Die Entscheidung in der vierten Saison der ADAC TCR Germany rückt immer näher. Beim vorletzten Rennwochenende auf dem Hockenheimring dominierten die Fahrer des Hyundai i30 N TCR. Titelverteidiger Harald Proczyk und der neue Tabellenführer Max Hesse brachten sich mit zwei Siegen im Rennen um den Titel in Stellung. In zwei Wochen geht's weiter - dann fällt beim großen Saisonfinale auf dem Sachsenring die Entscheidung über die Meisterschaft.
Frauenpower auf dem Podium: Erstmals standen an diesem Wochenende zwei Frauen gemeinsam auf dem Podium bei einem Rennen der ADAC TCR Germany. Gaststarterin Jessica Bäckman (Schweden) räumte dabei den zweiten Platz ab, Michelle Halder (Meßkirch) wurde als Siegerin der Honda Junior Challenge im Sonntagsrennen von Hockenheim geehrt. "Ich freue mich natürlich über die Punkte für die Honda Junior Challenge, wäre aber gerne noch etwas weiter vorne gelandet", sagte Halder, die von der Pole gestartet war und letztlich Sechste. wurde. Bäckman war schlicht "glücklich" über ihre Podiumsplatzierung, denn das "Rennen war extrem anstrengend und lang", sagte die lächelnde Schwedin.
Alte Bekannte: Beim Namen Target Competition klingelt es bei Fans der ADAC TCR Germany sofort. 2016 und 2017 hatte das Team aus Italien nämlich groß abgeräumt und sowohl zweimal die Fahrer- (mit dem Briten Josh Files) als auch die Teamwertung gewonnen. An diesem Wochenende gab der Rennstall von Andreas und Markus Gummerer sein Comeback in der deutschen Serie und lieferte einen erfolgreichen Gaststart ab. "Das hat viel Spaß gemacht", sagte Jessica Bäckman, die wie ihr Bruder Andreas für Target Competiton am Start war.
Drei Geschwister: Apropos Geschwister. Nicht nur die Bäckmans traten am Hockenheimring als Geschwisterpaar in Erscheinung, die Starterliste hatte noch zwei weitere Geschwister zu bieten. Wie immer waren Mike und Michelle Halder dabei, dazu gesellten sich die Chemnitzer Brüder Dominik und Marcel Fugel. Und dann wären ja noch die Gummerer-Brüder als Teamchefs von Target Competition, die auch noch Zwillinge sind. Achtung, Verwechslungsgefahr!
Hyundai-Dominanz: Auch sportlich hatte das Wochenende einiges zu bieten - und am meisten zu Lachen hatten die Piloten des Hyundai i30 N TCR. Der Rennwagen des südkoreanischen Herstellers kam mit dem Highspeedkurs in Baden-Württemberg am besten zurecht, was Titelverteidiger Harald Proczyk (Österreich) und der neue Tabellenführer Max Hesse (Wernau) in Siege ummünzten. "Das Auto lief hervorragend, das Team hat einen tollen Job gemacht", lautete das Fazit von Max Hesse.
Besonderer Anreiz: Ein Leidtragender der Hyundai-Dominanz war Antti Buri (Finnland), der im Audi RS3 LMS an diesem Wochenende nicht mit der Spitze mithalten konnte und auch seinen Platz als Tabellenführer räumen musste. Aufgeben will der Finne die Meisterschaft aber längst noch nicht - und schuf sich für das Saisonfinale am Sachsenring einen besonderen Anreiz. "Wenn ich es am Ende schaffe, obwohl Hyundai momentan so stark aussieht, dann trinke ich vielleicht noch ein Bierchen mehr", sagte der 30-Jährige lächelnd. Die Rückflüge hat Buri übrigens vorsorglich schon mal für Dienstag gebucht...