Der Hyundai-Pilot aus Lettland triumphiert zum Abschluss auf dem Nürburgring. Andersen nach famoser Aufholjagd Vizemeister vor Dominik Fugel. Szymon Ladniak im Halder-Honda auf Platz zwei.
Premierensieg für Jonas Karklys (32, Litauen, NordPass), Vizemeisterschaft für Martin Andersen (27, Dänemark, Hyundai Team Engstler): Die beiden Hyundai i30 N TCR-Piloten hatten im letzten Saisonrennen der ADAC TCR Germany auf dem Nürburgring Grund zum Jubeln. Während Karklys seinen ersten Erfolg überhaupt in der ADAC TCR Germany feierte, krönte Andersen eine famose Aufholjagd mit dem fünften Platz, der für den Vizetitel hinter Meister Luca Engstler (21, Wiggensbach, Hyundai Team Engstler) genügte.
„Es war ein verrücktes Finale. Nach der ersten Kurve Kontakt habe ich gedacht: Das wars. Erst konnte ich das Auto nicht mehr starten, aber dann habe ich gemerkt, dass mein Rückstand gar nicht so groß ist. Ich war der Schnellste auf Regenreifen, es war ein traumhaftes Rennen“, sagte Andersen: „Ich bin natürlich super stolz. Mein Ziel zu Saisonbeginn war, unter die besten Fünf zu fahren. Mit der Vizemeisterschaft hätte ich nicht gerechnet.“
Mit 286 Punkten schloss Andersen, der bereits im Vorjahr in der dänischen Meisterschaft Zweiter wurde, seine erste Saison in der deutschen Serie ab. Das genügte zu Platz zwei hinter dem bereits als Meister feststehenden Engstler. Dominik Fugel (24, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) war lange auf Kurs Vizemeisterschaft, am Ende hatte er 285 und damit exakt einen Zähler zu wenig auf dem Konto. Vierter in der Meisterschaft wurde Eric Scalvini (26, Italien, Wimmer Werk Motorsport) mit 263 Punkten, der im letzten Rennen nicht mehr startete.
Das letzte Saisonrennen bot von der ersten Sekunde an jede Menge Action und Spannung. Auf nasser Strecke setzten die Piloten auf unterschiedliche Reifen – teilweise wurde mit Slicks gezockt, in der Hoffnung auf rasches Abtrocknen der Strecke. Letztlich erwies sich die Wahl von Karklys und Andersen, auf Regenreifen zu setzen, als genau richtig. Andersen erwischte von der Pole Position aus einen guten Start, doch auch Marcel Fugel (21, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) kam sehr gut weg. In der ersten Kurve jedoch verschätzte sich Fugel, und er berührte Andersen, der sich daraufhin drehte und bis ans Ende des Feldes zurückfiel. Der jüngere der Fugel-Brüder übernahm zunächst die Führung, dahinter folgten Szymon Ladniak (18, Polen, Halder Motorsport) und Junior-Champion Nico Gruber (20, Österreich, Hyundai Team Engstler).
Die Rennleitung belegte Marcel Fugel wegen des Manövers in der ersten Kurve mit einer Durchfahrtsstrafe, doch der Chemnitzer blieb zunächst auf der Strecke. Nachdem er – erneut in der ersten Kurve – nach einem Fahrfehler herausrutschte, übernahm Ladniak die Führung. Fugel kehrte auf die Strecke zurück, touchierte dabei aber Grubers Hyundai und erhielt nach weiteren harten Manövern die Schwarze Flagge.
Andersen nutzte die vielen Duelle im Feld und arbeitete sich immer mehr heran. Nachdem er zeitweise mehr als zwölf Sekunden zurücklag, schloss er schließlich auf und kämpfte sich Schritt für Schritt nach vorne.
Nach einem harten Zweikampf mit Junior Albert Legutko (21, Polen, Albert Legutko Racing) übernahm Andersen schließlich den fünften Platz, der ihm zur Vizemeisterschaft genügte. Dominik Fugel beendete das Rennen als Vierter, dem Chemnitzer fehlten knapp sieben Sekunden auf Platz drei, der ihm wiederum genügt hätte.
Derweil hielt sich auch der von Platz sieben gestartete Jonas Karkyls aus den Zweikämpfen heraus und überholte geschickt, in einer heißen Schlussphase zog er auch an Szymon Ladniak vorbei und fuhr seinen ersten Sieg in der ADAC TCR Germany souverän nach Hause.
„Das ist ein tolles Gefühl, wir haben das nicht erwartet. Es ist der beste Weg, eine Saison abzuschließen. Wir hatten die beste Taktik, jetzt wollen wir ein bisschen feiern“, sagte Karklys, der vor Ladniak und Nico Gruber triumphierte. Hinter Dominik Fugel (4.) und Martin Andersen (5.) folgte Albert Legutko im Honda. Die drei Hyundai-Fahrer Roland Hertner (62, Heilbronn, Hyundai Team Engstler), der Sieger der Trophy-Wertung, Patrick Sing (29, Crailsheim, RaceSing) und Robin Jahr (30, Blankenfelde, RoJa Motorsport by ASL Lichtblau) belegten die Plätze sieben bis neun. Zehnter wurde Philipp Regensperger (23, Neumarkt St. Veit, Regensperger Racing) im Opel Astra TCR.