Im Paddock der ADAC TCR Germany war auch auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg wieder richtig viel los. Hier sind einige spannende Geschichten vom Auftritt zum vierten Rennwochenende der Saison 2021.
Suche nach dem Fehlerteufel: Richtig viel zu tun gab es auf dem Hockenheimring bei Albert Legutko Racing. Der Honda Civic TCR des Rennstalls aus Berlin wollte am Wochenende einfach nicht auf Speed kommen. So musste systematisch nach der Ursache geforscht werden. „Wir haben zunächst sehr viele Luftschläuche ausgetauscht - teilweise auch prophylaktisch. Damit konnten wir das Problem vom Lausitzring lösen“, erläuterte Albert Legutko (21, POL). „Doch wir hatten noch Schwierigkeiten mit dem Ladedruck. Als Folge wechselten wir den Ladeluftkühler, das Wastegate, den Turbo selbst und schließlich auch noch den Kabelbaum.“ Mit Erfolg: Am Sonntag lief der Honda wieder perfekt, was ein sechster Platz für Legutko im Rennen bestätigte. „Der Zusammenhalt im Fahrerlager war grandios. Mein Dank geht an Autotecnica, J.A.S. und Fugel Sport, die uns alle geholfen haben.“
Über Berlin nach Hockenheim: Gut gelaunt reiste Jonas Karklys (32, LTU, NordPass) ins Motodrom. Im Hyundai i30 N TCR feierte er auf dem Lausitzring mit Platz drei sein erstes Podium in der ADAC TCR Germany. „Das war natürlich eine tolle Extramotivation für Hockenheim. Die Zeit zwischen den Rennwochenenden verbrachte ich in Berlin, da ich dort geschäftlich zu tun hatte. Es ist eine tolle Stadt“, so Karklys. Mit Platz vier im Sonntagsrennen hätte es in Hockenheim fast mit dem nächsten Podium geklappt. „Die Strecke gefällt mir sehr gut. Ich hatte in Hockenheim schon im Clio Cup starke Rennen. Das Team genießt es sehr, dieses Jahr in der ADAC TCR Germany zu starten.“
Neuer Name – bewährtes Auto: Einen Bewerberwechsel gab es für Philipp Regensperger (22, Neumarkt St. Veit). Beim Rennen auf dem Hockenheimring wurde der Opel Astra TCR nicht mehr von Lubner Motorsport betreut, sondern von Regensperger Racing. „Das Fahrzeug ist dasselbe, doch wir sind nun als Familienteam mit eigenem Anhänger und eigenem Zelt aufgestellt. Mein Bruder und mein Vater agieren als Mechaniker. Sie waren auch schon vorher mit dabei. Am Donnerstagabend hatten sie bis um Mitternacht direkt einen super Job erledigt und das Getriebe gewechselt. Meine Mutter ist für die Verpflegung verantwortlich. Wir haben keinen Dateningenieur - darum kümmere ich mich selbst“, erklärte Regensperger. „Mirko Lubner steht uns jedoch weiterhin gerne mit Rat zur Verfügung. Wir planen, die Saison in der neuen Konstellation zu Ende zu fahren.“
Zu Gast bei Freunden: Erstmals in dieser Saison startete die ADAC TCR Germany nicht im Rahmenprogramm des ADAC GT Masters, sondern trat beim ADAC Racing Weekend an – der für 2021 neu gegründeten Rundstrecken-Motorsport-Plattform für Breitensport. Im Fahrerlager kam das Gastspiel gut an. „Wie vom ADAC gewohnt, war das Racing Weekend eine sehr gut durch organisierte Veranstaltung. Wir haben uns sehr wohlgefühlt und waren absolut zufrieden. Vielen Dank, dass wir mit dabei sein durften“, kommentierte Hyundai Team Engstler-Teamchef Franz Engstler.
Schrauben in Österreich: Am VW Golf GTI TCR vom Volkswagen Team Oettinger gab es zwischen dem Lausitzring und Hockenheim viel Arbeit. „Die Mechaniker mussten einen neuen Motor einbauen. Das erledigten sie in einer Werkstatt in Österreich. Dort fuhren die Jungs am Sonntagabend vom Lausitzring aus auch direkt hin und begannen sogar gleich mit der Arbeit“, erzählte René Kircher (21, Hünfeld). „Auf einem abgesperrten Gelände wurde am Montag schon ein kurzer Test absolviert. Die Truppe hat wirklich einen exzellenten Job gemacht und das Auto perfekt vorbereitet.“ Beleg dafür: Im ersten freien Training auf dem Hockenheimring fuhr Kircher gleich auf Platz vier.
Nächster Doppelsieg: In der Trophy-Wertung der ADAC TCR Germany gab es auf dem Hockenheimring den nächsten Doppelsieg von Roland Hertner (61, Heilbronn, Hyundai Team Engstler). Der Hyundai i30 N TCR-Pilot hat bislang sechs der acht Rennen in der 2021 neu eingeführten Wertung gewonnen und führt somit auch souverän die Tabelle an.
Knoten geplatzt: Im zweiten Rennen auf dem Lausitzring erlebte Trophy-Pilot Peter Gross (51, AUT, Wimmer Werk Motorsport) seine erste Zielankunft in der Saison 2021. Dabei konnte er gleich auch auf das Trophy-Podium steigen. In Hockenheim folgten nun zwei weitere zweite Plätze für den Audi RS3 LMS TCR-Fahrer. „Natürlich würde ich gerne auch mal einen Trophy-Sieg einfahren“, meinte der Österreicher. „An der ADAC TCR Germany gefällt mir, dass wir im Feld auch hochkarätige Piloten wie beispielsweise Luca Engstler mit dabei haben. So bekommt man einen Eindruck, wo man sportlich wirklich steht. Wir Trophy-Piloten verstehen uns untereinander gut. So macht Motorsport Spaß.“
Schneller Junior: Nico Gruber (20, AUT, Hyundai Team Engstler) feierte auf dem Hockenheimring den nächsten Doppelsieg in der Honda Junior Challenge. Im Rennen am Sonntag fuhr der Hyundai i30 N TCR-Pilot mit Platz drei zusätzlich noch auf das Gesamtpodium. „Natürlich würde ich auch gerne noch einen Gesamtsieg in der ADAC TCR Germany holen“, meinte Gruber. „Insgesamt liegt bei mir in diesem Jahr aber das Hauptaugenmerk auf der Junior-Wertung. 2020 hatte ich extrem viel Pech. Dieses Jahr möchte ich weiterhin gut durch die Saison kommen. Der Junior-Titel ist das große Ziel.“