BMW-Pilot Marco Wittmann ging aus einem turbulenten DTM-Rennen auf dem Red Bull Ring als Sieger hervor. In seinem BMW M4 DTM gewann der 24-Jährige den sechsten Saisonlauf vor seinen Markenkollegen Augusto Farfus und Timo Glock. Martin Tomczyk machte als Vierter den Erfolg von BMW perfekt. "Ich hatte einen sehr schlechten Start, was mir die Anfangsphase nicht gerade einfach machte. Ich musste cool bleiben und habe mir meine Reifen aufgespart. Vor mir hat es viel Trubel gegeben, doch davon habe ich nicht viel mitbekommen. Heute hatte ich einfach großes Glück", sagte Wittmann zufrieden. Das Rennwochenende in Österreich besuchten insgesamt 47.500 Fans.
Erfolgreichster Fahrer eines Audi RS 5 DTM war Timo Scheider, der hinter dem BMW-Quartett die Ziellinie als Fünfter überquerte. "Ich habe das Bestmögliche herausgeholt. Ich ging von Startplatz 14 ins Rennen und kann mich mit Position fünf sehr glücklich schätzen. Hoffentlich ist das die Kehrtwende in einer bisher sehr enttäuschenden Saison für mich", erklärte der Wahlösterreicher. Seine Markenkollegen Adrien Tambay, Mattias Ekström und Jamie Green landeten auf den Positionen sechs, sieben und acht. Für Green gestaltete sich das sechste Rennen des Jahres als Berg- und Talfahrt der Gefühle. Nachdem sich der Brite die Führung erobert hatte, wurde eine Durchfahrtstrafe gegen den Audi-Piloten verhängt. Der 32-Jährige hatte seine Box für seinen Wechsel auf Optionsreifen eine Runde zu früh angesteuert.
Einen bitteren Rückschlag erlebte auch Mercedes-Benz-Pilot Robert Wickens. Der Pole-Setter lieferte sich bis zur Rennmitte ein packendes Duell gegen Augusto Farfus um den Sieg, ehe die Rennleitung dem Kanadier die Schwarze Flagge zeigte. Der Grund: Der Kanadier hatte eine gegen ihn verhängte Drive-Through-Strafe ignoriert, nachdem er zuvor aus Sicht der Rennleitung beim Losfahren aus der Box den nachfolgenden Timo Glock behindert hatte. Bester Pilot eines DTM Mercedes AMG C-Coupé wurde am Ende Christian Vietoris als Neunter. "Mir gelang ein guter Start ins Wochenende. Als Neunter der beste Mercedes-Benz-Fahrer zu sein, kann uns nicht zufriedenstellen", so Vietoris.
Wittmann auf bestem Wege Richtung Titel
Dank seines dritten Saisonsiegs stockte Marco Wittmann sein Punktekonto auf 95 Zähler auf. Der Schwede Mattias Ekström bleibt weiterhin ärgster Verfolger von Wittmann in der Gesamtwertung. Doch die Jagd nach seinem dritten DTM-Titel wird für Ekström keine einfache Aufgabe werden. Nach sechs von zehn Läufen fehlen dem Audi-Piloten 39 Punkte auf seinen Titelkonkurrenten aus dem BMW-Lager. Das nächste Rennwochenende wird vom 16. bis 17. August auf dem Nürburgring ausgetragen.
BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt: "Wir sind stolz und glücklich. Wir dachten, dass es nach dem Dreifachsieg im Vorjahr nicht mehr besser hätte kommen können. Doch da haben wir uns zum Glück getäuscht. Marco Wittmann ist unglaublich gefahren, und auch die anderen haben die Strategie perfekt umgesetzt. Vor allem haben wir aber heute die wenigsten Fehler gemacht."
Audi Leiter DTM Dieter Gass: "Das Rennen haben wir nicht heute, sondern schon gestern im Qualifying verloren. Hinzu kam ein Kommunikationsproblem, dass dafür gesorgt hat, dass Jamie Green eine Runde zu früh an die Box gekommen ist."
Mercedes-Benz Leiter DTM-Management Wolfgang Schattling: "Für uns war es ein sehr enttäuschender Tag, denn Robert Wickens hätte das Rennen heute ganz sicher gewinnen können. Gerade, weil es in manchen Rennen in diesem Jahr nicht so gut lief, wäre das ein wichtiger Erfolg gewesen. Von der Entscheidung der Rennleitung waren wir total überrascht, wir dachten zunächst an eine Verwechslung, die wir noch während des Rennens aufklären wollten. Aus unserer Sicht ist die Strafe gegen Robert Wickens nicht gerechtfertigt."