Sympathisch, von allen geschätzt, verdammt schnell: Mike Halder (21, Meßkirch, Wolf-Power Racing) erfreut sich im Fahrerfeld der ADAC TCR Germany nicht nur großer Beliebtheit, der ADAC Stiftung Sport-Förderpilot ist derzeit auch ohne Frage so etwas wie der "Mann der Stunde" in der Tourenwagenserie des ADAC. Der 21-Jährige hat sich in seinem Seat Leon mit konstant starken Ergebnissen und fehlerfreien Rennen in den vergangenen Wochen bis auf Rang zwei der Fahrerwertung vorgearbeitet - und bei noch vier verbleibenden Rennen auf dem Sachsenring (15. bis 17. September) und Hockenheim (22. bis 24. September) hat der Meßkirchner noch alle Chancen auf den Titel.
"Gerade die letzten drei Rennen - auf dem Red Bull Ring, in Zandvoort und auf dem Nürburgring - liefen perfekt. So kann es weitergehen", sagt Halder, der in diesem Jahr zwar schon dreimal auf dem Podium stand, aber noch ohne Sieg ist: "Das ist natürlich eine große Motivation. Wir sind in der Meisterschaft jetzt vorne mit dabei. Wir wollen das Beste draus machen in den letzten beiden Rennen und so viele Punkte wie möglich mitnehmen."
An seinem Seat Leon TCR kennt Halder jedes noch so kleine Detail - der ADAC Stiftung Sport-Förderpilot beschäftigt sich ebenso intensiv mit der technischen Vorbereitung auf die Rennen wie mit der fahrerischen. Dem Zufall überlässt Halder nichts. "Als ich von den letzten Rennen nach Hause kam, habe ich erstmal das ganze Auto auseinandergebaut, es sozusagen einmal auf den Kopf gestellt und kontrolliert, ob alles in Ordnung ist." Was für sein Auto gilt, zieht der Schwabe aber auch in der Zeit außerhalb der Rennstrecke durch. Egal ob beim Hindernisparcours durch Dreck und Schlamm oder beim Training im Kraftraum: Der Meßkirchner gibt sich nicht mit halben Sachen zufrieden, sondern strebt immer nach dem Maximum.
Das gilt natürlich auch für die Meisterschaft der ADAC TCR Germany. Hier hat der Seat-Pilot 77 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter und Titelverteidiger Josh Files (26, Großbritannien, Target Competition) - doch abgeschrieben hat Halder den Titel noch längst nicht. "Ärgern können wir Josh Files sicher noch auf jeden Fall. Wenn er einen Ausfall hat, würde es sicher nochmals richtig eng", sagt Halder, der beim kommenden Rennwochenende auf dem Sachsenring auf die nächsten guten Ergebnisse hofft: "Neben Zandvoort ist der Sachsenring eine meiner Lieblingsstrecken. Dadurch, dass man dort vorher nicht viel trainieren kann, rechne ich mir relativ gute Chancen aus."
Trotz der zuletzt starken Resultate weiß Halder, dass ihm in der Tourenwagenserie nichts geschenkt wird. Im Gegenteil: Die Punkte sind das Resultat harter und konzentrierter Arbeit. Und dass Halder schnell ist, das hat auch die Konkurrenz längst bemerkt. "Mike ist viel zu schnell, ein Wahnsinnstyp", meint etwa Josh Files. Und auch Martin Kohlhaas, der Chef des Teams Racing One, fand zuletzt lobende Worte für Halder. "Wie fehlerfrei und schnell Mike unterwegs ist, das ist schon bewundernswert und außergewöhnlich", meint Kohlhaas.
Halder blendet den Trubel um seine Person aus, er konzentriert sich lieber auf seine Leistung auf der Strecke und hat bereits die Pläne fürs nächste Jahr vorangetrieben. "Wie es 2018 läuft, weiß ich noch nicht. Die Pläne, auch im nächsten Jahr ADAC TCR Germany zu fahren, gibt es", sagt Halder: "Stand heute peile ich nächstes Jahr wieder die TCR an."