Honda-Pilot Martin Andersen ist Champion der siebten Saison der ADAC TCR Germany. Dabei tritt er in die Fußstapfen von Luca Engstler, der den Titel im vergangenen Jahr gewann. Mit sieben Saisonsiegen war der Pilot des Liqui Moly Team Engstlers der schnellste Fahrer der Saison. Im Meisterinterview spricht Andersen darüber, was ihn in dieser Saison so stark gemacht hat und warum gerade nach der Sommerpause nahezu alles funktioniert hat. Des Weiteren spricht er auch über die Rolle seiner Eltern, die ihn stets an der Strecke unterstützt haben.
Du bist der TCR-Champion der siebten Saison der Serie! Was war der Schlüssel zu deinem Erfolg?
„Ich bin super glücklich über meinen Titelgewinn. Ohne mein tolles Team Engstler Motorsport hätte ich das niemals schaffen können. Es war von Anfang an unser klares Ziel, den Titel zu holen. Dass wir über die gesamte Saison so stark waren, zeigt, wie viel Arbeit wir im gesamten Team in dieses Ziel gesteckt haben. Der Schlüssel zum Erfolg war, immer von Rennen zu Rennen zu denken, sich stetig zu verbessern und so viele Punkte wie möglich zu sammeln. All das ist uns in dieser Saison sehr gut gelungen.“
Hattest du schon die Möglichkeit deinen Titelgewinn ausgiebig zu feiern?
„Wir hatten noch auf dem Hockenheimring eine sehr gute Feier mit dem Team. Aber an diesem Wochenende feiern wir eine goldene Party mit all meinen Sponsoren, mit meinen Freunden und mit meiner Familie. Das wird richtig gut!“
Als Vizemeister des Vorjahres warst du von Beginn an der Titelfavorit. Wie bist du mit diesem Druck umgegangen?
„Ich denke, mein Alter und mein Hintergrund haben mir wirklich geholfen, mich zu konzentrieren und mich nicht ablenken zu lassen oder zu nervös zu werden. Auch das Team war da und hat eine wichtige Rolle gespielt. Zudem hat mich auch Luca Engstler unterstützt. Es hilft immer sehr, Unterstützung von jemandem zu bekommen, der all das schon mal erlebt hat.“
Wie wichtig war dein Team, dass sich in den letzten Jahren zu einer wahren Erfolgsmarke in der TCR Germany entwickelt hat?
„Das Team war in dieser Saison der absolute Schlüssel zum Erfolg für mich. Vor 8 Jahren mit meinem eigenen Privatteam in Dänemark zu einem Platz in einem professionellen Team wie Engstler Motorsport zu kommen, war ein großer Schritt, der mir aber sehr geholfen hat. Meine Lernkurve war in den vergangenen beiden Jahren sehr gut. Das hat sehr viel mit der Unterstützung des Teams zu tun.“
Wie schwer war der Umstieg von Hyundai auf Honda zum Saisonbeginn und mit welchem Wagen kommst du besser zurecht?
„Nach zwei Jahren im Hyundai war der Wechsel zu Honda vor der Saison ein wirklicher Test. Wir haben vor der Saison sehr viel getestet und ich hatte viel Zeit mich im neuen Auto zurechtzufinden. Das war super wichtig für mich, um die Laufleistung und das Vertrauen ins Auto zu bekommen. Es hat sehr gut funktioniert, das haben wir direkt im ersten Rennen in Oschersleben gemerkt, da wir uns direkt die Pole sichern konnten.“
Schaut man sich die Statistiken an, warst du in dieser Saison überall die Nummer eins. Die meisten Poles, die meisten Rennsiege, die meisten schnellsten Runden. Wie konntest du deine Leistung so konstant oben halten?
„Ich habe vor jedem Wochenende meine Hausaufgaben gemacht und mich bestmöglich vorbereitet. Neben dem Fahrer ist aber natürlich auch das Auto nicht unwichtig. Der Honda war super auf meinen Stil abgestimmt. Das hat mein Team wirklich gut hinbekommen. Die Konstanz über das gesamte Jahr war erstaunlich. In der Sommerpause haben wir nochmal ein paar Kleinigkeiten gefunden, und dann waren wir nicht mehr aufzuhalten.“
Schon dein Saisonstart war gut, aber nach der Sommerpause hast du 6 Siege in Folge geholt. Was hast du in der Sommerpause gemacht, um diese Serie zu erreichen?
„Um ehrlich zu sein, hatte ich eine wirklich gute Sommerpause, in der ich mich mit meiner Familie und meiner Freundin entspannt habe. Ich war wirklich gut gelaunt, als wir zum Nürburgring zurückkamen, und hatte das Gefühl, schneller denn je zu sein und dadurch auch entspannter fahren zu können. Mein Ingenieur Johannes hat zudem einige große Schritte im Setup gemacht, die wir ausprobiert haben und die direkt funktioniert haben.“
Du hast in dieser Saison jedes Rennen auf dem Podium beendet und damit einen Rekord in der ADAC TCR Germany aufgestellt. Wie viel bedeutet dir diese Bestmarke?
„Das bedeutet mir sehr viel mehr als ich zunächst gedacht hätte. Dieser Rekord zeigt, dass wir nicht nur schnell, sondern auch sehr clever waren. Als Fahrer und als Team haben wir in dieser Saison kaum Fehler gemacht.“
Es war dein zweites Jahr in der ADAC TCR Germany. Was hast du in dieser Zeit gelernt?
„Ich habe wirklich viel gelernt, über den Druck, das Tempo, die immer bessere Zusammenarbeit mit meinem Ingenieur und über mein Team. Ich habe gelernt mit ihnen eins zu sein. Ich glaube, dieses Jahr war richtig gut für sie, sie haben jedes Wochenende perfekt gearbeitet.“
Neben der Unterstützung deines Teams, war auch deine Familie häufig mit an der Strecke. Wie wichtig waren sie für deinen Erfolg?
„Das ist enorm wichtig für mich! Mein Vater begleitet mich schon all die Jahre, die ich im Motorsport bin, das bedeutet mir unheimlich viel. Auch meine Freundin und meine Mutter unterstützen mich sehr. Sie unterstützen mich aber nicht nur an der Strecke, sondern auch zuhause. Sie geben mir „Hausaufgaben“ und sorgen dafür, dass ich von Rennen zu Rennen besser werde. Es bedeutet mir sehr viel, dass sie dabei sind.“
Wo dürfen wir Martin Andersen im nächsten Jahr erwarten?
„Das ist eine verdammt gute Frage. Wir sind dabei einige Vereinbarungen zu finalisieren. Was und wo können wir aber noch nicht sagen. Wir hoffen auf das Beste.“
Bitte vervollständige zum Abschluss folgenden Satz: In fünf Jahren ist es mein Traum…
…ein professioneller Rennfahrer zu sein und damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen!