Dominik Fugel, der Führende der Junior-Wertung, setzte sich bei schwierigen Bedingungen mit profillosen Slick-Reifen auf zunächst abtrocknender Strecke und einem Regenschauer in der Schlussphase durch und holte seinen ersten Sieg in der neuen Tourenwagenserie des ADAC: "Jetzt am Ende der Sieg und das in meiner ersten Saison, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", jubelte Fugel. "Der Grat, mit Slicks im Regen auf der Strecke zu bleiben, ist sehr gering. Geil, dass das jetzt so geklappt hat." Fugel fuhr von Startplatz zehn auf zwei und profitierte am Ende von einer Zeitstrafe gegen Markenkollege Josh Files (25, Target Competition). Der Brite dominierte das Rennen von der Pole Position und fuhr zu einem souveränen Sieg, wurde aber nachträglich aufgrund eines Vergehens in der Startaufstellung mit einer 30-Sekunden-Zeitstrafe belegt und als Neunter gewertet.
Seat-Pilot Mike Halder (20, Messkirch, Liqui Moly Team Engstler) wurde als Zweiter gewertet. Halder profitierte dabei von einer Strafe gegen den zunächst drittplatzierten Jürgen Schmarl (42, Österreich, Target Competition), der aufgrund desselben Vergehens wie Files bestraft wurde und am Ende als Elfter gewertet wurde. Die beiden Honda von Schmarl und Files standen beim Zeigen der Drei-Minuten-Tafel vor dem Start noch nicht wie vom Reglement vorgeschrieben mit allen vier Rädern auf dem Boden.
"Ich war schon im Fahrerlager, als die schöne Mitteilung kam, dass ich auf Platz zwei gewertet werde", sagte Halder. "In den letzten drei, vier Runden war es durch den einsetzenden Regen ein Eiertanz, wir haben alle hart gekämpft." Als Dritter komplettierte Steve Kirsch (36, Chemnitz, Team Honda ADAC) im Honda Civic TCR das Podium und stellte eine gute Teamleistung des Teams ADAC Sachsen e.V. sicher. Kirsch: "Fürs Team ist das natürlich perfekt. Dass wir jetzt noch auf den dritten Platz gekommen sind und gewonnen haben, ist natürlich ein bisschen eine Zugabe für die harte Arbeit. Mich freut es für Dominik, dass er in seinem ersten Jahr schon gewonnen hat."
Wechselnde Witterung sorgt für zahlreiche Positionswechsel
Vierter wurde der Niederländer Bas Schouten (21, Niederlande, ST Motorsport), der im Seat Leon vom letzten Platz gestartet war. Harald Proczyk (40, Österreich, HP Racing), Führender der Gesamtwertung, wurde ebenfalls im Seat Fünfter. Vor dem sechsten Wertungslauf der Saison führt der Österreicher mit zehn Punkten Vorsprung auf Files (60 Punkte) das Klassement an.
Fugel schielt auf den Doppelsieg
Im zweiten Lauf am Sonntag (11.45 Uhr, live bei SPORT1+ und im Livestream unter www.adac.de/tcr-germany und www.sport1.de) steht Dominik Fugel auf der Pole Position und hat gute Chancen, seinen Auftritt in der Motorsport Arena zu krönen. Neben Fugel startet Antti Buri (27, Finnland, LMS Racing) im Seat Leon aus der ersten Reihe. Im zweiten Rennen starten die zehn schnellsten Fahrer des Qualifyings in umgekehrter Reihenfolge, Josh Files demnach als Zehnter.
Weitere Stimmen zur ADAC TCR Germany:
Dominik Fugel (Sieger, Team Honda ADAC): "Der Start war schon mega. Tom Lautenschlager ist vor mir stehen geblieben. Da musste ich über die Wiese, aber ich bin trotzdem super weggekommen. Nach der ersten Ecke war ich schon an Steve Kirsch vorbei, er hat aber gut mitgespielt und mich vorbeigelassen. Ich dachte eigentlich, dass Harald Proczyk von hinten kommt. Aber der hat mir in diesem Fall auch geholfen, indem er die anderen ein bisschen hinten gehalten hat. Von außen sah es vielleicht so aus, als könnte ich ruhig in der Mitte fahren, aber man ist trotzdem die ganze Zeit unter Anspannung und muss gucken, was die anderen machen."
Mike Halder (Zweiter, Liqui Moly Team Engstler): "Das Qualifying ist für mich nicht ganz so gut gelaufen, da musste ich mich mit Platz 13 zufriedengeben. Der Start war sehr gut. Mich hat es dann fast in der zweiten Kurve gedreht, dann habe ich einen Schlag aufs Heck bekommen. Ich konnte die Situation aber retten, und dann ging es nach vorne."
Steve Kirsch (Dritter, Team Honda ADAC): "Das ist ein gutes Teamergebnis, da werden wir morgen dran anknüpfen. Von der Disqualifikation haben wir auch erst spät erfahren. Wir waren bereits im Parc ferme. Dann haben die Jungs gesagt, Dominik hat gewonnen und ich bin Dritter. Aber es gibt trotzdem noch viel zu tun. Heute haben wir ein bisschen Glück gehabt, aber das gehört auch dazu im Motorsport. Ich denke, für die Zuschauer war es mit den Positionskämpfen ein sehr interessantes Rennen."