ADAC TCR Germany·16.2.2017

Zimmermann will 2017 ein 'Ausrufezeichen setzen': In seiner zweiten Saison in der ADAC TCR Germany startet der 20-Jährige für Target Competition

Neues Team, neues Auto, neue Perspektiven: Nach einem Jahr mit Höhen und Tiefen blickt Tim Zimmermann (20, Langenargen) entschlossen nach vorn. Die Premierensaison der ADAC TCR Germany schloss er zwar als Achter der Gesamtwertung ab und fuhr dreimal aufs Siegerpodest, bei dem ehemaligen ADAC Formel 4-Piloten lief aber längst noch nicht alles rund. Das soll sich in der Saison 2017 ändern. In knapp zehn Wochen startet die zweite Saison der Tourenwagenserie des ADAC vom 28. bis 30. April in der Motorsport Arena Oschersleben.

Zimmermann fährt nun im Audi RS3 LMS des italienischen Rennstalls Target Competition und hat sich in seinem neuen Umfeld schnell eingefunden. Mit den ersten Tests Ende Januar auf dem Adria Raceway in Italien und im Februar in Barcelona ist er sehr zufrieden. Und auch wenn Zimmermann alles für eine Karriere als professioneller Rennfahrer gibt, so fährt er doch zweigleisig. Bereits im Oktober 2016 hat der gelernte Kaufmann der Marketingkommunikation ein viersemestriges Marketing-Fernstudium begonnen.

Nicht nur, "weil neben den Rennwochenenden noch genügend Zeit bleibt", sondern auch mit dem Hintergedanken, das im Studium Erlernte auch für das persönliche Sponsoring umzusetzen. "Alles, was ich im Abendstudium von dienstags bis donnerstags lerne, kann ich dann bei meinen Sponsoren anwenden", sagt der TCR-Pilot, der aber klarstellt: "Der Fokus liegt eindeutig auf dem Rennsport."

Auf der Rennstrecke fühlt sich Zimmermann einfach am wohlsten, daran hat auch sein neues Team einen entscheidenden Anteil. "Target ist ein familiäres Team, die ganze Familie ist immer dabei - von Seniorchef Walter Gummerer, der schaut, dass alles läuft, was die Jungs so machen, bis zu seiner Frau, die sich ums Catering kümmert. Es ist wirklich ein eingespieltes Team, bei dem jeder weiß, was er macht. Und mit dem ehemaligen Audi-DTM-Ingenieur Albert Deuring hat man zudem ein Ass im Ärmel, einen absoluten Fachmann", sagt Zimmermann, der sich bei den Tests aktiv einbringt: "Der Ingenieur entscheidet, was getestet wird und als Fahrer gibt man sein Feedback zu den unterschiedlichen Setups. Dadurch entwickelt man das Auto quasi gemeinsam, so dass bis zu Saisonbeginn klar ist, wie das Auto funktioniert."

Zimmermann schätzt die Leidenschaft und Akribie, mit der bei Target Motorsport betrieben wird, vor allem aber "den wahnsinnigen Siegeswillen". "Ich fühle mich in guten Händen, bin fast jeden zweiten Tag mit dem Team in Kontakt und werte Daten aus. Was das Setup betrifft bin ich ein aussagekräftiger Fahrer, und das könnte am Ende des Tages das ganze Team nach vorne bringen." Für Zimmermann ist die Verbindung von Team und Fahrer der ausschlaggebende Faktor: "Nicht das Auto ist schuld, wenn es nicht so gut läuft, sondern es ist der Fahrer und das Team. Wenn diese Verbindung stimmt, dann stimmt auch die Rundenzeit, dann stimmt auch der Erfolg. Nur so funktioniert es."

Jetzt aber steht erst einmal die Saison 2017 bevor, und für die hat sich Tim Zimmermann die Meisterschaft als Ziel gesetzt. "Wenn ich nicht ein so hohes Ziel und den Ehrgeiz habe, Meister zu werden, würde ich in der Serie nicht antreten. Mit dem Auto und dem Paket, das ich momentan habe, ist das definitiv möglich. Ich möchte mich in der deutschen Serie richtig beweisen und in der ADAC TCR Germany ein Ausrufezeichen setzen", sagt Zimmermann, der weiß, dass das nicht einfach wird: "Die Anzahl der guten Fahrer wird in etwa gleich bleiben. Es sind halt die sechs, sieben Fahrer, die vorne immer dabei sind. Und ich muss schauen, dass ich einer von ihnen bin. Daher werden wir uns definitiv auf das Thema Qualifying konzentrieren. Wenn wir da vorne stehen, haben wir schon einiges erreicht."