FIM MiniGP Germany·11.6.2024

Windschatten Duelle vor jubelnden Fans

Die Arena E in Mülsen war am vergangenen Samstag der Austragungsort der Meisterschaftsläufe drei und vier der FIM MiniGP Germany. Bei sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein schnappte sich Fynn Kratochwil (Mühlhausen) die volle Punktzahl mit einem Doppelsieg in der Klasse Ohvale-190. Im Klassement Ohvale-160 hießen die Sieger Ole Säuberlich (Bad Blankenburg) und Casper Pennings (NLD).

Ohvale MiniGP-190 Klasse:

Auf dem 1315 Meter langen Rundkurs setzte Fynn Kratochwil im ersten Zeittraining die schnellste Zeit von 55.585 Sekunden und sicherte sich die Pole Position, für die Wertungsläufe am Nachmittag. Robin Siegert (Pockau-Lengefeld) konnte sich im zweiten Qualifying noch einmal steigern und verkürzte den Abstand zu Kratochwil auf 0.156 Sekunden auf Rang zwei. Startplatz drei ging an Anton Eilersen (DNK) mit einer Zeit von 55.966 Sekunden.

Am Start zum ersten 11 Runden langen Lauf, kam Eilersen zu Sturz. Yesevii Kovalov (UKR) konnte dem Motorrad des Gestürzten nicht ausweichen und ging ebenfalls zu Boden. Das Rennen wurde für die Aufräumarbeiten abgebrochen. Beide Fahrer blieben unverletzt. Kovalov bekam sein Bike rechtzeitig zum erneuten Start fertig und konnte dem Feld aus der Boxengasse hinterhereilen. Eilersen schaffte es nicht rechtzeitig, sein Motorrad zu reparieren und meldete sich für beide Rennen ab. Beim Re-Start kam Siegert am schnellsten weg und setzte sich an die Spitze des Feldes. Kratochwil hängte sich in Siegerts Windschatten auf Rang zwei. Der Förderpilot des Motorsport Team Germany übernahm die Führung in der siebten Runde und verteidigte sie bis ins Ziel. Siegert folgte knapp dahinter auf Rang zwei. Jason Rudolph (St. Egidien) verteidigte Position drei gegen Gaststarterin Anina Urlaß (Hohndorf) die in seinem Windschatten auf Rang vier folgte. Kai Hummel (Auerbach) komplettierte die Top-Five.

Mit einem weiteren guten Start übernahm Robin Siegert im zweiten Lauf erneut die Führung. Kratochwil hängte sich in seinen Windschatten und folgte dem jungen Sachsen. In der letzten Runde attackierte er den Führenden und übernahm die Spitzenposition. Siegert versuchte noch einmal zu kontern, doch Fynn Kratochwil behauptete seine Position und raste zum zweiten Sieg des Tages. Siegert wurde Zweiter. Jason Rudolph beendete sein Heimrennen erneut auf drei. Gaststarter Kovalov folgt auf vier. Fünfter wurde Lukas Jentsch (Penzberg).

In der Gesamtwertung führt Siegert mit 85 Punkten. Kratochwil liegt auf Rang zwei mit 75 Zählern gefolgt von Rudolph auf Position drei mit 68 Punkten.

Fynn Kratochwil (1./1., Mühlhausen)

„Mülsen war in den Jahren 2019/2020 nie meine Strecke. Im Mini Bike konnte ich hier nur einmal Dritter, einmal Vierter werden, obwohl ich den Rest der Saison dominiert habe. Letztes Jahr war ich mit der Ohvale 160 schon sehr schnell und konnte mit einem großen Vorsprung zum Zweiten Gewinnen. Da hat mir die Strecke schon viel Spaß gemacht. In den ersten Trainings am Freitag war die Strecke noch kühl und etwas rutschig, über den Tag hinweg haben wir uns dann gut gesteigert, viel ausprobiert und mit Dirk (Heidolf) eine gute Einstellung gefunden und waren Ready für Samstag. Der Renntag verlief nahezu perfekt. Ich konnte alle Trainings-Sessions als Erster beenden. Für die Rennen war mir klar, das es sehr schwierig wird wegzufahren. Ich hatte zwar einen Vorsprung, aber auf einer Strecke mit so viel Windschatten hat der Fahrer hinter einem, einen großen Vorteil und man kann nicht so leicht wegfahren. Daher bin ich sehr taktisch herangegangen. Das hat im ersten Rennen sehr gut funktioniert. Ich habe immer mal wieder überholt und mich dann wieder zurückfallen lassen, um meinen Gegner nervös zu machen. In den letzten Runden habe ich ihn dann überholt und mit einem kleinen Vorsprung gewonnen. Ich hatte das ganze Rennen eine gute Kontrolle über mein Motorrad und meinen Gegner. Im zweiten Rennen wollte ich kein Risiko eingehen, beim Versuch wegzufahren, wenn ich weiß, dass ich auch in der letzten Runde überholen kann, wie in Cheb. Ich hatte immer wieder Möglichkeiten zu überholen, habe mich aber zurückgehalten. In der letzten Runde habe ich ihn dann überholt, er hat dann noch einmal versucht mich zurück zu überholen. Da habe ich dann gleich gekontert. Das war ein perfektes Wochenende. Den Sturz von Cheb haben wir einigermaßen wieder gut gemacht. Mir fehlen noch zehn Punkte zum Ersten. Die nächsten Rennen werden hoffentlich auch so gut verlaufen. Wir arbeiten daran, dass wir die Meisterschaft in diesem Jahr wieder gewinnen und am Weltfinalen teilnehmen können. Ich danke meinem Team und meiner Familie, die alle da waren, um mich zu unterstützen. Templin ist eine meiner Lieblingsstrecken, ich freue mich schon darauf. Es wird wieder bestimmt nicht einfach. Ich bin bereit und habe Spaß daran und es gibt nichts, was mich daran hindert vorn mitzufahren.“

Robin Siegert (2./2., Pockau-Lengefeld)

„Durch die langen Geraden hier in Mülsen, war es sehr schwer die richtige Übersetzung fürs Motorrad zu finden. Ich bin trotzdem von Anfang an gut reingekommen und konnte viel Speed aufbauen. Vorm Qualifying hatten wir dann noch ein paar Probleme, diese konnten wir aber im zweiten Qualifying beheben und ich konnte bis auf 0.1 Sekunden an Fynns (Kratochwil) Zeit herankommen. Dann hieß es nur noch Attacke. Der erste Start war nicht gut. Es gab einen Abbruch und der zweite Start war dann gut. Ich konnte die Führung nicht gut verteidigen, habe mich dann mit den Runden vertan und bin dann sehr knapp hinter Fynn (Kratochwil) Zweiter geworden. Im zweiten Rennen habe ich wieder den Start gewonnen und habe gute Führungsmeter gemacht. In der letzten Runde hatte ich einen kleinen Fehler, wodurch ich überholt wurde. Ich habe dann in der letzten Kurve versucht sehr spät zu bremsen, habe es aber nicht geschafft den Konter von Fynn (Kratochwil) zu verhindern. Grundsätzlich war das Wochenende sehr gut, ich konnte viel lernen. In den Templin war ich die letzten Jahre nicht, da muss ich schauen, wie es läuft.“

Jason Rudolph (3./3., St. Egidien)

„Ich habe mich das ganze Wochenende gut gefühlt. Hier ist mein Heimrennen, ich war von Anfang an gut gelaunt. Die Trainings am Freitag verliefen sehr gut. Wir haben am Set up gearbeitet und eine gute Abstimmung gefunden. Am Renntag habe ich die ersten beiden Trainings genutzt, um meine Reifen anzufahren, um für die Qualifyings und die Rennen gut aufgestellt zu sein. Im zweiten Zeittraining konnte ich mir dann den vierten Startplatz sichern. Fürs Rennen habe ich mir vorgenommen anzugreifen und in die Top-Drei reinzufahren. Im ersten Rennen habe ich mit Anina (Urlaß) gefightet. Im zweiten Lauf war ich happy, dass ich an der Führungsgruppe dranbleiben konnte. Ich werde immer weiterkämpfen, um mit den Top-Zwei mitzufahren. Auf Templin freue ich mich, da ich die Strecke sehr mag.“

Ohvale MiniGP-160 Klasse:

Im zweiten Zeittraining entschied Ole Säuberlich die Zeitenschlacht für sich und schnappte sich Pole, mit einer Zeit von 59.188 Sekunden. Casper Pennings (NLD) verbessert seine Rundenzeit ebenfalls und ging von Rang zwei in die Rennen. Dritter der Startaufstellung war Danny Hinkelmann (Königsfeld) mit nur 0.100 Sekunden Rückstand auf Pennings.

Pole Setter Säuberlich kam gut vom Start weg und übernahm die Führung. Er versuchte sich direkt von seinen Verfolgern abzusetzen. Hinkelmann der ebenfalls gut startete und einen Platz gewinnen konnte blieb am Führenden dran, fand jedoch keine Lücke an ihm vorbei und raste knapp hinter Sieger Ole Säuberlich auf zwei ins Ziel. Pennings der mit einem Wheelie startete fiel auf drei zurück. Der Niederländer verteidigte seine Platzierung und sah als Dritter die schwarz-weiß-karierte Flagge. Fillin Lorenz (Glauchau) beendete sein Heimrennen auf Position vier. Fünfter wurde AMC Sachsenring e.V. Pilot Colin Langer (Neuhausen).

Im 11 Runden langen zweiten Rennen, reihte sich Casper Pennings mit einem guten Start auf Rang zwei, direkt im Windschatten von Säuberlich ein. In Runde drei zog der Niederländer am jungen Thüringer vorbei und übernahm die Führung. Säuberlich blieb im Windschatten dran und holte sich die Führung in der vorletzten Runde zurück. Diesmal war es Pennings der in der letzten Runde aus dem Windschatten heraus seine Attacke setzte und das Rennen gewann. Säuberlich folgte knapp dahinter auf Rang zwei. Fillin Lorenz nutzte ebenfalls den Windschatten beim Sprint auf die Zielgerade und wurde mit hauchdünnem Vorsprung von 0.035 Sekunden jubelnder Dritter vor Danny Hinkelmann auf Rang vier. Langer beendet als Fünfter den Lauf.

In der Meisterschaft führt Säuberlich mit 95 Zähler. Hinkelmann folgt auf Rang zwei mit 73 Punkten. Dritter der Gesamtwertung ist Lorenz mit 61 Zählern.

Ole Säuberlich (1./2., Bad Blankenburg)

„In den Trainings musste ich mich von Session zu Session steigern, da ich hier nicht so viel trainiert habe. Im zweiten Qualifying habe ich mir dann die Pole geholt. Der Start zum ersten Lauf ist mir gut gelungen, die Fahrer hinter mir haben sich immer wieder überholt, wodurch ich ein bisschen wegfahren konnte. Leider ist mir dann auf der kleinen Geraden ein Missgeschick passiert. Dadurch konnten die anderen wieder zu mir aufschließen, aber ich habe es geschafft den Sieg nach Hause zu fahren. Im zweiten Rennen war der Start wieder gut und ich konnte in den ersten drei Runden die Führung behalten. Doch dann hat mich Casper (Pennings) überholt. Ich habe versucht an ihm dranzubleiben. Das ist mir auch gelungen und ich habe ihn auf der Geraden in der letzten Runde wieder überholt. Ich hatte aus meinem Fehler gelernt, wo er mich überholt hatte, und bin dort enger gefahren. Leider konnte ich die Linie nicht halten und musste weit gehen, somit hat er mich wieder zurück überholt und ich hatte keine Chance mehr ihn anzugreifen. In Templin möchte ich wieder versuchen einen Doppelsieg herauszufahren.“

Casper Pennings (3./1., NLD)

„Ich finde die Strecke hier schnell. Meine Trainings waren gut, ich konnte schnelle Zeiten fahren. Mein erster Start war nicht gut, ich hatte einen Wheelie. Ich konnte Danny (Hinkelmann) folgen, ihn aber nicht überholen. Ich habe das Rennen als Dritter beendet. Beim zweiten Rennen war der Start gut, ich war auf Platz zwei, folgte Ole (Säuberlich) und konnte ihn dann überholen. Ich führte das Rennen an, in der letzten Kurve hatte ich dann Probleme mit der Schaltung. Ole (Säuberlich) überholte mich, aber ich konnte kontern und das Rennen gewinnen. In Templin möchte ich wieder vorn mitfahren und hoffentlich zweimal gewinnen.“

Danny Hinkelmann (2./4., Königsfeld)

„Mülsen ist nicht meine Lieblingsstrecke. Ich habe hier viel trainiert, da ich in der Nähe wohne und somit habe ich mich von Beginn an gut zurechtgefunden. Beim ersten Lauf hatte ich einen guten Start. Ich konnte direkt auf Platz zwei vorfahren und diesen verteidigen. Auch der Abstand auf den Führenden war nicht so groß. Im zweiten Rennen konnte ich am Start meinen dritten Platz halten. Ich bin dann gut in der Gruppe mitgefahren, fand aber keine Lücke zum Überholen. Es ist etwas bitter, dass Fillin (Lorenz) am Ende noch auf Start-Ziel vorbei gerutscht ist. In Templin möchte ich wieder aufs Podium fahren. Das habe ich mir als Saisonziel vorgenommen, da wir dieses Jahr gut dabei sind.“