ADAC TCR Germany·12.8.2019

Fahrerlagerstorys aus Zandvoort: Michelle Halder holt als erste Frau einen Sieg in der ADAC TCR Germany, am Samstag gewinnt Max Hesse

Die ADAC TCR Germany hat sich mit zwei spektakulären Rennen aus der Sommerpause zurückgemeldet. Knapp zwei Monate nach den Rennen in Spielberg/Österreich stand an diesem Wochenende die dritte Auslandsstation auf dem Programm. An der niederländischen Nordseeküste in Zandvoort lieferte die ADAC TCR Germany erneut spannenden Tourenwagensport mit zwei Premierensiegern und einem finnischen Halbzeitchampion.

Grenzenloser Jubel: Michelle Halder ist im Sommer gerade 20 Jahre alt geworden, doch ihren Start-Ziel-Sieg fuhr sie im Stile eines alten Hasen heraus. Absolut fehlerfrei und kontrolliert fuhr die Honda-Pilotin im Sonntagsrennen zum Triumph. Und sie gewann als erste Frau überhaupt ein Rennen in der ADAC TCR Germany. „Wow, das ist Wahnsinn, ich bin einfach nur überglücklich“, sagte Halder, die sich zudem den Sieg in der Honda Junior Challenge sicherte. Dass ihr Bruder Mike als Dritter auch noch aufs Podium fuhr, rundete diesen perfekten Sonntag aus Familiensicht ab.

Premiere: Im vergangenen Jahr gewann Max Hesse die Honda Junior Challenge, nun hat der 18-Jährige bewiesen, dass er auch mit den „Großen“ mithalten kann. Der Hyundai-Pilot sicherte sich am Samstag seinen ersten Erfolg in der ADAC TCR Germany. „Endlich mein erster Sieg, ich bin super, super happy“, sagte der ADAC Stiftung Sport-Förderpilot: „Dafür haben wir lange gearbeitet. Die Pace war super, und ich freue mich schon jetzt auf den Nürburgring.“ Dem können wir uns nur anschießen.

Halbzeitchampion: Der Titel des Halbzeitchampions soll für Antti Buri nur eine Zwischenetappe sein. „Klar ist es gut, vorne zu liegen“, sagte er: „Aber am Ende wird abgerechnet.“ Und da wäre der schnelle Finne mit seinem Audi RS3 LMS eben liebend gern auch noch an der Spitze. Nach acht von 14 Rennen hat er nun 270 Punkte auf dem Konto, Harald Proczyk (258) und Mike Halder (246) lauern auf den Plätzen zwei und drei. „Insgesamt war unsere Pace an diesem Wochenende nicht so gut, hoffen wir, dass es am Nürburgring wieder etwas besser läuft“, sagte Buri, der im Sonntagsrennen zwar Zweiter wurde, aber das Ende seiner stolzen Serie hinnehmen musste. Die bisherigen drei Sonntagsrennen der ADAC TCR Germany hatte er gewonnen, diesmal musste er Michelle Halder den Vortritt lassen. „Ich konnte sie einfach nicht einholen, sie hat das super gemacht“, sagte Buri.

Alte Bekannte: Niels Langeveld schaute bei seinem Heimspiel natürlich vorbei, und auch Luca Engstler war als Glücksbringer vor Ort. Die beiden ehemaligen ADAC TCR Germany-Piloten waren an diesem Rennwochenende in Zandvoort zu Gast. Langeveld als Coach seines Landmanns Maurits Sandberg, und Engstler für das Hyundai Team Engstler. Beide haben beste Erinnerungen an ihre Zeit in der ADAC TCR Germany. 2018 gewannen Langeveld und Engstler die beiden Rennen Tourenwagenserie des ADAC in Zandvoort. „Es ist immer schön, hier zu sein und bei den Kollegen vorbeizuschauen“, sagt Engstler, der derzeit in der TCR Europe startet. Langeveld fährt in der WTCR.

Neue Marke: An diesem Wochenende durfte die Fans der ADAC TCR Germany einen neuen Rennwagen begrüßen. Der 350 PS starke Lada Vesta TCR wurde vom Team Lubner Motorsport eingesetzt. Am Steuer saß Jan Seyffert. Die Ergebnisse waren zweitrangig, hatte Lubner Motorsport im Vorfeld kommunziert. Im Mittelpunkt stand das Sammeln von Erkenntnissen. Und das Fazit fiel gut aus. „In den Sektoren, wo es um Fahrwerk und Balance geht, sind wir fast auf Augenhöhe mit der Konkurrenz“, teilte das Team mit.

Wetter: Das extreme Wetter stellte die ADAC TCR Germany-Piloten vor eine große Herausforderung. Insbesondere der Samstag hatte es in sich. Windböen von bis zu 100 km/h machten den Teilnehmern das Leben schwer – zudem setzte immer wieder Regen ein. „Man weiß nie, was man hier bekommt“, kommentierte Mike Halder lachend.

Viele Fans in Zandvoort: Trotz des wechselhaften Wetters kamen viele Fans an die Strecke, um die Rennen der ADAC TCR Germany zu sehen. Mehr als 14.000 Zuschauer auf den Tribünen und viele mit dem kostenlosen Dünenticket waren dabei.