Die ADAC Saarland-Pfalz Rallye war für die Teams der DRM Nationals nur knapp 14 Tage nach dem vierten Stopp am Mittelrhein erneut ein echter Härtetest. Schnelle Asphalt-Passagen, Schotterpisten und die Hitze vor allem am finalen Samstag machte Piloten und ihren Fahrzeugen zu schaffen. Hermann Gassner jun. und Beifahrerin Lisa Retzer zeigten sich von den schwierigen Umständen unbeeindruckt und gewannen die Breitensportserie nach 134,30 Wertungskilometern mit großem Vorsprung. Noch beeindruckender: Der Deutsche Rallye-Champion von 2009 und Vizemeister von 2019 belegte in der Gesamtwertung einen hervorragenden achten Rang.
„Ich wusste, dass wir schnell sind, habe aber nicht damit gerechnet, dass es so gut läuft“, sagte Gassner, dessen Toyota GR Yaris von einem Fossil-freien synthetischen Kraftstoff angetrieben wird. „Wir haben uns im Laufe der Rallye gesteigert und nur wenig Fehler gemacht, trotz der großen Hitze an Tag zwei. Dass wir am Ende bestes nicht RC2-Fahrzeug sind, ist ein toller Erfolg. Mal sehen, ob wir in dieser Saison noch einmal in der DRM angreifen“, erklärte er nach seinem ersten Saisonstart bei der Deutschen Rallye-Meisterschaft. Beinahe wäre es im Saarland zu einem Familien-Doppelsieg gekommen, doch Vater Hermann Gassner schied auf Platz zwei liegend in der letzten WP aus. Damit rückten John Macht und Michael Teufel im Mitsubishi Lancer Evo9 auf Rang zwei vor. „Gegen Hermann Gassner war kein Kraut gewachsen. Er ist ein Top-Fahrer und sitzt in einem neuen und unfassbar schnellen Auto. Wir hatten wie viele Kollegen Reifenprobleme, zudem ist auf einer Prüfung der Auspuff abgefallen. Da ist man schon ziemlich abgelenkt, wenn das Auto doppelt so laut ist wie sonst. Wir konnten aber unsere Klasse NC1 mit einem großen Vorsprung gewinnen und haben damit die Führung in der Gesamtwertung ausgebaut“, zeigte sich John Macht zufrieden.
Walter Gromöller und René Meier waren im Opel Ascona 400 trotz einiger technischer Probleme drittschnellstes Team bei den DRM Nationals. Der Routinier: „Wir hatten am ersten Tag mit einem Ölverlust zu kämpfen. Zudem verloren alle vier Reifen gleichzeitig Luft, warum, wissen wir nicht. Am Samstag lief alles perfekt, im Auto fühlte es sich an wie Sauna mit Aufguss. Da wir in der NC2-Wertung hinter Hermann Gassner Zweiter geworden sind, konnten wir gute Punkte mitnehmen.“
Andreas Dahms und Paul Schubert (Porsche 996 GT3) meldeten sich bei der ADAC Saarland-Pfalz Rallye nach dem Ausfall am Mittelrhein mit einer starken Leistung und Rang vier zurück. „Ich wollte die Rallye eigentlich absagen, aber wir haben das Auto wieder hingekriegt und es funktionierte alles einwandfrei. Auf den Schotterstrecken hatten wir mit unserem rund 1500 Kilogramm schweren Porsche leider keine Chance. Da waren beim Start gleich fünf Sekunden weg. Der zweite Platz in unserer Klasse NC1 ist aber ein gutes Ergebnis, in Stemwede greifen wir wieder voll an“, zog Andreas Dahms ein positives Fazit.
Tarek Hamadeh-Spaniol hat sich bei den DRM Nationals im Titelkampf zurückgemeldet. Der Saarbrücker gewann mit Anna-Lena Mergen im Citroën C2 Challenge die NC4-Wertung und schob sich in der Tabelle auf Platz zwei vor. „Ich h ätte nie gedacht, dass wir diese Rallye beenden. Wir haben noch am Donnerstag überall Teile zusammengesucht, um überhaupt starten zu können. Während der gesamten zwei Tage hatten wir Kupplungsprobleme, jeder Schaltvorgang war ein Graus. Trotzdem konnten wir schnelle Zeiten fahren und unsere Wertung gewinnen. Das hätten wir ohne unsere vielen Helfer niemals geschafft“, so der Gesamtsieger von 2023.
Die DRM Nationals sind aufgrund der unterschiedlichen Fahrzeuge in verschiedene Leistungsklassen eingeteilt, in denen je nach Platzierung Punkte vergeben werden. Diese Zähler sind am Ende der Saison klassenübergreifend entscheidend für die Gesamtwertung.