Den Bezug zum Rallyesport haben alle drei Youngster durch einen Freund, den Nachbarn oder die Familie erhalten. Bei Benedikt Preissmann war es der Kontakt zu Christoph Schleimer, der unmittelbar neben seinem Elternhaus wohnt. Bei ihm hat er zuerst in der Werkstatt geholfen, ist dann als Servicemann mit zu den Rallyes gefahren und Anfang 2018 das erste Mal als Copilot bei Christoph Schleimer gestartet. "Fehlendes Budget für eine Karriere als Fahrer haben mir die Entscheidung leicht gemacht, Copilot zu werden. Neben der Unterstützung meines Nachbarn hat mir vor allem mein Club-Kamerad Michael Kölbach sehr geholfen, der genügend internationale Erfahrung als Beifahrer hat", so Preissmann. In diesem Jahr steht bei Benedikt Preissmann der DMSB Rallye Cup sowie einige Rallyes im Rahmen der ERT (Euro Rallye Trophäe) und des ADAC Rallye Masters im Mittelpunkt.
Faszination Teamsport
Bereits seit 2008 ist Tobias Braun im Rallyesport aktiv. Schon als kleines Kind stand er bei Rallyes am Streckenrand. Seitdem war für ihn klar, dass er selbst bei einer Rallye an den Start geht. Mittlerweile ist er Copilot bei dem zweifachen Deutschen Rallyemeister Fabian Kreim, mit dem er vor einigen Wochen beim Saisonauftakt der DRM seine Feuertaufe meisterte. "Mich reizt am meisten die Zusammenarbeit im Team. Rallyesport ist meiner Meinung nach einer der letzten "echten" Motorsportdisziplinen: Nah am Fan und am Ende des Tages gewinnt immer der Schnellste. Ein besonderer Reiz ist vor allem das direkte Zusammenspiel von Fahrer und Beifahrer im Auto - da muss beim Erstellen und Vorlesen des Aufschriebs einfach alles passen", so Braun. Interessierten empfiehlt er, sich klare und erreichbare Ziele zu setzen und viel Erfahrung zu sammeln. "Als besten Einstieg für junge Copiloten sehe ich die Junior-Wertung des DMSB Rallye Cups sowie das ADAC Rallye Masters. Gute Ansprechpartner sind die ADAC Ortsclubs, die gerne weiterhelfen", ergänzt Braun.
Rallyebegeisterte Familie
Lina Meter entstammt einer rallyebegeisterten Familie. Bereits Vater und Bruder waren im Rallyesport aktiv. Vor knapp fünf Jahren packte die 19jährige das Rallyefieber. So absolvierte sie 2014 einen Beifahrerlehrgang in Oschersleben. Im Folgejahr war Lina Meter mit ihrem Bruder im Vorauswagen unterwegs. Seit ihren Kindheitstagen schätzt sie die Atmosphäre unter den verschiedenen Rallyeteams, was ihrer Meinung nach den Rallyesport auszeichnet: "Jeder hilft jedem, der Wettbewerb wird auf den Wertungsprüfungen ausgefahren", erklärt die 19jährige. Sportlich Interessierten empfiehlt Lina einen Beifahrerlehrgang des ADAC. Darin werden das notwendige Grundwissen, Tipps und Erfahrungswerte vermittelt. "Mich reizen vor allem die organisatorischen Aufgaben im Rallyesport: Neben dem Serviceplan stellt die Vorbereitung einer Rallye gerade in der Teamlogistik besondere Aufgaben: von Hotelbuchungen bis hin zu Flügen", erklärt Meter. Neuen Copiloten rät sie, ihr Wissen zunächst in einem Vorauswagen zu vertiefen, da Fehler dort wenig sportliche Auswirkungen haben. 2019 gibt es für die 19jährige eine neue Herausforderung: An der Seite von Roman Schwedt startet sie in der Junior Europameisterschaft.