ADAC TCR Germany·1.5.2016

Buri gewinnt actiongeladenes zweites Rennen: Leuchter und Zimmermann auf dem Podium

Antti Buri (27, LMS Racing) hat das zweite Rennen der ADAC TCR Germany am Sachsenring gewonnen. Der Finne fuhr in einem ereignisreichen Lauf von Platz sechs nach vorne und verwies im Seat León Cup Racer die beiden VW Golf GTI TCR-Piloten Benjamin Leuchter (28, Duisburg, Racing One) und Tim Zimmermann (19, Langenargen, Liqui Moly Team Engstler) auf die Ränge zwei und drei. "Es war ein gutes Rennen, ich hatte einen guten Start", sagte Buri. Sein zweiter Platz vom ersten Rennen am Samstag war ihm am späten Abend aberkannt worden, weil sein Seat zu tief und mit Untergewicht ins Rennen gegangen war.

Lokalmatador Steve Kirsch (36, Team Honda ADAC) fuhr bei sonnigem Wetter und 13 Grad wie im ersten Rennen auf den vierten Platz. "Er kennt diese Strecke einfach in- und auswendig. Das hat man auch gemerkt", sagte Zimmermann über den Chemnitzer: "Ich musste echt richtig blocken, auch in den letzten Runden." Hinter Kirsch kam Harald Proczyk (40, HP Racing) im Seat ins Ziel. Der Sieger vom ersten Rennen am Samstag bleibt damit Führender der Gesamtwertung vor Josh Files (25, Großbritannien, Target Competition), der Sechster wurde. Der Seat-Pilot wurde vor dem Rennen um drei Plätze strafversetzt und ging von Position zwölf ins Rennen, weil er im ersten Lauf am Samstag eine Kollision mit seinem Teamkollegen Jürgen Schmarl (42, Österreich) verursacht hatte. Proczyks Vorsprung im Klassement beträgt nach den Rennen am Sachsenring sieben Punkte.

Pole-Setter Münnich auf Rang 16

Gastfahrer René Münnich (38, Löbau, all-inkl.com) im Honda Civic TCR ging zwar von der Pole Position ins Rennen, kam mit fast 28 Sekunden Rückstand auf Buri letztendlich jedoch auf Platz 16 ins Ziel. Bester Junior wurde Tom Lautenschlager (17, Grafenau, Liqui Moly Team Engstler), der seinen VW Golf als zwölfter Fahrer ins Ziel brachte.

Der rasante Lauf am Sonntagmorgen wurde durch eine lange Safety-Car-Phase unterbrochen. Golf-Pilot Kai Jordan (47, Wolfsburg, JBR Motorsport), der als Dritter nicht gut startete, traf im Lauf des Rennens den Seat von Pascal Eberle (25, Schweiz, Steibel Motorsport). Zahlreiche Streckenposten reinigten daraufhin minutenlang die Strecke.

Bob-Pilot Nico Walther überreicht Trophäen bei der Siegerehrung

Buri, Leuchter und Zimmermann bekamen ihre Medaillen von einem prominenten Motorsport-Fan überreicht: Nico Walther, geboren in Freital und einer der besten deutschen Bob-Piloten - unter anderem Sieger der kombinierten Weltcup-Wertung im Zweier und Vierer 2016 sowie Vize-Weltmeister im Viererbob 2015 - ehrte die Fahrer am Sonntag. "Als Bobsportler hat man auch ein bisschen die Schnelligkeit und das Adrenalin im Blut. Da ist es natürlich schön, mal über den Beckenrand hinauszuschauen", so Walther: "Vielleicht sieht man den einen oder anderen in ein paar Jahren in der DTM oder in der Formel 1 wieder."

Nächster Halt der ADAC TCR Germany ist vom 17. bis zum 19. Juni in der Motorsport Arena Oschersleben.

Weitere Stimmen zur ADAC TCR Germany:

Antti Buri (Sieger, LMS Racing): "Gestern ist Vergangenheit und ich richte meinen Fokus auf das, was kommt. Wir haben das Auto über Nacht umgebaut, aber es hat sich nur um Kleinigkeiten gehandelt."

Benjamin Leuchter (Zweiter, Racing One): "Heute lief es sensationell. Wir hatten das ganze Wochenende Schwierigkeiten, haben echt gehadert. Wir haben bezüglich des Set-Up anscheinend in die falsche Richtung gedacht. Aber ein starkes Team zeichnet aus, dass man stärker zurückkommt. Genau das ist heute passiert und wir sind einfach nur happy. Das Team hat über Nacht einen genialen Job gemacht, Kompliment. Ich bin echt stolz, dass wir so ein geiles Team sind und es gepackt haben, jetzt das Auto in die richtige Richtung zu bauen."

Tim Zimmermann (Dritter, Liqui Moly Team Engstler): "Ich habe einen guten Start erwischt, hatte auch harte Zweikämpfe, besonders mit Lokalmatador Steve Kirsch. Aber wir haben ein gutes Set-Up, die Jungs haben alle gut gearbeitet. Ich bin zufrieden mit dem Resultat. Durch die null Punkte in den Rennen von Oschersleben müssen wir jetzt noch einiges aufholen, damit wir wieder den Anschluss finden, um um die Meisterschaft mitfahren zu können. Aber ich bin optimistisch, dass wir das hinbekommen."

Tom Lautenschlager (Bester Junior, Liqui Moli Team Engstler): "Das Wochenende war gut, wir haben uns sehr gesteigert. Ich bin hier auf dem Sachsenring noch nie gefahren, hatte also null Erfahrung. Ich habe große Schritte nach vorn gemacht, die Rennen haben sehr viel Spaß gemacht. Ich hatte auch harte Fights. Es ist alles so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben. Die Saison kann so weitergehen."

Nico Walther (Vize-Weltmeister im Bob): "Ich war schon häufiger beim GT Masters, bin immer wieder froh, wenn ich herkommen kann. Motorsport fasziniert mich schon immer. Wir haben das TCR-Rennen von der Tribüne verfolgt, das ist interessant, sind ja die Autos, die man von der Straße kennt, ein Golf, ein Seat León oder ein Honda - nur mit ein paar mehr PS. Ich war überrascht, wie jung die Fahrer waren, es ist ja eine Nachwuchsserie. Das GT-Masters-Rennen gucken wir uns natürlich auch noch an und sind gespannt, wer gewinnt."