Bei wechselnden Wetterbedingungen fuhren die Piloten der FIM MiniGP Germany am vergangenen Samstag ihre Wertungsläufe sieben und acht auf dem Vogelsbergring in Wittgenborn aus. Auf dem 1038 Meter langen Rundkurs triumphierte in beiden Läufen der Klasse Ohvale-190 Fynn Kratochwil (Mühlhausen) als Sieger. Casper Pennings (NLD) feierte in der Kategorie Ohvale-160 einen Doppelsieg.
Ohvale MiniGP-190 Klasse
Zum zweiten Zeittraining war die Ideallinie der 1038 Meter langen Strecke abgetrocknet. Kratochwil ging als einziger auf Slicks raus und setzte die schnellste Rundenzeit mit 53.296 Sekunden für die Pole-Position. Jason Rudolph (St. Egidien) verbesserte im zweiten Qualifying seine Zeit auf 54.664 Sekunden und holte sich Startplatz zwei. Robin Siegert (Pockau-Lengefeld) komplettierte die erste Startreihe mit einer Zeit von 54.801 Sekunden auf Rang drei.
Zum Start des ersten Rennens setzte der Regen wieder stärker ein. Kratochwil kam sehr gut weg, durch einen Verbremser des Mühlhausener gingen seine Konkurrenten Siegert und Rudolph an ihm vorbei und er reihte sich als Dritter ein. Im ersten Umlauf eroberte er sich die Spitzenposition zurück und baute seine Führung Runde um Runde bis ins Ziel aus. Das Motorrad von Rudolph ging kurz nach dem Start aus. Der AMC Sachsenring Pilot schob es in die Boxengasse, wo sein Mechaniker es wieder starten konnte und er eine Runde später wieder ins Rennen einstieg. Mit schnellen Rundenzeiten kämpfte er sich wieder an seine Mitstreiter heran, bevor seine Maschine in der siebten Runde erneut ausging und sich nicht wieder starten ließ. Siegert raste ungefährdet auf Rang zwei ins Ziel. Kai Hummel (Auerbach) komplettierte mit Platz drei das Podium. Linn Vogel wird auf Position vier abgewunken.
Auch zum 14 Runden langen zweiten Lauf regnete es stark. Kratochwil reihte sich hinter Siegert beim Sprint auf die erste Kurve auf Rang zwei ein. Jason Rudolph, der schon den ganzen Tag im Regen sehr schnell war, wollte seinen Ausfall vom ersten Rennen wieder gut machen. In der zweiten Runde spielte er seine Stärken im Nassen aus und kämpfte sich an die Spitze des Feldes. Mit den schnellsten Rundenzeiten baute er seine Führung auf Kratochwil aus. In der achten Runden rutschte Rudolph, blieb aber unverletzt und nahm das Rennen als Zweiter sofort wieder auf. Erneut war er der Schnellste auf der Strecke und versuchte die Lücke zum Führenden wieder zu zufahren. Mit einem erneuten Sturz in der dreizehnten Runde, wurde seine Jagd auf den Sieg gestoppt. Er schaffte es erneut das Rennen wieder aufzunehmen und beendete den Lauf als Dritter, hinter Siegert der als glücklicher Zweiter die Ziellinie überquerte. Hummel und Vogel sahen auf den Rängen vier und fünf die schwarz-weiß-karierte Flagge.
In der Meisterschaft übernimmt Kratochwil, aufgrund von mehr Siegen, punktgleich mit 170 Zählern zu Siegert auf Rang zwei die Führung. Rudolph behauptet Position drei mit 116 Punkten.
Fynn Kratochwil (1./1., Mühlhausen): „Ich fand Wittgenborn schon immer eine coole Strecke, ich bin hier immer gut zurechtgekommen. Sie ist schnell eine meiner Lieblingsstrecken geworden. Die Bedingungen heute waren schwierig, da es bis auf ein Qualifying den ganzen Tag Nass war. Es lief sehr gut, ich habe mich schnell auf die Strecke im Nassen eingestellt. In den Trainings konnte ich meine Zeiten gut steigern und war für die Rennen gut vorbereitet. Ich hatte zum ersten Rennen einen guten Start, habe mich dann aber verbremst und die anderen sind an mir vorbeigezogen, so dass ich nur Dritter war. Ich konnte den Führenden dann aber schnell zurück überholen und konnte in Führung liegend einen Vorsprung herausfahren. Am Ende habe ich dann etwas Tempo rausgenommen, um nichts zu riskieren. Im zweiten Rennen war es etwas chaotischer. Am Start war noch alles gleich und ich war Zweiter, konnte aber im Laufe des Rennens die Führung übernehmen. Somit habe ich das zweite Rennen mit ca. 30 Sekunden auf den Zweiten gewonnen. Das war ein sehr gutes Wochenende mit zwei Regenrennen.“
Robin Siegert (2./2., Pockau-Lengefeld): „Das kurvenreiche Layout der Strecke hier gefällt mir sehr gut. Die Wetterbedingungen waren nicht einfach, der ständige Reifenwechsel hat es für uns sehr schwierig gemacht. Die Qualifyings waren sehr durchwachsen. Das Zweite war ein Poker, da die Strecke trocken war, hätte man mit Slicks rausgehen können. Wir hatten uns für Regenreifen entschieden. Am Ende bin ich dann auch noch gestürzt. Ich habe mich zum Glück nicht verletzt, war in der Startaufstellung aber nur Dritter. Der erste Start war sehr gut, ich konnte gleich die Führung übernehmen, bis Fynn (Kratochwil) mich attackiert hat. Im zweiten Rennen war mein Start wieder sehr gut und ich habe die Führung übernommen. Dann kamen Jason (Rudolph) und Fynn (Kratochwil) und ich konnte den Speed nicht halten. Am Ende hatte ich dann Probleme mit meinem Motorrad, konnte mir aber beide Male noch den zweiten Platz sichern.“
Kai Hummel (3./4., Auerbach): „Die Strecke hier ist schön rund, dadurch kann man hier sehr schnell fahren. Die Bedingungen heute waren schwierig. In den Trainings ist es nicht so gut gelaufen, ich bin zweimal gestürzt, habe mich zum Glück aber nicht verletzt. Das letzte Zeittraining war dann gut, da es trocken war und ich wieder gute Zeiten fahren konnte. Das erste Rennen musste ich aus der Boxengasse antreten. Wir haben gedacht, dass es trocken bleibt und sind mit Slicks in den Vorstart gefahren. Wegen dem Umbau auf Regenreifen, musste ich dann aus der Boxengasse starten. Am Anfang des Rennens ist es gut gelaufen bis ich mich verschalten habe. Dadurch habe ich den Anschluss verloren und konnte mir den vierten Platz schlussendlich sichern.“
Ohvale MiniGP-160 Klasse
Pennings kam am besten mit den wechselnden Streckenverhältnissen zurecht und schnappte sich mit einer Zeit von 56.635 Sekunden die Pole-Position. Zweitschnellster der Zeittrainings war Luca Alfredo Diolosa (Werdohl). Startplatz drei holte sich Fillin Lorenz (Glauchau).
Mit einem perfekten Start zum ersten Lauf übernahm Pennings die Führung. Durch konstante Rundenzeiten setzte sich der Niederländer kontinuierlich von seinen Verfolgern ab und gewann das Rennen souverän. Lorenz reihte sich am Start als Zweiter ein und verteidigte seine Position bis ins Ziel. Diolosa fiel auf drei zurück konnte das Tempo der beiden Führenden nicht mehr mitgehen. In der achten Runde ging Colin Langer (Neuhausen) an ihm vorbei. Diolosa versuchte am Sachsen dranzubleiben, kam bei der Verfolgung zu Sturz, blieb unverletzt aber konnte das Rennen nicht wieder aufnehmen. Langer behauptet Platz drei bis ins Ziel, gefolgt von Säuberlich auf Rang vier. Jaden Immanuel (Stuttgart) komplettierte die Top-Five. Am Ende des 14 Runden langen zweiten Rennens hieß der jubelnde Sieger Casper Pennings. Auch im Regen behauptete der Niederländer seine Startposition und fuhr einen klaren Start-Ziel-Sieg ein. Fillin Lorenz reihte sich zur Anfahrt auf die erste Kurve auf Rang zwei vor Langer und David Glowatz (Rastatt) ein. Die drei lieferten sich ein enges, aber faires Rennen. Lorenz Teamkollege Immanuel nutze die Gelegenheit, um die Lücke zu schließen und an seinen Konkurrenten vorbeizuziehen. Sieben Runden behauptet der Stuttgarter Platz zwei. In der vorletzten Runde fand Fillin Lorenz eine Möglichkeit zum Überholen und raste als Zweiter ins Ziel. Immanuel wurde auf Rang drei abgewunken und sicherte dem LM-Racing-Team das Doppelpodium. Auf den Plätzen vier und fünf überquerten Langer und Nico Weiße (Berlin) die Ziellinie.
In der Meisterschaft behauptet Säuberlich mit 162 Punkten die Führung. Pennings verbessert sich auf Rang zwei mit 136 Zählern. Auf Position drei liegt Lorenz mit 127 Punkten.
Casper Pennings (1./1., NLD): „Die Strecke von Wittgenborn hat viele schnelle Kurven. Sie ist etwas rutschig im Nassen. Ich bin mit den wechselnden Bedingungen gut zurechtgekommen. Ich war im Trockenen und im Regen immer schnell. In den Trainings lief es gut ich konnte Platz eins gut managen und meinen Plan durchziehen und meine Pace halten. In beiden Rennen hatte ich einen guten Start und konnte Platz eins bis ins Ziel kontrollieren. In Schlüsselfeld möchte ich wieder beide Rennen gewinnen, am besten mit einem größeren Abstand zum Zweitplatzierten.“
Fillin Lorenz (2./2., Glauchau): „Die Strecke hier ist sehr gut. Sie hat etwas Besonderes. Man kann sie von der Bauart mit keiner anderen vergleichen. Es ist immer wieder cool hier zu fahren, da ich ein Fan von Steilkurven bin. Mit den wechselnden Bedingungen bin ich gut zurechtgekommen. Zuerst wollten wir auf Slicks wechseln als die Strecke in den Trainings abtrocknete, haben uns dann aber dagegen entschieden. Im ersten Qualifying war es nicht so gut, im Zweiten lief es dann besser und ich konnte pushen. Mein Start war sehr gut. Ich bin von drei ins Rennen gegangen und konnte schnell auf zwei vorfahren, was gegen Luca (Diolosa) nicht einfach war, da er die bessere Linie hatte. Ich bin auf P2 ins Ziel gekommen. Das war es, was wir uns vorgenommen hatten. Das zweite Rennen verlief auch sehr gut. Mein Teamkollege hat mich zwar überholt, aber in der Waldkurve konnte ich noch einmal kontern und dann den zweiten Platz nach Hause fahren. Bis zum nächsten Rennen möchte ich viel trainieren und meine Körperhaltung zu verbessern.“
Colin Langer (3./4., Neuhausen): „Ich finde die Strecke cool. Sie ist zwar anstrengend, aber gefällt mir. Mit den Bedingungen hier bin ich sowohl im Trockenen als auch im Nassen gut zurechtgekommen. Meine Rennstarts waren gut. Im Ersten hing ich am Anfang etwas fest, konnte dann aber vorbei gehen und aufschließen. Im zweiten Rennen war es im Nassen schwerer. Ich habe versucht, nach vorn anzugreifen, aber das hat nicht funktioniert und ich habe den Anschluss verloren. Beim nächsten Rennen möchte ich wieder versuchen aufs Podium zu fahren.“