ADAC TCR Germany·23.9.2017

Zweite Saison, zweiter Titel: Files erneut Meister: Lob und Anerkennung von der Konkurrenz

Josh Files war gerade über die Ziellinie gefahren, da hatte sein Team schon das passende Geschenk für den alten und neuen Champion der ADAC TCR Germany parat. Noch in der Boxengasse gab es für den Briten eine weiße Sonnenbrille mit dem Aufdruck "Feile", und der 26-Jährige schob sie lachend durchs offene Visier seines Helmes und setzte sich die Brille auf die Nase. Josh Files wäre eben nicht Josh Files, wenn er den Spaß seines Target Competition Teams nicht mitgemacht hätte. Diese lockere Art ist typisch für den Titelverteidiger, und sie spiegelt sich nicht nur abseits der Strecke, sondern eben auch auf dem Asphalt wider.

Da kann Files ernst und entschlossen sein, wenn es drauf ankommt, und Momente später locker und gelöst. "Ich liebe Racing, ich liebe es, Rennen zu gewinnen und genieße jeden Augenblick", sagt der Brite, der seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigt hat und im zweiten Jahr der ADAC TCR Germany auch zum zweiten Mal Meister geworden ist.

Den Grundstein für den Erfolg legte Files im Honda Civic TCR bereits zu Saisonbeginn. In Oschersleben gab es zum Auftakt einen Sieg und einen dritten Rang, kurz darauf kamen zwei weitere Erfolge auf dem Red Bull Ring dazu. Die Führung in der Meisterschaft gab Josh Files zu keinem Zeitpunkt mehr ab. Und als in Hockenheim die Titelverteidigung perfekt war, strahlte der Brite über das ganze Gesicht. "Doppel-Champion zu sein, ist ein sensationelles Gefühl. Die Bindung zum Team ist noch enger als im vergangenen Jahr, die Gegner waren noch stärker und alles noch intensiver", sagt der Mann aus Norwich.

Der 26-Jährige genießt bei der Konkurrenz nicht nur aufgrund seiner Performance auf der Rennstrecke hohe Anerkennung, Files' lockere Art kommt auch sonst gut an. "Wenn einer so konstant punktet und gewinnt, dann hat das nichts mit Glück zu tun", sagt etwa Hari Proczyk (41, Österreich, HP Racing): "Im Gegenteil, dann ist das am Ende des Tages auch verdient."

In diesem Jahr war vieles anders als im vergangenen. 2016 kannten nur die allerwenigsten den späteren Champion, das war 2017 ganz anders. Dort stand Josh Files bei allen ganz oben auf der Liste der Titelanwärter. Und Files ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen - im Gegenteil: Er fuhr ähnlich konstant wie im vergangenen Jahr, und er bildete eine starke Einheit mit den Target-Teamchefs Andreas und Markus Gummerer und Technikchef Albert Deuring.

Files hat nicht nur die meisten Siege (fünf in 13 Rennen) auf dem Konto, er ging auch nur ein einziges Mal komplett leer aus, als auf dem Nürburgring ausschied. Der Brite sieht und nutzt Chancen zum Überholen wie kaum ein anderer Pilot in der Tourenwagenserie, und vor allem seine Starts sind unerreicht. "Mir geht es immer ums Gewinnen und um Siege", sagt Files: "Mit zweiten Plätzen will ich mich gar nicht beschäftigen."

Damit passt Josh Files ideal in die Philosophie seines Rennstalls, die Albert Deuring auf den Punkt bringt: "Das ist der Grund, wieso ich diesen Job mache. Für diese Pokale und die Siege", sagt der ehemalige DTM-Techniker: "Für mich ist wichtig, einen guten Fahrer zu haben, der auch um den Titel kämpfen kann. Es geht nur um den Sieg, die Pole Position und die Meisterschaft - etwas Anderes zählt nicht." Das haben Josh Files und Target 2017 erneut unter Beweis gestellt.