Die Deutsche Rallye-Meisterschaft feiert an der Mosel Halbzeit. Die Rallye ADAC Mittelrhein ist am 9./10. Juni der dritte von insgesamt fünf Meisterschaftsläufen und gilt nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr als Highlight im DRM-Kalender. Insgesamt 83 Fahrzeuge nehmen an der Rallye durch die Weinberge teil, die teilweise über Passagen der ehemaligen ADAC Deutschland Rallye führt. In der Top-Klasse DRM tritt ein Rekordstarterfeld mit 22 Boliden an, darunter befinden sich auch starke Gastfahrer aus den Niederlanden und Dänemark.
Kampfansage von Christian Riedemann
Julius Tannert und Beifahrer Frank Christian fahren nach Platz zwei beim letzten Aufeinandertreffen in Sulingen als Spitzenreiter der DRM-Wertung zur Rallye ADAC Mittelrhein. Ziel der Besatzung des Škoda Fabia RS Rally2 ist es, die Verfolger in Schach zu halten. „Wir wollen uns vor Christian Riedemann und Philip Geipel platzieren und den Punktevorsprung vergrößern. Marijan Griebel als Lokalmatador ist wahrscheinlich an der Mosel nicht zu schlagen, hat nach seinem Ausfall in Sulingen aber nur noch geringe Meisterschaftschancen. Wenn wir fehlerfrei durchkommen, sind wir ganz vorn mit dabei“, verspricht Julius Tannert.
Das wollen Christian Riedemann und Nico Otterbach im Hyundai i20N Rally2 verhindern, die nach ihrem klaren Erfolg in Sulingen als Tabellenzweiter ein heißer Titelkandidat sind. „Ich habe schon vor Sulingen gesagt, dass die Karten neu gemischt werden und so ist auch gekommen. Der Meisterschaftskampf ist offen. Ich bin die Wertungsprüfungen in der Region um Föhren schon zu WM-Zeiten gefahren und beim Debüt der Rallye Mittelrhein im vergangenen Jahr gut zurechtgekommen. Die Strecken durch die Weinberge sind etwas ganz Besonderes und einmalig auf der Welt. Marijan kennt sich hier als Lokalmatador am besten aus und muss nach dem Ausfall in Sulingen punkten. Wir gucken in erster Linie auf Julius, wollen vor ihm bleiben und so den Abstand zu ihm verkürzen“, verrät Christian Riedemann seinen Plan. Die Gesamtdritten und aktuellen Deutschen Rallyemeister Philip Geipel und Katrin Becker (Škoda Fabia Rally 2 Evo) gelten als Außenseiter. Das Duo hat 2022 bei seinem ersten Auftritt in den Weinbergen Rang vier belegt, ist jedoch mit den dabei gewonnen Streckenkenntnissen durchaus für einen Spitzenplatz gut. Klarer Favorit bei seiner Heimrallye ist Marijan Griebel, der eine knappe Autostunde entfernt in Hahnweiler wohnt. Der zweimalige DRM-Champion und Sieger des vergangenen Jahres steht allerdings mit Co-Pilot Tobias Braun im Škoda Fabia RS Rally2 nach dem Null-Punkte-Stopp in Sulingen unter Zugzwang und muss gewinnen, um von Platz fünf weiter zur Spitze aufzuschließen.
Jonas Ertz will bei seinem Heimspiel in der DRM2 vorn mitmischen
Die DRM2-Wertung ist bei der Rallye ADAC Mittelrhein mit 18 Teams ebenfalls stark vertreten. Martin Christ führt die Tabelle zusammen mit Lina Meter im Opel Corsa Rally4 mit 14 Punkten an und will seinen Vorjahressieg wiederholen. Aber auch sein Markenkollege, der Gesamtzweite Jonas Ertz, hat sich bei seiner Heimrallye viel vorgenommen. „Wir wollen an den zweiten Platz von Sulingen anknüpfen und um den Sieg mitfahren. Ich wohne bei Morbach, rund eine halbe Stunde vom Rallyezentrum Föhren entfernt und war als Kind bei den WM-Läufen zur ADAC Deutschland Rallye an der Strecke. Im vergangenen Jahr bin ich hier das erste Mal selbst gefahren und will vor den heimischen Fans auch meine Führung in der Pirelli Junior-Wertung verteidigen beziehungsweise ausbauen“, erklärt der 22-Jährige, der im Cockpit von Maresa Lade unterstützt wird. Unbedingt mit auf der Rechnung muss man Raffael Sulzinger und Lisa Kiefer im Ford Fiesta Rally4 haben. Das Duo führte 2022 lange Zeit die DRM2-Konkurrenz bei der Rallye ADAC Mittelrhein an, bevor ein technischer Defekt alle Siegträume zunichtemachte, immerhin aber noch Rang vier heraussprang.
Nationals-Champion Wolf greift wieder ein / Hart umkämpfte DRM Trophy
Bei den DRM Nationals sind 38 Fahrzeuge am Start. Andreas Dahms und Paul Schubert führen die Gesamtwertung mit ihrem Porsche 911 nach zwei Siegen in der NC1-Wertung an. Punktgleich dahinter liegt Tarek Hamadeh-Spaniol, der mit dem Citroën C2 Challenge in der NC4-Klasse die gleiche Bilanz aufweist. Andreas Dahms: „Es wird schwer, denn der aktuelle Meister Sebastian Wolf ist bei uns wieder mit dabei und auch die anderen Klassen sind stark besetzt. Wir haben viel an der Zuverlässigkeit des Autos gearbeitet, sind gut vorbereitet und verfügen über die nötigen Streckenkenntnisse. Wichtig ist es, heil anzukommen und damit auch die Führung in der DRM Classic auszubauen.“
Mit Spannung wird die Rückkehr von Titelverteidiger Sebastian Wolf erwartet, der aus beruflichen Gründen erst jetzt in die Saison einsteigt. „Wir haben unseren Mitsubishi Evo komplett überarbeitet. Allerdings bin ich seit der 3-Städte-Rallye im vergangenen Jahr nicht mehr gefahren, deswegen sind meine Erwartungen, auch was die Titelverteidigung angeht, nicht sehr hoch. Trotzdem wollen wir auf das Podium und die Rallye Mittelrhein, die für mich das Highlight dieser DRM-Saison ist, genießen“, so Rückkehrer Sebastian Wolf. Noch enger geht es in der Sonderwertung DRM Trophy zu, die in zwei Divisionen ausgetragen wird. In der Gesamtwertung weisen drei Fahrzeuge die gleiche Punktzahl auf. Titelverteidiger Dennis Rostek (Škoda Fabia Rally2 Evo) hat ebenso 54 Zähler auf dem Konto wie Georg Berlandy im Škoda Fabia R5. Die zweite Division wird von Ralf Mangertseder (Škoda Fabia Rally2), ebenfalls mit 54 Punkten, angeführt.
Zehn Wertungsprüfungen durch die Eifel und entlang der Mosel
Für die Rallye ADAC Mittelrhein wurden auch in diesem Jahr Strecken der damaligen ADAC Rallye Deutschland aktiviert. Insgesamt liegen zehn WPs mit einer Länge von gut 133 Wertungskilometern in der Eifel und entlang der Mosel vor den Teilnehmern. Bis auf den Zuschauerrundkurs Bergweiler stehen ausschließlich Start-Ziel-Prüfungen auf dem Programm. Die Piloten werden am ersten Tag auf harten Pisten und schnellen Asphaltstraßen gefordert, bevor es am Samstag in die kurvenreiche Hügellandschaft der Weinberge geht. Auftakt ist am Freitag um 16:30 Uhr auf der Startrampe im Industriepark Region Trier (IRT) in Föhren, wo auch das Rallyezentrum untergebracht ist. Die Siegerehrung findet am Samstag ebenfalls dort nach der letzten Wertungsprüfung gegen 16:30 Uhr statt.
Die Highlights der Deutschen Rallye-Meisterschaft sind exklusiv bei n-tv im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen. An jedem Wochenende nach den Rennveranstaltungen strahlt der Nachrichtensender das 30-minütige DRM-Magazin „PS – DRM Deutsche Rallye-Meisterschaft“ jeweils am Samstagmittag und Sonntagmorgen aus. Alternativ dazu kann das Magazin in der Mediathek von n-tv oder der Streamingplattform RTL+ jederzeit kostenlos abgerufen werden.