2018: Meister, 2019: Vizemeister - und 2020? Harald Proczyk (44, Österreich, HP Racing International) hofft auf einen baldigen Saisonstart der ADAC TCR Germany - auch aus persönlichen Gründen. "Ich mache mir über mich selbst Gedanken, ob ich noch ganz frisch bin an der Waffel", erzählt der Österreicher lachend bei "PS on Air: Der Ravenol ADAC GT Masters-Talk" und fügt an: "Je älter ich werde, desto schlimmer wird es."
Der 44-Jährige ist seit der ersten Saison der ADAC TCR Germany im Jahr 2016 am Start, 2020 will er mit seinem Team HP Racing International erneut angreifen. Dabei begrüßt er mit Jan Seyffert (22, Stuttgart) einen neuen Teamkollegen an seiner Seite. "Wir werden wieder zwei Autos einsetzen", erzählt Proczyk: "Wir freuen uns auf Jan Seyffert, der im vergangenen Jahr schon für Lubner Motorsport gestartet ist."
Darüber hinaus will Proczyk auch ein wettbewerbsfähiges Paket für den Start in der ADAC GT4 Germany schnüren und plant zudem den Einsatz in anderen Serien. Er sei gerade dabei, den Kalender zu strukturieren, sagt der Österreicher.
Es bleibt aber auch genügend Zeit, vergangene Rennen, Erfolge und Momente Revue passieren zu lassen. Der Meistertitel im Jahr 2018 etwa "wird noch lange in Erinnerung bleiben", verrät Proczyk. Damals hätten sein Team und er einen "Null-Fehler-Job" gemacht und triumphiert, "obwohl wir nicht die Schnellsten waren."
Weil es 2019 genau andersherum war, hatte Proczyk noch eine Weile zu knabbern am packenden Saisonfinale. Damals trennten ihn gerade einmal sieben Punkte vom Champion Max Hesse (18, Wernau, Hyundai Team Engstler). Schlimmer war jedoch, "die Meisterschaft zu verlieren, obwohl man der Schnellste war über das Jahr gesehen", sagt Proczyk: "Das war schwierig."
Trotzdem hätte ihn das "nicht wahnsinnig mitgenommen". Wohl auch, weil der Österreicher seit bald 30 Jahren im Motorsport aktiv ist und in dieser Zeit immer wieder Topplatzierungen einfahren konnte. Auf diese Konstanz ist er stolz - ebenso darauf, dass er im packenden Saisonfinish der ADAC TCR Germany 2019 eine große Rolle spielen durfte. "Es war geiles Racing", erinnert sich Proczyk. Beim letzten Rennen auf dem Sachsenring ging es hin und her - Proczyk selbst, Hesse und auch Antti Buri (31, Finnland, LMS Racing) waren damals mit Chancen auf den Meistertitel ins Rennen gegangen. Rückblickend sagt Proczyk: "Das war Werbung für den Motorsport."
Auch in Zukunft verspricht der Österreicher den Fans der ADAC TCR Germany packenden Tourenwagensport und intensive Rennen. "Ich hoffe, dass möglichst viele Teams und Fahrer dabei sind", sagt Proczyk: "Ich freue mich, wenn es weitergeht. Und es wird weitergehen - das ist keine Frage."