FIM MiniGP Germany·24.6.2024

Vier verschiedene Sieger in Templin

Am vergangenen Wochenende kamen die Piloten der FIM MiniGP Germany auf dem Templiner Ring zu den Wertungsläufen fünf und sechs zusammen. Bei Wind und sommerlichen Temperaturen teilten sich Robin Siegert (Pockau-Lengefeld) und Fynn Kratochwil (Mühlhausen) in der Ohvale-190 die Siege. In der Klasse Ohvale-160 gab es mit Casper Pennings (NLD) und Ole Säuberlich (Bad Blankenburg) ebenfalls zwei unterschiedliche Gewinner auf dem 1105 Meter langen Rundkurs.

v.l.n.r.: Fynn Kratchowil, Robin Siegert, Jason Rudolph © Foto: ADAC
Ohvale MiniGP-190 Klasse

Im 65 Kilometer nördlich von Berlin gelegenen Templin schnappte sich Fynn Kratochwil bei kühlen Temperaturen mit einer Zeit von 52.051 Sekunden die Pole. Mit einem Rückstand von 0.102 Sekunden folgte Robin Siegert auf Platz zwei in der Startaufstellung. Jason Rudolph (St. Egidien) komplettierte die erste Reihe mit Rang drei.

Am Nachmittag lockerte der Himmel auf und die Sonne schien. Bei sommerlichen Temperaturen kam Kratochwil am Start gut weg und behauptete seine Führung. Siegert hängte sich direkt an sein Hinterrad. Der junge Sachse setzte seine finale Attacke in den letzten Kurven und gewann den Lauf mit 0.076 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten Kratochwil. Jason Rudolph verteidigte Rang drei vom Start bis ins Ziel. Kai Hummel (Auerbach) wurde als Vierter abgewunken. Linn Vogel (Neukirchen) raste auf Rang fünf über die Ziellinie. Nach dem Zieleinlauf kam es beim Siegesjubel zu einer Kollision zwischen Siegert und Kratochwil. Beiden Piloten blieben weitestgehend unverletzt. Das Motorrad von Kratochwil erlitt jedoch einen größeren Schaden. Pünktlich zum zweiten 14 Runden langen Rennen hatte Kratochwils Team das Motorrad repariert und alle Fahrer konnten an den Start gehen. Erneut hieß das Spitzenduell Kratochwil gegen Siegert. Nach einem guten Start beider Piloten übernahm Siegert die Führung. Kratochwil fiel auf Rang drei zurück, fuhr aber schon wenige Kurven später wieder auf Rang zwei vor. Der junge Thüringer hängte sich ans Hinterrad des Führenden. Nach mehreren Führungswechseln entschied Kratochwil das Rennen für sich und raste als Erster ins Ziel. Ihm folgte Siegert auf Rang zwei. Rudolph musste nach einem Fehler in der zweiten Runde das Führungsduo ziehen lassen. Erneut beendete er den Lauf als Dritter. Hummel folgte auf Rang vier. Vogel wurde als Fünfte abgewunken.

In der Meisterschaft führt Siegert mit 130 Zählern. Kratochwil folgt auf Position zwei mit 120 Punkten. Dritter in der Gesamtwertung ist Rudolph mit 100 Zählern.

Robin Siegert gewinnt Rennen 1 in Templin © Foto: ADAC

Robin Siegert (1./2., Pockau-Lengefeld): „Die Strecke von Templin ist sehr anspruchsvoll. Es gibt sehr viele Kurven, wodurch es sehr anstrengend ist, hier zu fahren. Leider waren die wechselnden Wetterverhältnisse mit Regen und Trocken sehr schwierig. Die Qualifyings sind gut gelaufen und ich war am Ende nur 0.1 Sekunden hinter dem Ersten. Ich habe mich immer nach vorn orientiert und konnte die Pace gut halten. Leider wurde ich noch einmal ausgekontert und so blieb mir nur noch die Möglichkeit in der letzten Kurve anzugreifen. Das hat funktioniert und ich konnte das Rennen gewinnen. Für das zweite Rennen war das Ziel, wenn möglich, zu überholen und ansonsten dranzubleiben und Punkte mitzunehmen. Ich hatte einen guten Start. In der letzten Runde wollte ich die gleiche Attacke setzen wie im ersten Lauf. Leider hatte ich ein zwei Kurven zuvor einen Vorderradrutscher und konnte die Pace nicht mehr halten. Ich bin sehr glücklich mit meinem Wochenende. In drei Wochen in Harsewinkel muss ich schauen, wie ich mit der Strecke zurechtkomme, da ich dort noch nie gefahren bin. Aber ich möchte viel Spaß haben und das Beste mitnehmen.“

Fynn Kratochwil (1./1., Mühlhausen): „In den Freien Trainings am Freitag konnte ich mit meinem Team ein sehr gutes Motorrad für den Renntag hinstellen. Die Trainings und Qualifyings liefen gut. Mit der Pole Position war ich für die Rennen sehr gut vorbereitet. Im ersten Rennen hatte ich einen sehr guten Start und habe den ganzen Lauf geführt. In der Vorletzten Runde wurde ich dann überholt und bin dann knapp Zweiter geworden. Im Ziel kam es zu einer Kollision mit einem anderen Fahrer, wodurch wir beide zu Sturz kamen. Mein Motorrad wurde dabei sehr stark beschädigt. Mein Team um Dirk (Heidolf) hatte dann sehr viel zu tun, um mein Bike rechtzeitig zum Start des zweiten Rennens zu reparieren. Das haben sie dann knapp vorm Rennen hinbekommen. Ich war hochmotiviert und habe mir viel vorgenommen für den Lauf. Ich hatte einen guten Start, wurde aber überholt. Ich habe das Rennen dann taktisch gestaltet. Ich bin meist hinter dem Führenden geblieben, habe ihn zwischendurch Mal attackiert und überholt. Am Ende konnte das Rennen mit einer halben Sekunde Vorsprung gewinnen. Von dem Sturz abgesehen, verlief das Wochenende sehr gut. Ich habe noch zehn Punkte Rückstand in der Meisterschaft, aber ich und mein Team arbeiten daran diese aufzuholen.“

Jason Rudolph fühlte sich auf der Strecke sehr wohl © Foto: ADAC

Jason Rudolph (3./3., St. Egidien): „Mir gefällt die Strecke von Templin sehr, ich mag das Layout und habe mich von Beginn an sehr wohl gefühlt. Ich habe am Freitag alle Trainings genutzt um mein Motorrad besser kennen zu lernen und meine Grenzen zu finden. Heute morgen in den Freien Trainings habe ich mich ebenfalls sehr wohl gefühlt. Die meisten sind mit Regenreifen rausgefahren. Da die Strecke trocken war, hatte ich kein schlechtes Gefühl und bin mit Slicks rausgegangen. Es war etwas rutschig, aber ich bin gut zurechtgekommen und habe die Trainings als Zweiter beendet. Die Qualifyings verliefen gut. Im ersten Rennen wollte ich mit den Führenden mithalten, aber der Start lief nicht so gut. Im zweiten Lauf hatte ich einen guten Start. In der zweiten Runde musste ich kurz vor dem Omega weit gehen, wodurch ich den Anschluss zur Spitze verlor. Dass hat mich sehr geärgert. In Harsewinkel werde ich wieder versuchen vorn mit dabei zu sein.“

v.l.n.r Ole Säuberlich, Casper Pennings, Danny Hinkelmann © Foto: ADAC
Ohvale MiniGP-160 Klasse

Im zweiten Zeittraining setzte Danny Hinkelmann (Neukirchen) in der allerletzten Runde seine Bestzeit von 55.159 Sekunden und holte sich die Pole Position. Ole Säuberlich stellte seine Ohvale auf Startplatz zwei. Drittschnellster in den Qualifyings war Casper Pennings.

Mit einem guten Start übernahm Säuberlich die Spitzenposition, Pennings reihte sich direkt dahinter auf Platz zwei ein. Der Moto Race Academy Pilot führte das Rennen bis in Runde zwölf an. Beim Überrunden wurde Säuberlich aufgehalten, wodurch Pennings an ihm vorbeizog. Der junge Niederländer verteidigte seine Führung bis ins Ziel. Ole Säuberlich raste nur 0.077 Sekunden später als Zweiter über die Zielgerade. Pole-Setter Hinkelmann kam nicht gut am Start weg und fiel auf Rang vier zurück. In der zweiten Runde kämpfte er sich an Fillin Lorenz (Glauchau) vorbei. Die Führenden hatten sich bereits abgesetzt. Hinkelmann konnte die Lücke nicht mehr schließen und beendete das Rennen auf Rang drei. Lorenz sah die schwarz-weiß-karierte Flagge als Vierter. Collin Langer (Neuhausen) komplettierte die Top-Five.

Erneut startete Ole Säuberlich am schnellsten zum 14 Runden langen zweiten Lauf. Der junge Thüringer konnte diesmal die Führung nicht behaupten und Pennings ging im ersten Umlauf direkt an ihm vorbei. Der junge Holländer verteidigte die Spitze bis in Runde sieben, dann war es Säuberlich, der die Führung übernahm. Diesmal konnte er seine Position verteidigen und gewann das Rennen. Casper Pennings wurde Zweiter. Hinkelmann komplettierte erneut das Podium mit Rang drei. Die Piloten des AMC Sachsenring e.V. Fillin Lorenz und Collin Langer rasten auf den Plätzen vier und fünf ins Ziel.

Mit 140 Punkten führt Säuberlich die Tabelle an. Rang zwei behauptet Hinkelmann mit 105 Zählern. Lorenz liegt mit 87 Punkten auf Rang drei.

Casper Pennings (1./2., NLD): „Der Templiner Ring ist eine schnelle Strecke, mit vielen Kurven wo man schnell hereinfahren kann. Ich mag diese anspruchsvolle Strecke. Am Morgen war sie allerdings sehr rutschig mit wenig Grip. In den Zeittrainings war es dann besser und ich habe mir die zweite Startposition geholt. Der Start zum ersten Lauf verlief gut und ich war direkt Zweiter. Ich blieb hinter Ole (Säuberlich) bis zur fünften Runde, dann habe ich ihn überholt und konnte das Rennen am Ende auch gewinnen. Im zweiten Rennen war mein Start wieder gut, ich war direkt hinter Ole (Säuberlich) und konnte ihn überholen. Später hatte ich Probleme beim Schalten, wodurch er wieder an mir vorbei ging. Ich bin an ihm drangeblieben, hatte aber keine Möglichkeit mehr, an ihm vorbeizuziehen. In Harsewinkel möchte ich versuchen einen Doppelsieg zu erreichen.“

Start der FIM MiniGP Germany in Templin © Foto: ADAC

Ole Säuberlich (2./1., Bad Blankenburg): „Templin war schon immer eine meiner Lieblingsstrecken. Ich finde sie sehr cool, besonders gefällt mir hinten die lange Linkskurve. Heute morgen bin ich mit Regenreifen rausgefahren, was ganz gut funktioniert hat. Mein erster Start heute war sehr gut, am Ende des Rennens sind Casper (Pennings) und ich jedoch auf einen zu Überrundenden aufgelaufen. Hier konnte Casper (Pennings) an mir vorbeifahren. Ich habe ihn dann noch einmal überholt, aber Casper konnte mich ausbeschleunigen. Im zweiten Rennen bin ich wieder gut am Start weggekommen. Diesmal hat mich Casper (Pennings) zwar direkt überholt, aber ich habe versucht an ihm dranzubleiben. In der siebten Runde habe ich mich in der Schikane an ihm vorbei gebremst und die Führung übernommen. Diese konnte ich bis zum Schluss verteidigen und das Rennen gewinnen. In Harsewinkel wird es schwer werden, aber ich werde wieder versuchen beide Rennen zu gewinnen.“

Danny Hinkelmann (3./3., Königsfeld): „Die Strecke hier in Templin ist nicht meine Lieblingsstrecke. Das Layout ist okay, aber sie ist sehr kurvenreich. Heute Morgen in den Trainings war es sehr schwierig, da die Strecke teilweise noch nass war und man nicht so viel Zeit hat zum Testen. Die Qualifyings habe ich bei diesen Bedingungen dann gut gemeistert und konnte mir die Pole schnappen. Aufgrund meines schlechten Starts bin ich zurückgefallen und musste mich nach vorn durchkämpfen. Das haben die Ersten genutzt und sind weggefahren. Diese Lücke konnte ich nicht schließen. Beim zweiten Rennen war der Start nicht viel besser. Diesmal habe ich aber eine Position weniger verloren. Mein Speed hat dann nicht gereicht, um mit der Spitze mitzuhalten. Mein Ergebnis hier ist okay. Da mir die Strecke nicht unbedingt liegt, hatte ich es schlimmer erwartet.“