Der Ritt durch die Weinberge und die schnellen Asphalt-Passagen verlangten den Teilnehmern der DRM Nationals bei der Rallye ADAC Mittelrhein alles ab. Dennoch lieferten sie sich von Beginn an in den sechs Leistungsklassen NC1 bis NC6 einen harten Schlagabtausch, allerdings kamen 25 der 42 Teams nicht ins Ziel. Fast fehlerlos blieben Tobias Just und Ramona Kees und waren nach rund 130 Wertungskilometern schnellstes Team der Breitensportserie.
Das Fahrer-Duo hatte bei seiner Mittelrhein-Premiere im Citroên C2R2 Max keine Anpassungsschwierigkeiten. Von Beginn an mischen Just / Kees in der Spitzengruppe mit und konnten sich am Sonntag in der zwölften und letzten Wertungsprüfung noch von Platz zwei auf die erste Position schieben. „Die Weinberge waren klasse, die Kulisse war atemberaubend. Wir sind am ersten Tag mit unserem kleineren Fahrzeug gut durchgekommen, haben nur einmal den Rückwärtsgang gebraucht. Aber einen Fehler darf man sich bei einer solch schwierigen Rallye erlauben. Am Sonntag fehlten uns ein wenig die PS, wir haben dann von technischen Probleme eines Konkurrenten profitiert. Unsere saubere Fahrt wurde mit dem Gesamtsieg und dem Gewinn unserer Klasse NC3 belohnt”, freute sich Tobias Just. Nur sieben Sekunden langsamer waren Rafael Klein und Jana Hufgard und belegten im BMW E36 M3 Platz zwei. Rafael Klein: „Der Anfang war schwer. Ich hatte eine Erkältung, habe auf den langen Etappen in den Weinbergen einige Flüchtigkeitsfehler gemacht und so eine Minute verschenkt. Auf den kurzen WPs am Sonntag konnten wir dann aufholen und unsere Wertung NC2 gewinnen.”
Walter Gromöller und René Meier wurden dagegen für eine fantastische Leistung nicht belohnt. Mit dem Opel Ascona 400 „flogen” sie förmlich über die Weinberge und übernahmen nach Wertungsprüfung fünf die Spitze. Doch am Ende spielte die Technik nicht mit. In der finalen WP zwölf fiel das Fahrer-Duo vom ersten auf den dritten Rang zurück. „Das war reines Pech. In der vorletzten Prüfung ist der Bremssattel abgerissen und hat sich verhakt, sodass wir die letzte WP komplett ohne Bremse gefahren sind. Zumindest wurden wir Zweiter bei der NC2, das gibt gute Punkte für die Meisterschaft. Trotz allem haben die Weinberge wieder viel Spaß gemacht. Es gehört allerdings ein wenig Mut dazu, sie voll zu fahren. Angst darf man nicht haben”, erklärte der Routinier, der in der Gesamtwertung auf Rang zwei vorrückte.
Spitzenreiter bleiben John Macht und Michael Teufel. Das Team beendete die Rallye ADAC Mittelrhein im Mitsubishi Lancer Evo9 als Vierter, gewann aber die Klasse NC1 und baute damit die Tabellenführung aus. John Macht: „Wir hatten kurz nach dem Start einen Plattfuß, sind aber die acht Kilometer bis ins Ziel auf der Felge weitergefahren. So haben wir nur zwei statt fünf Minuten verloren, wenn wir auf der Strecke die Reifen gewechselt hätten. Diese Strategie ist voll aufgegangen. Unser erster Start bei der Rallye Mittelrhein war der Hammer. Man musste aber in jeder Sekunde höllisch aufpassen, um nicht die Weinberge herunter zu purzeln.” Tabellendritter bei den DRM Nationals ist nach der Rallye ADAC Mittelrhein Titelverteidiger Tarek Hamadeh-Spaniol (Citroên C2 Challenge), der an der Mosel in der Wertung NC4 erfolgreich war.
Die DRM Nationals sind aufgrund der unterschiedlichen Fahrzeuge in verschiedene Leistungsklassen eingeteilt, in denen je nach Platzierung Punkte vergeben werden. Diese Zähler sind am Ende der Saison klassenübergreifend entscheidend für die Gesamtwertung.