Walter Gromöller und sein legendärer Opel Ascona 400 zählen zu den absoluten Fanlieblingen in der Deutschen Rallye-Meisterschaft. Der Routinier krönte sich in der abgelaufenen Saison zum Champion der DRM Classic und belegte bei den DRM Nationals den dritten Rang. „Ich hatte dieses Jahr relativ viele technische Probleme, daher bin ich grundsätzlich zufrieden mit meinen Platzierungen“, sagt Gromöller, der auch nach vielen Rallye-Jahren noch voller Ehrgeiz steckt: „Ich sage immer ‚Sieg oder Sibirien‘. Klar, so schlimm ist es nicht, aber ich hätte die DRM Nationals Wertung schon gerne gewonnen.“
Gromöller ist bereits seit 1978 im Rallyesport aktiv. Nach zahlreichen Erfolgen in einem Opel Manta 400 folgte 2011 der Umstieg auf den ikonischen Opel Ascona 400. „Ich habe 2010 angefangen, den Opel Ascona aufzubauen, da ich unbedingt die ADAC Rallye Köln-Ahrweiler gewinnen wollte. Danach habe ich die DRM für mich entdeckt“, sagt der Gütersloher und erklärt den Wechsel: „Für mich war die Serie eine der interessantesten Meisterschaften, wo ich mit dem Fahrzeug in einer spannenden Klasse fahren konnte. Die Prüfungen machen mir bis heute viel Spaß.“ In seinen Ascona hat Gromöller viel Herzblut gesteckt, denn der Oldtimer von Opel bereitet ihm viel Freude: „Allein die Soundkulisse mit dem Ansauggeräusch und dem Motor ist einmalig, da bekomme ich jedes Mal Gänsehaut.“
Der Kfz-Meister ist stolz darauf, sämtliche Reparaturen und Wartungen am Fahrzeug selbst durchzuführen. Einzig für den Motor holt er sich externe Hilfe. „Das eigentliche Problem ist aber die Verfügbarkeit von Ersatzteilen, denn die sind fast nirgendwo mehr auf Lager. Wenn irgendwas kaputt ist, muss der Ersatz speziell für mich angefertigt werden. Das dauert dann seine Zeit und kostet auch richtig Geld. Ich kann also nicht einfach ein zweites Getriebe mit zur Rallye nehmen, falls das verbaute Probleme macht“, erläutert Gromöller die besondere Herausforderung bei historischen Fahrzeugen.
Bei den DRM Nationals treten eine Vielzahl unterschiedlicher Fahrzeugkonzepte aus verschiedenen Epochen gegeneinander an. Für den passionierten Rallyepiloten macht genau das den Reiz aus: „Die neueren Autos mit dem alten Ding zu schlagen, das bereitet mir richtig Freude. Für einige Fahrer erschien das unmöglich, aber ich habe gezeigt, dass es geht. Das macht mich stolz. Dazu kommt, dass ich ja auch nicht mehr der Jüngste bin.“ Trotzdem denkt Gromöller noch nichts ans Aufhören: „Solange der Ehrgeiz da ist, mache ich weiter.“
Den nächsten Angriff auf die Spitze möchte Gromöller in der kommenden Saison starten: „Inzwischen steht dank meines Hauptsponsors VMS fest, dass es für mich in der DRM weitergeht und ich somit auch 2025 dabei bin. Auf jeden Fall mit meinem Opel Ascona 400 und wahrscheinlich wieder mit René Maier als Beifahrer.“ Fans des historischen Rallyesports können sich also freuen, dass ihnen der ikonische Vierzylinder Saugmotor-Sound in der DRM auch 2025 erhalten bleibt.