Kai Jordan (48, Wolfsburg) startet mit dem Team Engstler Motorsport vom 13. bis 15. April in der Motorsport Arena Oschersleben in seine dritte Saison der ADAC TCR Germany. Das erste Rennwochenende hätte sich der Routinier aus Wolfsburg vermutlich allerdings etwas anders vorgestellt. Wie seine fünf Teamkollegen - Rookie-Meister Luca Engstler (18, Wiggensbach), Florian Thoma (22, Schweiz), Niko Kankkunen (19, Finnland) sowie die Newcomer Justin Häußermann (17, Forchtenberg) und Theo Coicaud (17, Frankreich) - wird Jordan die ersten drei Saisonrennen in einem VW Golf GTI TCR bestreiten. Allerdings nicht in seinem eigenen, Jordan muss auf einen "Leihwagen" zurückgreifen.
Nachdem Jordan auch bei seinem Start zuletzt in der TCR Middle East vom Team Engstler Motorsport betreut wurde, sollte es für seinen VW Golf samt Equipment im Container per Seefracht zurück nach Europa gehen. Dann aber kollidierte der Frachter im Hafen von Karachi, Pakistan, mit einem weiteren Containerschiff, insgesamt 21 Container gingen dabei über Bord. Nachdem zunächst Entwarnung gegeben wurde, dass der Container der Engstlers nicht auf dem Meeresboden gelandet war, folgte die nächste Hiobsbotschaft: der bei der Kollision schwer beschädigte Frachter durfte den Hafen bis zur Klärung des Unfallhergangs nicht verlassen, die Reise nach Europa verschob sich um eine weitere Woche.
"Die Geschichte rund um Jordans Rennauto klingt fast schon wie ein Krimi", sagt Kurt Treml, Sport Direktor des LIQUI MOLY Team Engstler, "als ob der Unfall und die damit verbundene zeitliche Verzögerung nicht schon gereicht hätten." Es dauerte eine zweite Woche, bis es für das Schiff zurück nach Middle East, genauer gesagt nach Dubai, ging. "Hier wurden die Container inzwischen umgeladen und kommen dann mit dem nächsten planmäßigen Containerschiff nach Europa. Wann das genau sein wird, steht derzeit allerdings noch nicht fest ", sagt Treml.
Auf jeden Fall zu spät für Kai Jordan, doch der konnte sich auf sein Team von Engstler Motorsport verlassen. "Für das Auftaktrennen der ADAC TCR Germany wäre Kai Jordans VW Golf keinesfalls rechtzeitig in Europa gewesen", erzählt Treml. "Wir haben uns daher um eine Alternative bemüht und Unterstützung bei KUG Motorsport gefunden, die uns ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung stellen." Der KUG-VW ist inzwischen bei Engstler Motorsport in Wiggensbach angekommen und wird in den nächsten Tagen für das Rennen in Oschersleben vorbereitet. Dem Start von Kai Jordan in seine dritte Saison der ADAC TCR Germany 2018 steht also nichts mehr im Weg.