Walter Gromöller hatte es angekündigt: „Die ADAC Rallye Stemweder Berg mit ihren schnellen Passagen liegt mir und meinem Auto.“ Und das bewies der Routinier im Opel Ascona 400 beim vorletzten DRM-Stopp eindrucksvoll. Zusammen mit Beifahrer René Meier erzielte er bei den DRM Nationals Bestzeiten am Fließband, gewann 13 der 14 WPs und erreichte nach rund 140 Wertungskilometern mit einem großen Vorsprung das Ziel. Neben dem Sieg in der Breitensportklasse gewann Gromöller auch die DRM Classic und belegte in der Gesamtwertung einen hervorragenden 13. Platz.
Von Beginn an lag der Opel-Pilot in Führung und baute diese bis zum Schluss auf über drei Minuten aus. Im Gegensatz zu einigen seiner Konkurrenten hatte Gromöller allerdings keine technischen Probleme, konnte die Motor-Power des Ascona 400 voll ausreizen. „Eigentlich war nur geplant, dass ich meine Klasse NC2 gewinne. Aber von Beginn hat alles soviel Bock gemacht, dass wir dachten, jetzt müssen wir Vollgas geben. Der Opel lief wie am Schnürchen, die Strecken waren auf uns zugeschnitten, da gab es kein Halten mehr. An der Ostsee wollen wir an diese Fahrt anknüpfen und machen wieder Dampf, obwohl es schwer wird, den Titel bei den Nationals zu gewinnen“, so Gromöller, der in der Gesamtwertung auf Rang drei liegt.
Tabellenführer John Macht belegte mit Co-Pilot Michael Teufel im Mitsubishi Lancer Evo9 Platz zwei und bewies erneut eiserne Nerven. „Wir sind in WP 5 mit dem Heck voll in eine Hecke mit Pfeilern eingeschlagen, konnten das aber flicken“, erklärt Macht. Das war aber noch nicht alles. „In der letzten Prüfung ist der Schalthebel abgebrochen. Ich habe mich ans Steuer gesetzt und meinem Beifahrer Michael erklärt, wie man per Motorhaube einen Gang einlegen kann. Und es hat geklappt. Wir sind die WP zwar nur noch mit dem dritten Gang gefahren und haben viel Zeit verloren. Doch der Vorsprung war groß genug, sodass wir noch Zweiter wurden und unsere Klasse NC1 gewinnen konnten. Plan erfüllt“, stellte Macht trocken fest.
Den dritten Podiumsplatz bei den DRM Nationals am Stemweder Berg sicherten sich Ralf Klaus und Andreas Schlüsche (Ford Focus RS), die eine fehlerlosen Leistung zeigten, im Gesamtklassement der Breitensportserie jedoch keine Rolle spielen. Das ist bei Tarek Hamadeh-Spaniol anders. Der Titelverteidiger ist Tabellenzweiter, konnte aber mit Rang vier bei der 53. ADAC Rallye Stemweder Berg den 15-Punkte-Rückstand auf John Macht nicht verkürzen. „Das ist ein tolles Ergebnis und wir haben unsere NC4-Wertung gewonnen. Das gilt aber auch für John in seiner Klasse, sodass wir nicht aufholen konnten. Als ich nach der Rallye sein Auto erblickte, habe ich mich allerdings gefragt, wie er damit ins Ziel gekommen ist. Uns haben die starken Locals zu Beginn ganz schön eingeheizt. Zudem wurde auf den schnellen Abschnitten mit den harten Bremsmanövern vor den vielen Abzweigen und der anschließenden vollen Beschleunigung das Material stark beansprucht. Wir werden beim Finale an der Ostsee noch einmal alles versuchen, um unseren Titel zu verteidigen. Im Rallye-Sport ist alles möglich“, weiß Tarek Hamadeh-Spaniol, der mit Henry Wichura im Cockpit eines Citroën C2 Challenge saß.
Die DRM Nationals sind aufgrund der unterschiedlichen Fahrzeuge in verschiedene Leistungsklassen eingeteilt, in denen je nach Platzierung Punkte vergeben werden. Diese Zähler sind am Ende der Saison klassenübergreifend entscheidend für die Gesamtwertung. Letzte Station der Deutschen Rallye-Meisterschaft ist am 6. / 7. September die ADAC Ostsee Rallye.