ADAC TCR Germany·15.4.2018

Fahrerlagerstorys aus Oschersleben: Siege für Proczyk im Opel und Halder im Honda - Wankmüller zweimal bester Rookie

Harald Proczyk (42, Österreich, HP Racing International) und Vizemeister Mike Halder (22, Meßkirch, Team Honda ADAC Sachsen) feierten zum Auftakt Siege. Während Opel-Pilot Proczyk bereits seinen vierten Triumph in der ADAC TCR Germany holte, war es für Mike Halder eine Premiere: Der Honda-Fahrer siegte zum Abschluss dank eines sehenswerten Überholmanövers in der Schlussrunde und sicherte sich somit seinen ersten Erfolg überhaupt in der ADAC TCR Germany. In der Honda Rookie Challenge überzeugte Luke Wankmüller (16, Straubenhardt, HP Racing International). Er war in beiden Rennen bester Rookie. Die Marken Peugeot und Renault gaben am Wochenende zudem ihr Debüt in der ADAC TCR Germany.

Für die Tourenwagenserie des ADAC geht es in zwei Wochen weiter, dann macht die ADAC TCR Germany erstmals in Most/Tschechien Station. SPORT1 zeigt die Läufe im TV. Online sind alle Rennen im kostenlosen Livestream unter sport1.de, adac.de/motorsport und youtube.com/adac zu sehen.

Alle guten Dinge sind zehn: Neunmal erlebte Mike Halder bereits die obligatorische Sektdusche auf dem Siegerpodium, nun feierte der ADAC Stiftung Sport-Förderpilot eine besondere Premiere: Erstmals jubelte der 22-Jährige von ganz oben, der Honda-Pilot gönnte sich nach seinem Premierensieg am Sonntag einen Schluck aus der Champagner-Flasche. "Das fühlt sich super an", sagte Halder freudestrahlend. Doch viel Zeit zum Feiern bleibt nicht: Bereits in zwei Wochen geht es in Most/Tschechien weiter. Halder: "Das Ziel bleibt die Meisterschaft, dafür müssen wir konstant punkten." Zu den ersten Gratulanten zählte natürlich Mikes Schwester Michelle, die an diesem Wochenende ihre ersten Rennen in der ADAC TCR Germany absolvierte.

Fußball trifft Motorsport: Knapp 80 Kilometer sind es von Oschersleben nach Wolfsburg - klar, dass sich die Fußballfans Kai Jordan und Luca Engstler einen Besuch in der Autostadt nicht nehmen ließen. Die beiden Piloten des Liqui Moly Team Engstler schauten am Freitagabend beim Bundesligaspiel des VfL Wolfsburg gegen den FC Augsburg vorbei, fieberten für den VfL mit und durften die Fußballstars in der Mixed Zone hautnah erleben. Das Spiel ging zwar 0:0 aus, doch für den Wolfsburger Kai Jordan war es dennoch ein "besonderes und spannendes Erlebnis." Eingeladen hatte U21-Europameister Maxi Arnold - und der VfL-Profi revanchierte sich mit einem Besuch in der Motorsport Arena am Sonntag und tauchte ein in die ADAC TCR Germany.

Fanaufmarsch: Mehr als 25.000 Zuschauer verfolgten am Wochenende die Rennen des ADAC GT Masters, der ADAC TCR Germany, der ADAC Formel 4, des Porsche Carrera Cup und des Renault Clio Cup. Und ihr Kommen hat sich definitiv gelohnt: Die Piloten boten bei Sonnenschein beste Motorsport-Unterhaltung.

Erfolgreiches Debüt: Für Teamchef Harald Proczyk war es schlicht "sensationell und herausragend", und tatsächlich lieferte Luke Wankmüller ein höchst erfolgreiches Debüt in der ADAC TCR Germany ab. In beiden Rennen war der 16-Jährige im Opel Astra TCR bester Rookie - und landete jeweils sogar in den Top Ten. Routinier Proczyk lobte den jungen Wankmüller überschwänglich, und auch der Rookie war zufrieden. "Das war ein super Start, ich hätte das gar nicht für möglich gehalten", sagt er. Der Lohn für die starke Vorstellung: Die Führung in der Honda Rookie Challenge und Rang vier in der Gesamtwertung.

Aufholjagd: Das Wochenende hätte für Benjamin Leuchter wahrlich besser beginnen können. Der 30-Jährige, der für das Team Max Kruse Racing startet, wurde nach dem Qualifying disqualifiziert. Der VW Golf GTI TCR brachte nicht das Minimalgewicht auf die Waage, Leuchter musste also in beiden Rennen vom letzten Platz aus starten. Doch für den Duisburger längst kein Grund, aufzugeben. Mit beherzten Leistungen fuhr Leuchter zweimal in die Top Ten und sicherte sich mit Rang neun im ersten und Platz sieben im zweiten Lauf wichtige Punkte für die Meisterschaft.

Ey Mann, wo is' mein Auto?: Hollywood-Star Ashton Kutcher stellte sich diese Frage im gleichnamigen Film - für Kai Jordan wurde sie jüngst Realität. Die Antwort: Vermutlich in einem demolierten Container im Hafen von Karachi, Pakistan. Denn auf dem Weg von der TCR Middle East zurück nach Europa kollidierte der Frachter, der Jordans VW transportierte, mit einem weiteren Containerschiff. Bis zur Klärung des Unfallhergangs dürfen die Container - und damit auch der Golf GTI TCR - den Hafen nicht verlassen. Doch für Jordan und das Team Engstler kein Problem: Mit einem Ersatzwagen griff der Wolfsburger beim Saisonauftakt in der Magdeburger Börde an und fuhr im ersten Rennen auf Rang zehn. "Ich hätte gerne gewusst, was im zweiten Rennen möglich gewesen wäre", sagte Jordan. Erfahren wird er es nicht, denn der Routinier schied nach einem Kontakt mehrerer Wagen zu Rennbeginn aus. In Most wird der 48-Jährige erneut auf den "Leihwagen" zurückgreifen - sein eigener Bolide soll aber rechtzeitig bis zu den Rennen auf dem Red Bull Ring in Österreich im Juni wieder einsatzbereit sein.

Neue Marken: Die französischen Marken Peugeot und Renault feierten an diesem Wochenende ihr Debüt in der ADAC TCR Germany. Lukas Niedertscheider (23, Österreich, Niedertscheider Motorsport) fuhr im neuen Peugeot 308 TCR zweimal in die Punkte. Alex Morgan (30, Großbritannien, Wolf-Power Racing) steuerte den Renault Mégane TCR im zweiten Lauf auf Platz 19 und holte damit ebenfalls die ersten Zähler. Insgesamt sind in diesem Jahr nun sieben Marken dabei: Neben Peugeot und Renault schicken auch Audi, Cupra, Opel, Honda und VW ihre 350 PS starken Tourenwagen ins Rennen.