Wer wird Meister der ADAC TCR Germany? Vor dem Saisonfinale am nächsten Wochenende (27. bis 29. September) auf dem Sachsenring sind noch vier Piloten aussichtsreich im Rennen. Neuer Tabellenführer ist Max Hesse, der seinen Platz nicht mehr abgeben will. Titelverteidiger Harald Proczyk, der Finne Antti Buri und Honda-Pilot Mike Halder wollen Hesse beim Saisonfinale noch verdrängen. Wir stellen die Meisterschaftsanwärter vor.
Max Hesse
Im vergangenen Jahr im Audi RS3 LMS noch Sieger der Honda Junior Challenge, in dieser Saison im Hyundai i30 N TCR als Tabellenführer zum Sachsenring. Max Hesse hat einen erstaunlichen Wandel vom Junior zum Meisterschaftsanwärter hinter sich. "Wir sind jetzt in Führung und wollen den Sack am Sachsenring zumachen", sagt der 18-Jährige, der in den vergangenen Wochen der schnellste und konstanteste Fahrer im Feld war. In Zandvoort siegte er einmal, dazu kommt ein zweiter Platz (hinter Gaststarter Thierry Neuville) und ein weiterer Sieg am Nürburgring. Nach Hockenheim (ein zweiter Platz, ein Sieg) ist Hesse nun Tabellenführer. Nervosität spürt Hesse nicht, betont er: "Nein, ich freue mich jetzt einfach nur aufs Finale!"
Harald Proczyk
Der Österreicher ist knapp 26 Jahre älter als Tabellenführer Hesse – diesen Vorsprung in Sachen Erfahrung will der Titelverteidiger beim Saisonfinale ausspielen. "Wir haben in dieser Saison immer eines der schnellsten Autos im Feld, jetzt liegt es an uns als Team, das auf die Strecke zu bringen", sagt er. 14 Punkte Rückstand auf Hesse sind in der ADAC TCR Germany leicht aufzuholen, ein Sieg bringt satte 40 Zähler. Dass Proczyk nervenstark ist, hat er in der vergangenen Saison bewiesen. Dort sicherte er sich im Opel Astra TCR beim Finale in Hockenheim den Titel und setzte sich gegen Luca Engstler, Niels Langeveld und Mike Halder durch. In diesem Jahr will Proczyk im Hyundai den Titel erneut nach Österreich holen.
Antti Buri
Lange Zeit der konstanteste Fahrer im Feld und vor allem in den Sonntagsrennen stark, nun hat Antti Buri seine Tabellenführung jedoch eingebüßt. "Woran es liegt, weiß ich nicht. Wir hatten zuletzt Probleme, unsere Pace zu finden und mit der absoluten Spitze mitzuhalten", sagt der Audi RS3 LMS-Fahrer. Gut für Buri: Er ist jetzt nicht mehr in der Rolle des Gejagten, sondern kann selbst eine Aufholjagd beginnen. "Diese Rolle mag ich. Wir sind beim Finale sicher die Außenseiter, aber wenn es uns doch gelingt, haben wir noch einen weiteren Grund, bei der Abschlussfeier ein zusätzliches Bierchen zu trinken", sagt Buri.
Mike Halder
Der schnellste Honda Civic TCR-Pilot in dieser Saison hat ebenfalls noch Chancen auf den Titel. 43 Punkte liegt er hinter Tabellenführer Hesse zurück. Das klingt viel, ist aber aufzuholen. Halder hat insbesondere die Anfangsphase der Saison geprägt, in Oschersleben und Most gewann er jeweils das Samstagsrennen. Seitdem wartet der 23-Jährige jedoch auf einen weiteren Erfolg. Mut kann ihm jedoch ein Blick in die Ergebnislisten machen: 2018 fuhr er auf dem Sachsenring aufs Podium – gelingt ihm das auch in diesem Jahr, wäre das der erste Schritt für eine Aufholjagd.