die Plätze ein.
Lauf 1: Das Starterfeld der S2 war wie gewohnt eng und die ersten Runden verliefen ziemlich wild. Nach schlechtem Start vom Polesetter Eddy Frech konnten sich zunächst die beiden Tschechen Jan Ulman und Evžen Fila an der Spitze behaupten. Frech blieb aber in Schlagdistanz, wirkte in den ersten Runden noch sehr entspannt und baute Runde für Runde seinen Rhythmus aus. Bei etwa der Hälfte der Renndistanz ließ Frech dann sämtliche Zurückhaltung fallen, überholte die beiden bis dato Führenden, setzte sich am Ende mit über sieben Sekunden ab und gewann souverän inklusive schnellster Rennrunde. Fila wurde knapp vor Ulman Zweiter. Rückkehrer Wüst konnte sich den 4. Platz vor Schroeder sichern und viele Punkte für die Meisterschaft mitnehmen.
Lauf 2: Auch beim Start zum zweiten Lauf der S2 wurde mit harten Bandagen gekämpft. Eddy Frech kam von der Pole wieder nicht optimal weg und musste sich zunächst hinter seinen Widersachern aus Lauf 1 einreihen. Diesmal fuhr er deutlich länger hinter seinen tschechischen Rivalen her. Er konnte jedoch - wie auch in Lauf 1 - deutlich zulegen und fuhr im vorletzten Durchgang die schnellste Rennrunde, übernahm die Führung und gewann souverän vor Evžen Fila und Jan Ulman. Auch im zweiten Lauf konnte sich Kevin Wüst den 4. Platz sichern, diesmal gefolgt von Ludwig Eschelberger auf Position 5.