Die DRM Nationals entwickeln sich in diese Saison immer mehr zu einem Last-Minute-Krimi. Bei der Rallye ADAC Mittelrhein waren Walter Gromöller und Beifahrer Linus Noll die Täter, die erst in der letzten Wertungsprüfung die Führung übernahmen und den Sieg einfuhren. Doch das war noch nicht alles. Das Duo gewann im Opel Ascona 400 nach zehn anspruchsvollen WPs auch noch die NC2-Wertung und die DRM Classic, machte so einen Dreifach-Triumph perfekt.
Walter Gromöller setzte sich schon am Freitag bei 37 Startern in der Spitzengruppe der DRM Nationals fest. Der Ritt durch die Weinberge entlang der Mosel war ihm am Samstag auf den Leib geschneidert und er schob sich auf den zweiten Rang vor. In der letzten Wertungsprüfung kam auch ein wenig Glück dazu. Der unangefochtene Spitzenreiter Patrik Dinkel schied mit Co-Pilotin Monique Voigt im Mitsubishi Evo 9 RS nach einem technischen Defekt aus. Damit war die Bahn frei für Walter Gromöller und seinen Opel Ascona 400. „Natürlich ist es unglücklich, in der letzten Wertungsprüfung auszufallen. Aber wir haben bis zum Schluss Druck gemacht und das hat sich ausgezahlt. In den Weinbergen war ich in meinem Element. Da gibt es schnelle Passagen, Kehren, Kuppen – einfach alles, was das Rallye-Herz begehrt. Da wir auch unsere Klasse und die DRM Classic gewonnen haben, sind heute ein paar Biere fällig“, erklärte der Dreifach-Sieger.
Jan Petersen belegte Platz zwei und konnte sein Glück kaum fassen. „Damit habe ich nicht gerechnet. Am Freitag sind mir die Konkurrenten teilweise um die Ohren gefahren, zum Glück habe ich beim Rundkurs aufholen können. Am Samstag war es mit unserem Auto auf den engen Passagen in den Weinbergen unheimlich schwierig, da haben wir vom Ausfall einiger Konkurrenten profitiert. Unser Problem sind die Reifen, wir haben vor Monaten neue bestellt, aber sie kommen einfach nicht an. Am Ende zählen die Punkte und wir sind in der Meisterschaft vorn mit dabei“, so Jan Petersen, der zusammen mit Beifahrerin Ina Epple im BMW M3 startet. Der aktuelle Meister der DRM Nationals, Sebastian Wolf, feierte als Dritter einen erfolgreichen Saisoneinstieg. Aus beruflichen Gründen konnte er an den ersten beiden Tourstopps nicht teilnehmen und freute sich umso mehr mit Beifahrer Andreas Luther über den Podiumsplatz im Mitsubishi Evo. Sebastian Wolf: „Das Treppchen war schon unser Ziel, aber meine Konkurrenten sind teilweise Zeiten gefahren, das war einfach unglaublich. Hut ab. Man muss eben auch ankommen und das ist bei einer so schwiegen Rallye nicht einfach. Für uns ist es ein toller Erfolg, bei der Rallye ADAC Mittelrhein nach einer so langen Pause Gesamtdritter geworden zu sein und in der NC1-Wertung Platz zwei belegt zu haben.”
Spitzenreiter der DRM Nationals ist Tarek Hamadeh-Spaniol im Citroën C2 Challenge, der nach zwei Siegen in der NC4-Wertung mit Platz drei bei der Rallye ADAC Mittelrhein die alleinige Führung übernahm. „Die Prüfungen waren mega, so etwas gibt es woanders nicht. Wir mussten kurzfristig auf ein Ersatzfahrwerk zurückgreifen und das Auto war während der gesamten Rally sehr nervös auf die Hinterachse. Da haben wir viel Zeit verloren. Bei der letzten Prüfung war alles egal, wir haben Vollgas gegeben, waren teilweise über dem Limit und haben die Bestzeit erzielt. Wären wir so die ganze Rallye gefahren, hätten wir das Ziel nicht gesehen. Von daher war es wichtig, Punkte für die Meisterschaft zu holen”, sagte Tarek Hamadeh-Spaniol. Gesamtzweiter ist Jan Petersen, die Kombination Andreas Dahms/Paul Schubert liegt im Porsche 911 auf Rang drei. „Es fing nicht gut an. In der ersten Wertungsprüfung war unser Gaspedal ausgehakt. Den Defekt konnte ich zwar sofort beheben, das kostete uns aber drei Minuten. So einen Rückstand wieder aufzuholen, ist bei dieser Rallye extrem schwierig. Wir haben uns wieder herangekämpft, aber die Strecke war unheimlich hart. Vom fahrerischen Anspruch eine glatte Eins”, schwärmte Andreas Dahms, der bei der Rallye ADAC Mittelrhein nach zwei Siegen in der NC1-Kategrie Platz fünf belegte.
Die DRM Nationals sind aufgrund der unterschiedlichen Fahrzeuge in verschiedene Leistungsklassen eingeteilt, in denen je nach Platzierung Punkte vergeben werden. Diese Zähler sind klassenübergreifend entscheidend für die Gesamtwertung.