Als das Warten auf den ersten Sieg in der ADAC TCR Germany ein Ende hatte, waren alle im Team Engstler einfach nur glücklich. "Das war wirklich super. Für mich gibt es eigentlich nur gewinnen, von daher haben sich meine Erwartungen voll erfüllt", sagte der Schweizer Florian Thoma (21), der beim Saisonauftakt in Oschersleben ein neues Kapitel ADAC TCR Germany-Geschichte geschrieben und Volkswagen den ersten Sieg in der Serie beschert hatte. "Ich wollte von Anfang an gewinnen, bin mit dem Ziel an den Start gegangen. Für viele war nicht damit zu rechnen, für mich schon. Das war immer mein Ziel", meinte der Kartaufsteiger knapp zwei Wochen nach dem größten Erfolg seiner bisherigen Karriere selbstbewusst: "Ich denke auch heute noch viel an den Sieg, das war schön!"
Zufrieden war auch Teamchef Franz Engstler, dessen Team in diesem Jahr mit sechs VW Golf GTI TCR an den Start geht. Neben Thoma sind auch Engstlers Sohn Luca (17), die dänischen Brüder Kristian (41) und Roland Poulsen (31), Jason Wolfe (22, USA) und Stefan Goede (31, München) dabei. "Es hätte nicht besser laufen können. Das war ein perfekter Auftakt in die Saison", sagte er und lobte Florian Thoma: "Das war sein erstes Rennen in der TCR-Klasse, da kann man nur sagen: Großes Kompliment. Florian hat einen super Job gemacht, dem Druck mit Tim Zimmermann und Josh Files im Nacken standgehalten und keine Fehler gemacht." Auch Teammanager Andreas Klinge pflichtete bei: "Florian hat das in einer absolut souveränen Art hingesetzt. Seine Leistung gibt uns Auftrieb, zu sagen, 'wenn wir es schaffen, im Qualifying ein Auto weiter vorne zu positionieren, dann ist der Fahrer auch in der Lage, das umzusetzen'."
Nicht nur Thoma stand als Sieger des zweiten Rennens auf dem Podium, auch ADAC Formel 4-Aufsteiger Luca Engstler durfte in der HONDA Rookie Challenge sogar zweimal jubeln. "Zweimal bester Rookie- mit dem Auftaktwochenende bin ich auf jeden Fall sehr zufrieden. So, wie das Wochenende angefangen hat, war das eigentlich nicht zu erwarten. Jetzt doch zweimal der Sieg - das ist unbeschreiblich. Meine größte ‚Baustelle' ist das Qualifying. Wenn man dort ganz vorne dabei ist, kann man auch ganz vorne mitmischen. Jetzt heißt es einfach zu trainieren, um alles in einer Runde auf den Punkt zu bringen."
"Luca hat den Wechsel gut überstanden und viel Erfahrung aus der ADAC Formel 4 mitgebracht", sagte Vater und Teamchef Franz Engstler, der selbst seit Jahrzehnten mit Erfolg im Motorsport aktiv ist: "Und im Tourenwagen kann ich ihm sicher noch ein bisschen mehr beibringen als im Formelwagen."
An die guten Leistungen von Oschersleben will das Team aus Wiggensbach im Allgäu auch auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg anknüpfen. Dort stehen in vier Wochen vom 9. bis 11. Juni die Saisonrennen drei und vier auf dem Programm. Für das Österreich-Gastspiel liegt der Fokus auf dem Qualifying, sagt Teammanager Klinge: "Der Erfolg von Florian Thoma ist natürlich auf der einen Seite dem grundsätzlichen Prinzip des Reversed-Grid zu verdanken, wenn er nicht auf Pole gestanden hätte, wäre das schwierig gewesen. Es beweist die grundsätzliche Meinung und Überzeugung, wie wichtig das Ergebnis im Qualifying ist. Wir werden weiter testen, um an den Qualifying-Performances zu arbeiten."
In den nächsten Wochen stehen für Engstler & Co. weitere Tests auf dem Programm - "damit der Sieg von Oschersleben nicht der letzte bleibt", wie alle Beteiligten betonen.